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Der Corona-Leugner

Die Menschen hinter den Zahlen: Covid-19-Verlauf in der Delta-Welle

Der Corona-Leugner

Die Menschen hinter den Zahlen: Schwerer Verlauf in der Delta-Welle

Bis in die dritte Welle hinein wären viele unsrer Patient*innen gerne geimpft gewesen; es fehlte nur an Impfstoff. Als es endlich ausreichend gab, füllten sich die Stationen mit freiwillig Ungeimpften. Schlechte Beratung, Sprachbarriere, Leichtfertigkeit oder aktive Entscheidung – es gibt viele Gründe, wieso diese Menschen nicht geimpft waren. Die meisten haben es bereut, andere leider bis heute nicht. Wie dieser Patient, der auch nach schwerster Erkrankung nicht an Covid-19 glaubt. Das war sein Verlauf:

Marian K.*, 45 Jahre, normalgewichtig, verheiratet, ein Sohn

überzeugt, dass „Covid-Impfstoffe Embryozellen enthalten“

DatumVerlauf
20.08.2021Marian K. zeigte erste Symptome
31.08.2021Patient kommt unter schwerster Atemnot in die Notaufnahme
  • PCR-Test noch leicht positiv (Delta):
  • Infekt scheint schon länger zu bestehen
  • Sofortige Aufnahme auf die Intensivstation:
  • Patient erhält High Flow Sauerstofftherapie
07.09.2021
  • weitere Verschlechterung des Zustands, Sättigung sinkt
  • → Einleitung der invasiven Beatmung
  • 12.09.2021
  • nachts
  • rapide Verschlechterung
  • Kreislauf sackt ab
  • 13.09.2021Am frühen morgen entscheidet sich das Team für den Einsatz der ECMO
    20.09.2021Patient weiter instabil:
  • trotz voller ECMO-Leistung schlechte Sauerstoffsättigung
  • Lunge ist stark angegriffen (Lungenumbau)
  • Patient kann entisoliert werden

    „Wir sehen schon krass schwere Verläufe. Wenn jemand zu uns kommt, dann geht es oft hopplahopp. Wir sehen dann schon am Verlauf, ob jemand geimpft ist, ob es da Antikörper und T-Zellen gibt, die mit uns ‚zusammenarbeiten‘.“

    DatumVerlauf
    29.09.2021
    • Marian K. erleidet eine bakterielle Infektion:
    • Zustand kritisch
    Die Ehefrau versieht das Krankenzimmer mit Heilsteinen, um ihren Mann zu unterstützen; sie äußert Zweifel an der Existenz des Coronavirus
    05.10.2021ECMO-Membranwechsel im laufenden Betrieb
    07.10.2021
    • Patient erleidet Thrombosen:
    • Zustand weiterhin kritisch
    Ehefrau bestellt Priester zur letzten Salbung ein
    08.10.2021Am folgenden Tag stellt sich eine erste Besserung ein
    18.10.2021Nach 35 Tagen kann der ECMO-Einsatz beendet werden
  • Beatmung des Patient läuft weiter
  • Marian K. leidet unter Panik, schwerer Bewegungseinschränkung (CIP) und Schluckstörung
  • 01.11.2021Beatmung des Patienten kann beendet werde
    03.11.2021Verlegung in die Frühreha der München Klinik
    23.11.2021
    • Entlassung nach 85 Tagen:
    • Patient möchte sich weiterhin nicht impfen lassen

    „Hätte ich das gewusst … hören wir immer wieder. Es gibt aber eben auch die, die auch nach wochenlanger Beatmung behaupten, das hätte alles nichts mit Covid zu tun. Dieser Patient verlies uns ohne Danke, ohne Tschüss. Das ist fürs Team nach fast drei Monaten Kampf wie ein Schlag ins Gesicht.“

    *Die authentischen Verläufe entstanden in Interviews mit unseren Mitarbeitenden aus Medizin und Pflege und wurden aus Datenschutzgründen anonymisiert. Alle Namen geändert.

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