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Trigeminusneuralgie

Hilfe bei Gesichtsschmerz in der München Klinik Bogenhausen

Trigeminusneuralgie

Individuelle Diagnose und chirurgische Behandlung bei Trigeminusneuralgie (Gesichtsschmerz) von den Spezialisten der München Klinik Bogenhausen

Wie ein Blitzschlag schießt der starke, stechende Schmerz ins Gesicht: wer an Trigeminusneuralgie leidet, kennt dieses typische Symptom, auch als Gesichtsschmerz bekannt. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, häufig liegt eine Kompression des Trigeminusnervs vor.

Mit unserer langjährigen Expertise gehen wir Ihrer Trigeminusneuralgie umfassend auf den Grund und prüfen individuell, wie ein chirurgischer Eingriff den Schmerz lindern oder beenden - und Ihnen Lebensqualität zurückgeben kann.

Trigeminusneuralgie auf einen Blick

>40Jahre alt

Eine Trigeminusneuralgie tritt typischerweise in höherem Lebensalter ab 40 Jahre auf. Frauen sind etwas häufiger von der chronischen Schmerzerkrankung betroffen als Männer.

10auf der VAS Schmerzskala

Diese Gesichtsschmerzen gehören zu den stärksten für den Menschen vorstellbaren Schmerzen. Sie werden häufig auf einer VAS Schmerzskala von 0 bis 10 mit der höchsten Stufe angegeben.

97 %einseitig betroffen

Am häufigsten sind der Oberkieferast (Nervus maxillaris) und Unterkieferast (Nervus mandibularis) bzw. beide kombiniert einseitig betroffen. Beidseitige Trigeminusneuralgien sind sehr selten.

Trigeminusneuralgie: Definition und Ursachen

Was ist eine Trigeminusneuralgie?

Die Trigeminusneuralgie, auch als Gesichtsschmerz bezeichnet, ist eine chronische Schmerzerkrankung. Es handelt sich um einen äußerst schmerzhaften Reizungszustand des fünften Hirnnerven, des sogenannten Trigeminusnerven. Dieser führt hauptsächlich sensible und motorische Fasern, mit denen er Gesicht, Nasenhöhle, Mundhöhle und Kaumuskeln versorgt. Somit ist er für das „Spüren“ im Gesicht verantwortlich. Seinen Namen verdankt der Nerv seiner Aufteilung in drei Hauptäste:

  • Stirnbereich: V1: Augenast (Nervus ophthalmicus)
  • Oberkiefer: V2: Oberkieferast (Nervus maxillaris)
  • Unterkiefer: V3: Unterkieferast (Nervus mandibularis)

Man unterscheidet die idiopathische von einer symptomatischen Trigeminusneuralgie. Diese Unterscheidung ist klinisch relevant, weil sich das therapeutische Vorgehen u.a. danach richtet.

Welche Ursachen hat die Trigeminusneuralgie?

Symptomatische Trigeminusneuralgie

Bei der symptomatischen Trigeminusneuralgie kann eine explizite Ursache gefunden werden. Beispielsweise kann die Erkrankung in Folge eines Entzündungsprozesses, z. B. bei der Multiplen Sklerose (MS) oder eines raumfordernden Hirntumors entstehen.

Idiopathische Trigeminusneuralgie

Bei der klassischen oder idiopathischen Trigeminusneuralgie wird die Ursache oft als weitgehend unbekannt bezeichnet. Allerdings findet man auch hier in den meisten Fällen ein deutlich anatomisches Korrelat für die Schmerzursache.

Häufig ist ein neurovaskulärer Konflikt für die Trigeminusneuralgie verantwortlich. D.h. es besteht ein enger Kontakt zwischen dem Nerv und einem pochenden Blutgefäß. Durch diese Kompression wird der Nerv einer dauerhaften Reizung ausgesetzt. Dies führt letztendlich zu schlimmsten stechenden Schmerzen.

