Notfall EN
Das öffentliche #BildderPflege ist schief. „Leben retten“ wird Ärzt*innen zugeschrieben. Pflegekräfte „halten Händchen“. Wird über den Pflegeberuf gesprochen, geht es häufig um Mangel und selten um die pflegerische Kompetenz, immer nah am Patienten zu sein und kritische Situationen als erstes zu erkennen und zu handeln.
Der Fachkräftemangel ist furchtbar, nicht der Beruf selbst. Wir arbeitet seit Jahren an der Aufwertung der Pflege und haben bereits diverse Maßnahmen für unsere Mitarbeitenden eingeleitet. Denn damit sich das Bild der Pflege ändert, muss sich auch der Rahmen ändern. Was die München Klinik tut - und welche Forderungen wir an Politik und Gesellschaft stellen.
Entlastung der Pflegekräfte von pflegefremden Tätigkeiten, um mehr Zeit für die Patientenversorgung zur Verfügung zu haben.
Stärkung der Pflege-Ausbildung im Sinne eines hochprofessionellen Pflege-Nachwuchses von Berufsstart an.
Servicekräfte übernehmen nicht-pflegerische Aufgaben (wie z.B. Betten schieben und Essen verteilen) und entlasten so unsere Pflegenden.
Über 50 neuen Servicekräfte sollen in 2022 nach und nach eingestellt werden - ein elementarer Schritt hin zu einem besseren Arbeitsumfeld entsprechend der hohen fachlichen Qualifizierung der Pflege.
Damit gehen wir in finanzielle Vorleistung, da solche Hilfskräfte nicht über das System refinanziert sind.
Unsere Intensivpflegerin Jana Krause entwickelte einen Plan, wie Hilfskräfte rund um die Uhr für Entlastung auf (Intensiv-)Stationen sorgen können.
Von der Idee zur UmsetzungGemeinsame Praxis-Ausbildung von Pflege-Azubis und Medizinstudierenden schafft die Basis für Medizin und Pflege auf Augenhöhe.
Die interprofessionelle Praxisausbildung von Pflege-Auszubildenden und Medizinstudierende im PJ wurde in der München Klinik weltweit erstmals auf einer Frühgeborenen-Überwachungsstation etabliert.
Vom besseren Miteinander profitieren auch unmittelbar die Patient*innen und deren Eltern.
Die München Klinik konnte durch IPANEO dauerhaft neue Pflegekräfte und Assistenzärzt*innen für die Frühgeborenen-Überwachungsstation gewinnen.
Vom Projekt zur PraxisDeutlich über die gesetzlichen Vorgaben hinaus geht unsere Praxisanleitung, also die Unterstützung und Einarbeitung unserer Azubis während ihrer Praxiseinsätze in den Krankenhäusern.
Jede und jeder Auszubildende ist pro Einsatz einem hauptamtlichen Praxisanleiter fest zugeteilt. So entsteht ein Vertrauensverhältnis zu den festen Ansprechpartner*innen.
Simulationstrainings sind international bereits in der Pflegeausbildung angekommen. Die Pflege-Auszubildenden können per Simulation ihre Fähigkeiten unter realen Bedingungen testen, aus Fehlern lernen, ohne dabei Patient*innen zu gefährden.
In Deutschland ist das noch ein neues Konzept. In der München Klinik werden die Simulationstrainings aktuell eingeführt.
Bei diesem Modell bilden Auszubildende auf Station eine Lerngemeinschaft. Sie kommen regelmäßig zusammen und besprechen das Erlebte.
Das Shadowing-Prinzip ersetzt das übliche Modell des "Zusehens". Denn beim „Shadowing“ versorgen Azubis eigenständig Patienten und übernehmen so die Verantwortung. Dabei wissen sie die erfahrenen Pflegekräfte stets als Sicherheitsnetz im Hintergrund.
2008 begann unser Modellprojekt "Schulstation", das sich in unserer Pflege-Ausbildung etabliert. Dabei übernehmen Azubis die Verantwortung auf Station.
Regelmäßig übernehmen unsere Auszubildenden für einen begrenzten Zeitraum das Ruder auf einer Station oder einer Teil-Station.
