„Die Daten zu Omikron sind ernüchternd bis besorgniserregend. Aber es besteht Hoffnung und es gibt eine „Exit-Strategie“: Boostern hilft gegen Omikron!“
Was ist eine Auffrischungsimpfung?
Antwort: Die Booster-Impfung frischt den bestehenden Impfschutz gegen Covid-19 auf. Sie gibt dem Immunsystem und den Gedächtniszellen einen Schub, um SARS-CoV-2 schnell und effektiv bekämpfen zu können.
D.h. Auffrischungsimpfungen sind keine Ergänzung, sondern notwendig für eine vollständige Grundimmunisierung.
Für wen ist eine Booster-Impfung wichtig?
Antwort: Lange lag der Fokus bei der Empfehlung zur Auffrischungsimpfung auf älteren Menschen bzw. jenen mit geschwächtem Immunsystem (z.B. Krebs-, aber auch Rheuma- oder Colitis-Patient*innen).
Heute weiß man aber: Eine Booster-Impfung ist für uns alle essenziell für den vollständigen Impfschutz.
Was sagt der Antikörperspiegel über meinen Schutz aus?
Antwort: Je besser die Antikörper, desto besser die Abwehr gegen das Coronavirus. Deshalb gilt: Ein hoher Antikörperspiegel ist wichtig.
Aber: Wir wissen nicht, wann der Antikörperspiegel hoch genug ist. Es liegt kein Grenzwert nach oben vor, der sagt: Jetzt boostern! Deshalb sollte man sich auch bei einem vermeintlich hohen Spiegel nach Empfehlung boostern lassen.
Mit welchem Impfstoff sollte man sich boostern lassen?
Antwort: Für die Auffrischungsimpfung empfiehlt die STIKO einen mRNA-Impfstoff, wahlweise von Biontech oder Moderna. Das sind die geeigneten Auffrisch-Impfstoffe unabhängig von der Wahl der ersten beiden Impfungen.
Eine Kreuzimpfung, z.B. Moderna zur Auffrischung nach zweimal Biontech, kann einen etwas besseren Effekt haben, ist aber kein Muss.
Wann sollte man sich gegen Covid-19 boostern lassen?
Antwort: Die Auffrischungsimpfung wird drei bis sechs Monate nach Grundimmunisierung bzw. auch nach Covid-Erkrankung/Impfdurchbruch empfohlen. Wie schon bei der Grippe-Impfung wird es auch bei Covid-19 notwendig sein, den Impfschutz immer wieder auffrischen zu lassen.
Wir können das Virus nicht im Keim ersticken, aber als Gesellschaft mit dem Virus leben (Endemie).
Ist Omikron harmloser als Delta?
Antwort: Derzeit ist die Omikron-Variante BA.5 in Deutschland vorherrschend. Tatsächlich führt sie seltener zu einem Krankenhausaufenthalt, jedoch ist sie deutlich ansteckender als die Delta-Variante. D.h. sie betrifft deutlich mehr Menschen.
Patient*innen sind nicht mehr so schwer krank wie in der ersten Welle, aber gerade auch ältere Menschen brauchen viele Wochen stationären Aufenthalt, um sich wieder zu erholen.
Wirken unsere Covid-19-Impfstoffe gegen Omikron?
Antwort: Der Booster ist hier entscheidend! D.h. wer bereits seine Drittimpfung erhalten hat, um sich sehr gut gegen Delta zu schützen, genießt auch einen signifikanten Schutz gegen Omikron.
Für eine Auffrischungsimpfung gegen COVID-19 empfiehlt die STIKO einen der Omikron-adaptierten bivalenten mRNA-Impfstoffe.
Kann ich mich trotz allergischer Reaktion bei letzter Impfung boostern lassen?
Antwort: Allergische Reaktion ist nicht gleich allergische Reaktion. D.h. bei kleinen, normalen Reaktionen kann geboostert werden.
Anders verhält es sich bei anaphylaktischen Reaktionen. Personen, die eine schwere Reaktion auf einen Covid-Impfstoff hatten, werden mit diesem nicht geboostert. Dann weicht man auf einen anderen z.B. Proteinimpfstoff aus oder es ist - äußerst selten - keine Impfung möglich.
Wieso ist PEG in den mRNA-Impfstoffen enthalten? Und kann das gefährlich werden?
Antwort: Polyethylenglykol (PEG) kennt man z.B. aus Kosmetika. Sie werden bei mRNA-Impfstoffen zur Stabilisierung der Fetthülle eingesetzt.
Es gibt Personen, die allergisch auf PEG reagieren. In diesem Fall ist eine Impfung mit einem mRNA-Impfstoff nicht möglich. Hier wäre z.B. ein Vektorimpfstoff eine Option. Wer eine PEG-Allergie vermuten, sollte dies abklären lassen.
Nach drei Jahren Covid-19 - wie sicher ist die Impfung wirklich?
Antwort: Heute wissen wir: Die Wahrscheinlichkeit für eine schwere Nebenwirkung durch einen der verfügbaren Impfstoffe (Biontech, Moderna, Johnson&Johnson, AstraZeneca) liegt bei ca. 1 zu 100.000. Die Wahrscheinlichkeit für eine schwere Komplikation einer Covid-19-Erkrankung mit potenziell tödlichem Ausgang liegt bei 0,5 bis 1,3 Prozent der Infizierten (je nach Virus-Variante); d.h. jede*r 200. Covid-Infizierte nimmt ernsthaft schweren Schaden.