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Speiseröhre: Barrett-Ösophagus. Speiseröhrenkrebs.

Frühzeitig alle Optionen nutzen

In vielen Fällen wächst der Speiseröhrenkrebs lange unbemerkt und verursacht keine Symptome. Die Ärzte schöpfen dann oft erst Verdacht, wenn die Patienten über Schluckbeschwerden klagen. Dann allerdings hat der Tumor die Speiseröhre bereits derart verengt, dass die Nahrung nicht mehr problemlos passieren kann. Die Speiseröhrenkrebs-Erkrankung konnte lange unbemerkt bleiben, weil die Speiseröhre ein derart elastischer Hohlmuskel ist, dass darin Geschwulste anfangs nicht spürbar sind.

Besondere Spezialisierung auf den Barret-Ösophagus

Von der Refluxkrankheit zum Barrett-Ösophagus

Einige Patienten haben aufgrund ihrer starken Refluxkrankheit ein erhöhtes Risiko für einen Barrett-Ösophagus, eine mögliche Vorstufe des Speiseröhrenkrebses, und werden daher sorgfältig in regelmäßigen Abständen untersucht. Bei diesen Betroffenen hat der saure Mageninhalt, der beim ösophagealen Reflux in die Speiseröhre hinaufsteigt, dort eine Entzündung hervorgerufen.

Bei zehn Prozent der Patienten mit einer solchen Speiseröhrenentzündungen entsteht aus den entzündeten Zellen im unteren Bereich der Speiseröhre ein Barrett-Ösophagus: Zellen in der Schleimhaut haben sich umgewandelt und tragen ein erhöhtes Krebsrisiko.

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Wir sind besonders spezialisiert auf die sorgfältige Beobachtung und frühzeitige Behandlung des – nach seinem Entdecker, einem englischen Chirurgen, benannten – Barrett-Ösophagus.

Wir untersuchen die Speiseröhre im Rahmen einer Spiegelung. Über den Mund führen wir ein Endoskop ein – den Würgereiz unterdrücken wir dabei durch eine Schlafspritze. Mittels dieses Endoskops – ein Schlauch, der vorne Lichtquelle und Kamera besitzt, – können wir die Schleimhäute detailliert auf einem Monitor betrachten.

Doch damit nicht genug: Wir können die Schleimhäute auch nach bestimmten Verfahren einfärben, so dass sich die verdächtigen Zellen noch genauer voneinander abgrenzen – Chromoendoskopie nennen wir dieses Verfahren.

Zudem können wir Gewebeproben entnehmen, deren Zellen unsere Pathologen unter dem Mikroskop betrachten und auf ihre Gefährlichkeit hin einordnen.

Ultraschall von innen ermöglicht tiefen Einblick in benachbarte Körperregionen

Desweiteren können wir bei Bedarf - ebenfalls während einer Spiegelung – einen Ultraschall von innen durchführen und somit auch die Umgebung der Speiseröhre genau untersuchen:

  • Sind benachbarte Lymphknoten auffällig vergrößert?
  • Wie weit reicht der Tumor in die Wand?

Wir verschaffen uns mittels des kleinen Ultraschallkopfes von innen einen umfassenden Einblick in die umliegenden Areale. 

„Die Radiofrequenzablation, also das Zerstören der krebsverdächtigen Zellen mittels eines hochfrequenten Stroms, ist eine Option, die nur wenige Kliniken so wie wir anbieten.“
Martin Blöchinger, Oberarzt

Hochspezialisierte Methoden, um entartete Zellen schonend zu entfernen

Im Rahmen der Endoskopie können wir entartete Zellen des Barrett-Ösophagus mit verschiedene Methoden abtragen.

Wir entfernen die betroffenen Areale mittels einer Schlinge (endoskopische Mucosaresektion) und in speziellen Fällen mittels der endoskopischen Submucosa-Dissektion (ESD).