Diagnose: Trigeminusneuralgie

Wie erkennt man eine chronische Schmerzerkrankung des Trigeminusnerven?

Die Patient*innen, die zu uns kommen, haben teils erst kürzlich die Diagnose Trigeminusneuralgie erhalten, andere haben bereits eine lange Leidensgeschichte oder viele erfolglose Behandlungen hinter sich. Unsere Ziele bei der Diagnose sind immer dieselben:

  1. Bestätigung der Diagnose: Entspricht der Schmerz tatsächlich einer Trigeminusneuralgie oder ist eine andere Ursache möglich
  2. Beurteilung der Therapiemöglichkeiten: Ist ein chirurgischer Eingriff sinnvoll und welcher Therapieerfolg kann erzielt werden
Hilfe bei Trigeminusschmerz
Trigeminusneuralgie bedeutet stets eine deutlich eingeschränkte Lebensqualität. Während Betroffene in der Regel der erste Gang zum Neurologen führt - wo sie in den meisten Fällen medikamentös behandelt werden - ist eine neurochirurgische Vorstellung ebenfalls eine zielführende Option zur Symptombekämpfung der Trigeminusneuralgie.

Unser Vorgehen: Diagnose bestätigen und den richtigen Behandlungsplan festlegen

Die Diagnose der Trigeminusneuralgie erfolgt im ersten Schritt „klinisch“; d.h. es werden die Symptome und die Krankengeschichte der Betroffenen betrachtet. An erster Stelle steht die objektive Prüfung der Schmerzqualität.

Im nächsten Schritt sollten Menschen mit trigeminal-typischen Schmerzen eine Bildgebung mittels MRT des Kopfes durchführen lassen. Dies dient zum einen dazu, eine Multiple Sklerose und strukturelle Anomalien wie einen Tumor, eine Chiari-Fehlbildung oder eine Gefäßfehlbildung auszuschließen. Zum anderen, um die Hirnnerven und das umgebende Gefäßsystem detailliert zu betrachten. Diese Art der Bildgebung hat eine hohe Empfindlichkeit für die Erkennung neurovaskulärer Kompression.

Burchiel-Klassifikation der Trigeminusneuralgie in drei Typen

  • Typ1: Der Schmerz ist stark, dauert jedoch nur Sekunden und kann mehrmals pro Tag auftreten. Die "Blitzschlag"-Anfälle treten spontan auf oder werden durch Faktoren wie Wind, Essen, Trinken oder Zähneputzen ausgelöst. Patient*innen mit Typ-1-Trigeminusneuralgie haben nach jeder Behandlungsmethode die erfolgreichsten Therapieergebnisse.
  • Typ2b: Betroffene haben Zahn- oder Nasennebenhöhlenschmerzen. Der Schmerz ist langwierig und konstant sowie pochend. Auch diese Patient*innen können von einer chirurgischen Behandlung deutlich profitieren.
  • Typ2a: Zu Beginn des Krankheitsverlaufs bestehen Typ1-Symptome. Im Laufe der Zeit kommt es zu einem konstanteren Schmerz mit Typ2b-Charakter. Der Therapieerfolg liegt zwischen den beiden anderen Typen.

Therapie bei Trigeminusneuralgie

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Bei der Trigeminusneuralgie-Therapie unterscheidet man die konservative von der invasiven Behandlung: 

Konservative Behandlung

Die bisher gängige Therapie bei Patient*innen mit Trigeminusneuralgie ist die medikamentöse Behandlung. Da Opioide und nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente wie ASS oder Ibuprofen gegen neuropathische Schmerzen unwirksam sind, werden krampflösende Medikamente eingesetzt, sog. Anticonvulsiva. Das am häufigsten eingesetzte Medikament ist Carbamazepin (Tegretol). Einigen Patient*innen können mit diesen Medikamenten ihre Symptome unter zufriedenstellende Kontrolle bringt.

