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Paul Pfeifer ist keiner der jemanden Honig um den Bart schmiert. Er ist Realist mit dem Herz am rechten Fleck. Er steht mit beiden Beinen im Leben – wenn er nicht gerade kräftig in die Pedale tritt auf seiner täglichen Fahrradtour zur Klinik in Bogenhausen, egal bei welchem Wetter. „Meine Beine sind gut, die bringen mich überall hin“, lacht er. Die körperliche Betätigung genießt er, er liebt Sport. Im Herzkatheterlabor steht er viel am Tisch oder besser gesagt an der Untersuchungsliege. Hier werden Menschenherzen untersucht, mit modernster Technologie.
Sein Alltag bedeutet viel Verantwortung, dafür muss man einiges an Persönlichkeit und Fähigkeit mitbringen. Paul Pfeifer mag diese täglich neuen Herausforderungen in der Funktionspflege: „Jeder Patient ist anders, jeder Patient bedarf einer anderen Betreuung. Das ist eine Art OP, aber die Betroffenen sind wach, die haben auch Wünsche, die geben sich dir hin und du versorgst sie dann.“ Vor einem Jahr hat er die pflegerische Leitung des Herzkatheterlabors, inklusive Herzultraschall- und EKG-Labor übernommen. Sein Herz schlägt für die Patientinnen und Patienten, seine Kolleginnen und Kollegen und für die faszinierende Technik – die mittlerweile Unvorstellbares erlaubt.
Funktionspfleger ist sein dritter Beruf. Vor 17 Jahren war Paul Pfeifer Quereinsteiger in der Medizin, die erneute berufliche Ausrichtung war ein mutiger Schritt. Aber der richtige für ihn. Sowohl seine frühere kaufmännische wie auch die handwerkliche Ausbildung als Facharbeiter für Werkzeugmaschinen kommen Paul Pfeifer heute in seiner Arbeit im Herzkatheterlabor zugute: Er kennt sich aus, weiß wie er all die High-Tech-Instrumente um ihn herum bedienen muss. Er rechnet es seinem Arbeitsgeber hoch an, dass man in der Chefetage stets darum bemüht ist, die Technik auf dem neuesten Stand zu halten. Eine wichtige Voraussetzung, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirklich „Machen Können“, was sie können. Auch Organisieren hat Paul Pfeifer von der Pike auf gelernt: Arbeitsabläufe überwachen, Dienstpläne schreiben, Mitarbeiter anleiten, den Materialeinkauf wuppen, all das erledigt er quasi nebenbei.
Ein harter Job, meinen seine Freunde. Paul Pfeifer will das nicht beschönigen. Es ist oft stressig, der Tag ist trotz Terminierungen schwer planbar, weil auch Notfälle reinkommen. „Du musst dann funktionieren. Es darf nichts Durcheinanderkommen. Das ist die Arbeit in der Funktionspflege“, sagt er nüchtern. Für ihn ist es wichtig, dass man sich der Realität stellt. Nur mit einer realistischen Sichtweise kann man die eigenen Ressourcen mit den Anforderungen des Berufsalltags abgleichen und sein Berufsleben langfristig planen. Er weiß wovon er spricht – und hat sich bewusst für den Pflegeberuf entschieden. Dafür spricht sein Motto, das er täglich seinen Kolleginnen und Kollegen mitgibt: „Leute, heute ist ein schöner Tag, lasst uns anpacken, wir schaffen das!“ Und es ist tatsächlich so: „Wir schaffen immer unser Programm und machen noch nebenbei viele Notfälle“.
Auf den Punkt funktionieren, das kann Pfeifer ...
... im Job genauso wie beim Fotoshooting.
Paul Pfeifer hat auch Wünsche. Wünsche an die Patient*innen, die Politik und die Gesellschaft an sich. „Mehr Achtung für alle und diesen Beruf“, meint er ohne Zögern. Die Menschen können sich schwer vorstellen, wie hoch konzentriert hinter den Kulissen gearbeitet wird. Zudem wird natürlich versucht, eine möglichst ruhige Atmosphäre für sie zu schaffen. Deshalb appelliert er gerade an die Patientinnen und Patienten für mehr Bereitschaft, das Engagement aller Beteiligten zu honorieren und sich in die jeweils aktuellen Abläufe einzufügen – und auch mal warten zu können: „Ihnen soll ja geholfen werden, den Menschen, dann bringt bitte Zeit mit. Wir betreiben eine hochwertige Medizin. Und was du da jetzt alles machen kannst, das ist der Wahnsinn“.
Und für diesen Wahnsinn wünscht sich Paul Pfeifer mehr Leute, die sich für die Funktionspflege begeistern - und die mit Herz und Hand anpacken.