Die Radiofrequenzablation, also das Zerstören der krebsverdächtigen Zellen mittels eines hochfrequenten Stroms, ist eine Option, die nur wenige Kliniken so wie wir anbieten.

Bei der Hybrid-Argon-Plasma-Koagulation leiten wir kontaktlos Strom zu den entarteten Zellen, die dann – wie von einem Blitzstrahl getroffen – verbrennen.     

Spezialgebiet: Speiseröhrenkrebs

Lage & Ausbreitung des Tumors mit differenzierten Verfahren erfassen

Nicht nur bei der Untersuchung und Therapie der Vorstadien und Frühformen des Speiseröhrenkrebses, sondern auch wenn ein Speiseröhrenkrebs erst im fortgeschrittenen Stadium auffällig wird, können wir ein umfassendes Therapie-Konzept anbieten.

Auch diese Patienten erhalten zunächst endoskopische durchgeführte Untersuchungen, bei denen wir das Innere der Speiseröhre betrachten, Gewebeproben entnehmen und die Umgebung von innen mit dem eingeführten Ultraschallkopf untersuchen.

Anschließend ergründen wir mit Hilfe von bildgebenden Verfahren, wie weit der Tumor vorgedrungen ist und ob eventuell Tochtergeschwülste, so genannte Metastasen, entstanden sind. Dabei können wir nicht nur auf Röntgen und die Computertomographie (CT) setzen, sondern bei Bedarf auch eine Positronenemmissionstomographie (PET) vornehmen und diese mit einer Computertomographie (CT) kombinieren.

Bei der Krebstherapie arbeiten immer viele Experten zusammen

Bei der Behandlung des Speiseröhrenkrebses arbeitet ein großes Team von erfahrenen Experten unterschiedlicher Fachrichtungen eng vernetzt zusammen. In so genannten Tumorkonferenzen besprechen wir all die vorliegenden Untersuchungsergebnisse, die unsere Pathologen und Radiologen uns genauestens erläutern.

Onkologen, die auf Krebserkrankungen spezialisiert sind, bringen ihr Wissen ebenso ein wie Gastroenterologen, Fachärzte der Inneren Medizin, die sich auf die Verdauungsorgane spezialisiert haben und sämtliche endoskopischen Untersuchungen und Eingriffe vornehmen, und unsere Viszeralchiururgen, die Experten für die Bauchchirurgie.

Gemeinsam erwägen die Experten alle Behandlungsoptionen – die sich stets an den neuesten medizinischen Leitlinien und den Therapie-Protokollen der Deutschen Krebsgesellschaft orientieren.

Die Säulen der Krebs-Therapie

Der Therapie-Plan, den wir nach der Tumorkonferenz mit dem Patienten besprechen, berücksichtigt stets sein individuelles Krankheitsstadium und seinen Allgemeinzustand.

Wenn dieser eine Operation zulässt und noch keine anderen Organe von dem Tumor befallen sind, streben wir in der Regel an, den Tumor vollständig operativ zu entfernen.

In einigen Fällen ist aber auch eine Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie angesagt, um die bestmöglichen Chancen auf eine Heilung zu nutzen.

Langjährige und weit gefächerte Expertise bei Operationen an der Speiseröhre

Bei der Operation vom Speiseröhrenkrebs entfernen unsere erfahrenen Viszeralchirurgen den Tumor und das angrenzende Gewebe der Speiseröhre, aber auch die umliegenden Lymphknoten.

Anschließend stellen sie wieder einen durchgängigen Verdauungsweg her, indem sie oftmals ein Stück des Magens nach oben ziehen und aus diesem einen so genannten Schlauchmagen bilden, um den fehlenden Teil der Speiseröhre zu ersetzen.

Chemo- und Strahlentherapie können die Operation ergänzen oder alleine wirken

Bei Chemotherapien bekämpfen Medikamente die Krebszellen, hindern sie an ihrer Zellteilung und Vermehrung. Strahlentherapien dagegen schädigen die Krebszellen lokal und machen sich dabei zunutze, dass gesunde Körperzellen die Schäden, die die Strahlen verursachen, reparieren können, Krebszellen aber nicht.