Nachteile der medikamentösen Therapie

  • Wirkung der Medikamente lässt mit der Zeit tendenziell nach:
    • Schmerzen können medikamentenresistent werden
    • oder Medikamentendosen müssen erhöht werden.
  • Starke Müdigkeit und Schwindel können als Nebenwirkungen auftreten.
  • Durch die Medikamente können Störungen im Elektrolythaushalt auftreten (und somit weitere essenzielle Körperfunktionen stark beeinflussen).

Mikrovaskuläre Dekompression (MVD): Operation nach Jannetta

Invasive Behandlung

Da es sich bei der Trigeminusneuralgie um eine sehr einschränkende, starke Form von Schmerzen handelt, ist es unser oberstes Ziel, Betroffene von dem unzumutbaren Leidensdruck zu befreien. Reicht eine medikamentöse Therapie nicht aus, empfehlen wir in unserer Klinik eine neurochirurgische bzw. ablative Therapie, um eine zügige und erfolgversprechende Lösung zur Schmerzlinderung zu erzielen.

Die Mikrovaskuläre Dekompression beseitigt den krankhaften Kontakt zwischen Gefäß und Nerv. Dabei handelt es sich um die einzige Behandlung, die die direkte Ursache der Trigeminusneuralgie angeht. Komprimierende Blutgefäße werden vom kontaktierten Teil des Trigeminusnervs entfernt und ggf. ein Interponat z.B. aus Teflon zwischen Gefäß und Nerv positioniert. Die mikrovaskuläre Dekompression wird über einen retroauriculären Zugangsweg unter elektrophysiologischen intraoperativem Neuromonitoring in mikrochirurgischer Technik durchgeführt.

Vorteile der Mikrovaskulären Dekompression

  • Geringstes Risiko für sensorische trigeminale Nebenwirkungen
  • Niedrigste relative Rezidivrate (also Häufigkeit des Wiederauftretens der Erkrankung)
  • Nachlassen der extremen Schmerzen oft bereits unmittelbar nach der Operation
  • Weitere Reduktion der Beschwerden nach Erholung der Myelinscheiden (isolierende Nervenummantelung) in den folgenden Wochen
  • Treten erneute Beschwerden (durch Verrutschen des Interponats oder neuem Kontakt) auf, ist ein erneuter Eingriff anzuraten

Alternative zur Mikrovaskulären Dekompression (MVD)

Ein weiterer Therapieansatz sind die ablativen Verfahren. Diese bezeichnen die teilweise Zerstörung des Nervs, sodass versucht wird, die normale sensorische Funktion zu erhalten und gleichzeitig den bestehenden Schmerz zu lindern. Dies umfasst die perkutane Glycerin-/ Hochfrequenz-Rhizotomie, ein nadelbasiertes Verfahren, das mit Lokalanästhesie durchgeführt werden kann. Auch die stereotaktische Radiochirurgie (z. B. Gamma Knife ®) zählt zu diesen Verfahren.

Nachteile der ablativen Verfahren

  • Die Rate sensorischer Nebenwirkungen (wie Taubheitsgefühl und schmerzhafte Missempfindungen) ist deutlich höher als bei der mikrovaskulären Dekompression.
  • Destruktive Verfahren sind weniger anhaltend als die mikrovaskuläre Dekompression und müssen häufig alle paar Jahre wiederholt werden, um die Schmerzlinderung aufrechtzuerhalten.
  • Mit jedem wiederholten Eingriff besteht die höhere Wahrscheinlichkeit dauerhafter störender sensorischer Nebenwirkungen.

Wir empfehlen in unserer Klinik die Mikrovaskuläre Dekompression bei den meisten Patient*innen als Erstbehandlung. Nichtsdestotrotz kann auch die perkutane Rhizotomie in Erwägung gezogen werden. Vor allem bei Patient*innenen, die zu gebrechlich sind, um eine Vollnarkose zu tolerieren sowie bei Patient*innen mit einer geringen Lebenserwartung findet dieses Verfahren Anwendung.

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