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Ihre Gesundheit. Wir sind für Sie da!

Darm-Operationen und spezielle Darmchirurgie.

Viele Operationen am Darm erfolgen bei schwer heilbaren entzündlichen Erkrankungen oder aufgrund von Tumoren.

Da sowohl die Entzündungen als auch die Krebserkrankungen hauptsächlich im Dickdarm auftreten, führen die auf Darmoperationen spezialisierten Viszeralchirurgen (lat. viscera = „Eingeweide“) ganz überwiegend Eingriffe am Dickdarm durch.

Außer bei fortgeschrittenen Tumoren können sie den Darm oft minimal-invasiv in der Schlüsselloch-Methode, also ohne große Hautschnitte, operieren.

Welche Operationen am Darm erfolgen bei welchen Erkrankungen

Worin sich Operationen bei Entzündungen und Tumoren unterscheiden

Ein Teil der Operationen am Darm erfolgen in unserer Klinik, deren Notaufnahmen Tag und Nacht geöffnet sind, aufgrund von Notfällen und verlangen in der Regel einen sofortigen chirurgischen Eingriff.

Typische Notfall-Operationen des Darm sind:

  • Darmverschlüsse
  • mangelnde Blutversorgung von Darmabschnitten (Ischämien)
  • Durchbrüche
  • Risse des Darms
  • Verletzungen bei Unfällen

Bei Blinddarmentzündungen ist in den meisten Fällen eine minimal-invasive Entfernung des entzündeten Wurmfortsatzes angesagt.

Bei Darm-Operationen, die aufgrund von Entzündungen vorgenommen werden, entfernen die Chirurgen lediglich den betroffenen Darmabschnitt – teils in Form von kleinen Keilen, teils als kurze Segmente.

Bei onkologischen Operationen müssen wir größere Darmabschnitte mit deren abführenden Lymphbahnen wegnehmen, da das Risiko groß ist, dass sich dort bereits Krebszellen eingenistet haben. Die freien Darmenden verbinden wir mit ausgefeilten Naht- oder Klammermethoden. In einigen Fällen wird ein künstlichen Darmausgang angelegt – jedoch in den allermeisten Fällen nur vorübergehend, damit die Darmnaht in Ruhe heilen kann.  

OP bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wann eine Operation bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sinnvoll ist

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa) können sowohl den Dünn- als auch den Dickdarm betreffen.

In der Regel helfen unsere Gastroenterologen diesen Patienten, indem sie wohlüberlegte Medikamenten-Kombinationen empfehlen und ausführliche Ernährungsberatungen anbieten.

Wenn sich jedoch Abszesse oder Fisteln (unnatürliche Verbindungsgänge) gebildet haben oder ein Darmverschluss droht, ist eine Operation meist unumgänglich.

Doch auch ohne Komplikationen raten wir in manchen Fällen dazu, stark entzündete Darmanteile zu entfernen, um für die Patienten mehr Lebensqualität zurückzugewinnen.

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen behandeln wir als Team: Stets beraten unsere Gastroenterologen, auf die Verdauungsorgane spezialisierte Internisten, und Viszeralchirurgen, die Operateure, gemeinsam, ob und zu welchem Zeitpunkt eine Operation die besten Perspektiven für den individuellen Patienten verspricht. Überlegungen, dass starke Entzündungen in den betroffenen Bereichen des Darms ein erhöhtes Krebsrisiko bedeuten, spielen bei diesen Entscheidungen ebenfalls eine Rolle.

Die Operation bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen erfolgt in der Regel minimal-invasiv, also ohne große Hautschnitte.

Die Chirurgen entfernen den stark entzündeten Abschnitt des Darms – bei Morbus Crohn in vielen Fällen das letzte Stück des Dünndarms, das terminale Ileum – sowie eventuell vorhandene Fisteln und Abszesse und verbinden die freien Darmenden spannungsfrei miteinander.

Operationen des Enddarms

Auch im Enddarm (Mastdarm und After) können Erkrankungen auftreten, die eine Operation erfordern.

Besonders versierte Proktologen, Spezialisten für den Enddarm, behandeln...

  • Analfisteln (unnatürliche Gänge im Analbereich) und Analabszesse,
  • Stuhlinkontinenz und Mastdarmvorfall (Teile des Mastdarms stülpen sich nach außen),
  • Hämorrhoiden (gestauten Blutgefäßen im Analkanal) in hochgradiger Form
  • Analprolaps (Teile der Schleimhaut im Analkanal stülpen sich nach außen).

Ein Teil dieser Operationen erfolgt gänzlich ohne Hautschnitte
Es gibt bei diesen Eingriffen verschiedene Wege, um Licht und Kamera sowie die Werkzeuge zum Operationsort vorzubringen.

  • Die Operationswerkzeuge werden über den After eingeführt.
  • In den anderen Fällen können wir fast ausnahmslos minimal-invasiv operieren und benötigen daher nur kleine Hautschnitte. 

Divertikulitis-Operation

Insbesondere bei komplizierten oder sehr schmerzhaften Verläufen

Divertikel, Ausstülpungen der Darmschleimhaut, müssen nicht behandelt werden, solange sie keine Probleme machen. Sollten sich jedoch Entzündungen darin bilden, bedarf es einer aufmerksamen Behandlung, die in der Regel mittels Antibiotika-Gabe und Diäten erfolgt.

Nimmt die Entzündung, Divertikulitis genannt, jedoch einen komplizierten Verlauf, sind oftmals Operationen notwendig.

Wenn die Divertikel durchbrechen und sich keimhaltiger Inhalt des Darms in die Bauchhöhle ergießt, entsteht eine gefährliche, unter Umständen sogar lebensbedrohliche Situation.

Auch Abszesse, Fisteln (unnatürlich gewachsene Verbindungsgänge) oder Engstellen, die einen Darmverschluss bewirken könnten, stellen Operations-Indikationen dar. 

Operation bei Darmkrebs

Warum die Operation bei Darmkrebs eine enorm wichtige Therapie-Säule darstellt

Darmkrebserkrankungen treten ganz überwiegend im Dickdarm oder Mastdarm (Enddarm) auf. In frühen Stadien der Krebserkrankung, wenn die entarteten Polypen noch nicht weit in die Schleimhaut eingewachsen sind, können die Geschwüre endoskopisch, also von innen ohne Operation, abgetragen werden. Bei weiter fortgeschrittenen Stadien stellt die Operation eine zentrale Säule der Krebstherapie dar. 

„Die chirurgische Entfernung der betroffenen Darmabschnitte ist die einzige Methode, um Darmkrebs heilen zu können“
Dr. Ralf Schmid, Chefarzt der Klinik für Allgemeinchirurgie und VIszeralchirurgie, München Klinik Harlaching

Darm- und Bauchwand: Erkrankungen und Therapien im Überblick