Seit 1977 bin ich als Arzt und seit 1985 in der klinischen Hämatoonkologie, von 2005 bis 2015 in leitender Position tätig. Ich sah und sehe im Klinikalltag bei Ärzten system- und belastungsbedingt zeitliche Defizite, was neben der streng medizinischen Versorgung die menschliche Betreuung und die erforderliche menschliche Zuwendung betrifft.
So kommt dem Pflegepersonal zunehmend eine wichtige Rolle bei der Versorgung von Krebspatienten zu. Deshalb ist es für mich unabdingbar, dass eine Pflegekraft in der Onkologie auch von der Krankheitslehre maligner Erkrankungen mehr verstehen muss als eine Pflegekraft in der allgemeinen Inneren Medizin. Das "Sahnehäubchen" dieser Kompetenz ist konkretes Wissen in Schmerz- und Palliativmedizin, abgesehen von den pflegerischen Herausforderungen bei Krebspatienten.
So kam die Entwicklung einer berufsbegleitenden onkologischen Fachweiterbildung zustande, die für mich als Generalsekretär der Bayerischen Krebsgesellschaft sofort zum Lieblingsprojekt wurde. Dank Frau Regine Fischer, einer genialen Pflege-Lehrkraft mit extremer pädagogischer Kompetenz und detaillierter Berufserfahrung in klinischer Hämatoonkologie gelang es, ein tragfähiges Konzept zu entwickeln, dass dann auch umgesetzt werden konnte. So entstand der erste „Onkokurs“. Seitdem ist es mir ein Anliegen, Jahr für Jahr hämatoonkologisches Wissen für Pflegekräfte zu vermitteln, so engagiert wie es mir möglich ist. Ich habe bislang keinen Kurs versäumt.
Die Abschlussprüfung dient der Qualitätskontrolle und steht für die Sicherung der Bedeutung des Zertifikats. Deshalb beteilige ich mich ich an der Prüfung.
So lange ich kann, werde ich diesen „Onkokurs“ unterstützen.