Häufig ergänzen wir die operative Therapie durch Chemo- oder Strahlentherapie oder auch durch eine Kombination von beiden. Vor der Operation setzen wir diese Therapien ein, um das bösartige Karzinom zu verkleinern oder besser abzugrenzen. Im Anschluss an die Operation erfolgt in manchen Fällen eine Chemotherapie.

Sollte eine Operation nicht möglich sein, dann können Chemo- und Strahlentherapien helfen, den Krankheitsverlauf einzubremsen sowie Schmerzen und Komplikationen zu lindern.

Endoskopische Eingriffe bei nicht-operablen Tumoren

Wenn der Speiseröhrenkrebs nicht mehr zu operieren ist, der Tumor aber so groß gewachsen ist, dass er die Speiseröhre zu verschließen droht, dann können wir – im Rahmen eines schonenden endoskopischen Eingriffs – mittels Metallstents den Durchfluss in der Speiseröhre bewahren.

Diese Metallstents sind hochmoderne Medizinprodukte. Sie bestehen aus Maschendraht, der sich in der Speiseröhre selbst entfaltet. Somit können die betroffenen Patienten ihre Nahrung dann weiterhin im normalen Verdauungsprozess erhalten.

Wir unterstützen Sie auch bei seelischen Nöten und organisatorischen Themen

Wer an Krebs erkrankt, braucht nicht nur Hilfe für seinen Körper, sondern auch Unterstützung für die Seele. Denn solch eine Botschaft bringt fast alle Menschen komplett aus dem Gleichgewicht.

Als hilfreich erweisen sich dann oft Gespräche mit einem unserer Psychologen, die sich auf Patienten mit Krebserkrankungen spezialisiert haben.

Bei organisatorischen Fragen unterstützen Sie unsere Sozialarbeiter, die genau wissen, welche finanziellen Unterstützungsleistungen Ihnen in dieser schweren Situation zustehen. Sie helfen bei den entsprechenden Anträgen, organisieren eine sich anschließende Rehabilitation oder Hilfen für den Alltag daheim.

Die Therapie geht weiter, auch wenn es keine Chance auf Heilung gibt

In einigen Fällen, vor allem wenn wir Patienten erst dann sehen, wenn die Krebserkrankung bereits weit fortgeschritten war, gibt es keine Chance auf Heilung. Doch auch dann können wir Ihnen weiterhelfen.

Wir empfehlen gezielte Schmerztherapien, die bei Bedarf auch von unseren Anästhesisten angesetzt werden. Strahlentherapien können die Schmerzen ebenfalls lindern oder auch den Tumor so schrumpfen lassen, dass der Durchfluss der Nahrung möglich bleibt.

Dass sie möglichst lange ihre Nahrung auf natürlichem Weg aufnehmen können, ist ein entscheidender Faktor für die Lebensqualität der Patienten mit fortgeschrittenem Speiseröhrenkrebs.

Beraten können Sie auch unsere Ernährungsberater, so dass keine Mangelerscheinungen auftreten. 

Individuelle Lösungen für die letzten Lebensmonate

Falls die Aufnahme der Nahrung zu schwierig wird, können wir die Ernährung über die Bauchdecke ermöglichen, indem wir eine so genannte PEG-Sonde legen.

Auch über einen Venenzugang können wir sie mit allen notwendigen Nährstoffen versorgen (so genannte intravenöse Ernährung über einen Port), was dann unkompliziert bei Ihnen zu Hause erfolgen kann.

Für die letzten Lebensmonate kann unser Sozialdienst eine palliative Betreuung zu Hause organisieren. Auch die Palliativstation auf unserer Onkologie könnte eine gute Lösung darstellen. 

Wir stehen immer an Ihrer Seite und beraten Sie und Ihre Angehörigen.

Gastroenterologie: Unsere Medizin, Mitarbeiter, Kontakte und Termine