Sie kümmern sich vollumfänglich um die Patient*innen und die organisatorischen Abläufe – die examinierten Profis sind für den Notfall im Hintergrund da.
Als die Schulstation noch ein Modell-Projekt war, haben wir das Takeover begleitet - und spannende Eindrücke festgehalten.
Takeover in BogenhausenDie Politik gefordert, die notwendigen Rahmenbedingungen für wirklich tiefergehende Veränderungen für die Pflege zu schaffen. Aus der Veränderungsdebatte muss ein Handeln werden.
Nur ein Beruf, nicht ein Mangel, kann dringend benötigten Nachwuchs für sich begeistern. Hier sind Gesellschaft und auch die Medien gefordert, den Fokus auf die Leistungen und Konzepte der Pflege zu legen.
Unsere Forderungen an die Politik
Wir fordern einen höheren Stellenwert der Pflege im Gesundheitssystem, die Übernahme aktuell ärztlicher Handlungen und das Vorantreiben der Akademisierung der Pflege.
Problem:
Aktuell wird Pflege im Gesundheitssystem als Kostenfaktor betrachtet. Dabei spielt gute Pflege für die Genesung eine ebenso maßgebende Rolle wie gute Medizin. Die aktuelle Regelung schafft jedoch Fehlanreize, die zu Lasten einer hochwertigen Pflege gehen. Der planbare Eingriff in einer Spezialklinik ist im DRG-System lukrativer als die aufwändige medizinische und pflegerische Versorgung eines hochfiebernden Kindes.
Forderung:
Pflege muss im Gesundheitssystem als wertschöpfende Tätigkeit erkannt werden. Um das volle Potenzial der Pflege nutzen zu können, braucht es den finanzielle Rahmen.
Problem:
Heute dürfen Pflegekräfte bestimmte Aufgaben nur unter ärztlicher Aufsicht durchführen, unabhängig von ihrer Berufserfahrung. Pflege heißt oft noch zuarbeiten.
Forderung:
Ärztinnen und Ärzte sollen Verantwortung an ihre pflegerischen Kolleg*innen abgeben. So wird das Arbeiten beider Berufsgruppen auf Augenhöhe und ein Ineinandergreifen medizinischer und pflegerischer Expertise möglich. Natürlich muss sich die höhere Verantwortung dann auch zwangsläufig in der Anpassung der Gehälter auf beiden Seiten niederschlagen.
Hintergrund:
In Ländern wie Schweden oder Großbritannien wird sichtbar, was eine 100-prozentige Akademisierung der Pflege bewirken kann - ein Aufbrechen der auf Delegation ausgerichteten Zusammenarbeit im Krankenhaus hin zu einer partnerschaftlichen Verantwortungsteilung.
Forderung:
Mehr Verantwortung muss vor Berufsstart in der Ausbildung verankert werden. Dafür ist die Akademisierung der Pflege als ausschließlicher Bildungsweg wichtig.
Hintergrund:
In München ist bezahlbarer Wohnraum rar. Die Stadt unterstützt uns hier sehr, wie mit Wohnungen auf dem Schwabinger Klinikgelände. Zudem brauchen Pflegekräfte in Schichtarbeit eine Kinderbetreuung mit flexiblen Betreuungszeiten.
Forderung:
Wir brauchen langfristig mehr günstigen Wohnraum für unser Personal und wir müssen Pflegekräften den Wiedereinstieg nach Elternzeit erleichtern. Dafür braucht es einen entsprechenden politischen Rahmen.
Dr. Axel Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung der München Klinik
Für die Pflege haben wir "Bewerben" auf den Kopf gestellt! Mit dem Express-Jobkontakt lernen wir uns kennen - ohne Zeugnisse, Lebenslauf oder Anschreiben. Einfach und unverbindlich.
Hier Express-Jobkontakt startenAuch Gesundheits- und Krankenpflegende, die außerhalb der Intensivstation arbeiten möchten, finden in der München Klinik einen vielfältigen Arbeitsplatz mit PLUS. München freut sich auf Sie als Krankenschwester und Krankenpfleger.
Zu allen Pflegestellen