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Kinderheilkunde, Jugendmedizin am Kindercampus Schwabing

Schulprojekt der Kinderklinik Schwabing

Hintergrund: Die pädiatrische Hämatologie und Onkologie in München-Schwabing ist eine der ältesten Einrichtungen dieser Art in Deutschland. Seit Ende der 70er Jahre werden hier bei uns hämato-onkologisch erkrankte Kinder betreut.

Etwa 50-60 Kinder mit einer Tumorerkrankung werden hier jedes Jahr diagnostiziert und behandelt. Die stationäre Phase der Behandlung, die eine intensive Chemotherapie, meist in Kombination mit einer Strahlentherapie und/oder Operation beinhaltet, dauert etwa 7 -12 Monate.

Die kindlichen und jugendlichen Patienten sind hier aus ihrem normalen Alltag herausgerissen und empfinden die Situation als existentiell bedrohlich. Zudem leiden sie an den körperlichen Veränderungen, die sie durchmachen: Der Haarverlust, oftmals eine Gewichtszunahme und Hautveränderungen im Rahmen einer Cortisontherapie, Narben durch notwendige Operationen bis hin zum Verlust der körperlichen Integrität bei entstellenden Operationen (Amputation, Umkehrplastik).

Ein wichtiger Faktor für die Aufrechterhaltung eines Restes von Normalität und Alltag in dieser bedrohlichen Situation, aber auch für die Bewältigung des Erlebten ist die Weiterführung des Schulunterrichts, der im Krankenhaus am Krankenbett und als Hausunterricht in den Phasen der Therapiepausen durch die Schule für Kranke gewährleistet wird und so oftmals die Rückkehr in die eigene Klasse ermöglicht.

Nach der intensiven Behandlungsphase, die bis zu einem Jahr dauern kann, kehren die Kinder wieder in ihren Alltag zurück, der naturgemäß zum Großteil über die Schule definiert ist. Dieser Schritt zurück ins normale Leben wird wiederum häufig als sehr bedrohlich empfunden und ist mit großen Ängsten belastet.

Inwieweit die Aufnahme des Patienten in seine schulische Gemeinschaft wieder möglich ist, wird im Wesentlichen bestimmt durch die Akzeptanz der Mitschüler und auch Lehrer und deren vorurteilsfreiem Begegnung mit ihrem meist noch sehr verändertem Klassenkameraden.

Die Ärzte der Kinderonkologie der Kinderklinik Schwabing haben nun begonnen, diese ersten Schritte in die Klassengemeinschaft zurück zu begleiten. Zusammen mit den Lehrerinnen der Staatlichen Schule für Kranke München planen und gestalten wir den ersten Schultag in der Heimatschule.

Wir haben festgestellt, wie wichtig es ist, die vielen Vorurteile (z.B. "ist Krebs ansteckend?") auszuräumen, einen aus medizinischer und pädagogischer Sicht notwendigen Hilfeplan für die noch rekonvaleszenten Schülerinnen und Schüler zu erstellen und über ein intensives Gespräch auch mit den Lehrern und Schulleitungen die Wiedereingliederung zu ermöglichen.

Ziel des Projekts

Wir planen den Aufbau einer Struktur, die die Reintegration der betroffenen kindlichen und jugendlichen Patienten in ihrem schulischen Umfeld erleichtert. Hierbei wollen wir die Kinder in die Schule begleiten und dort über Aufklärung und Information und damit Abbau von Ängsten der Mitschüler und Lehrer die Eingliederung unserer Patienten in den Schulalltag ermöglichen.

Wissenschaftliche Begleitung:

Das Projekt soll ausführlich im Rahmen einer wissenschaftlichen Auswertung dokumentiert und evaluiert werden.

Begründung der Notwendigkeit einer Arztbegleitung

Durch den Arzt kann die altersgemäße Aufklärung und Information über die jeweilige Erkrankung kompetent erfolgen, ebenso die Information an die Lehrkräfte im Umgang mit Infektionsgefahren bei schweren Erkrankungen zur Gewährleistung eines gewissen Schutzes während der Behandlung.

Die Gesundheitsaufklärung der Klasse und der Lehrkräfte eines Kollegiums (auch verstanden als allg. gesellschaftlicher Auftrag) soll auch erfolgen, um allg. vorhandene Unsicherheiten im Umgang mit bösartigen Erkrankungen abzubauen und einer Isolation des kranken Kindes entgegen zu wirken.

Für den jugendlichen Patienten bewirkt diese Öffnung des Krankenhauses nach außen, dass der Charakter einer "Isolierung im Krankenhaus" vermieden wird. Der Schule wird durch beständige Erreichbarkeit (Tag und Nacht) der Ärzte des Krankenhauses eine Sicherheit im Umgang mit einem kranken Kind in der Klasse vermittelt.

Für den behandelnden Arzt eines krebskranken Kindes hat der Heimatschulbesuch einen besonderen zusätzlichen Aspekt: Durch das Kennenlernen des sozialen Hintergrundes des zu behandelnden Kindes hat der Arzt mehr Verständnis für den Patienten, ebenso ist auch ein direktes Gespräch mit dem Kinderarzt vor Ort möglich und wünschenswert. Alles zusammen erleichtert insgesamt eine gedeihliche Zusammenarbeit und schafft mehr Compliance für die notwendige Therapie.

Benötigt werden hierfür

  • eine halbe Arztstelle für die Besuche und die Vorbereitung der Besuche in der Heimatschule (Patienten und Geschwisterkinder)*


Für die Lehrer/Ärzte:

  • Benzingeld für etwa 30 Heimatschulbesuche im Jahr


Für die Schulen:

  • Bücher ("Abbau von Ängsten", "Klinik macht Schule", "Liebe Klasse, ich habe Krebs")
  • Filme ("Briefe an die Klasse", ...)
  • Sonstiges Infomaterial


*wurde für ein Jahr von der Elterninitiative Krebskranker Kinder e.V übernommen

Kontoverbindung:

Kontoinhaber:Klinikum rechts der Isar
Bankverbindung:Bayerische Landesbank
BLZ:700 500 00
Konto-Nummer:20272
Verwendungszweck:8823964

Wir bedanken uns bei vielen Privatspendern, sowie folgenden Firmen und Vereinigungen

  • Cura Placida Stiftung
  • Kinderklinik München Schwabing
  • Initiative Krebskranke Kinder München e.V.
  • Zahnärzte und Patienten helfen Kindern in Not e.V.
  • Rotary Club München-Blutenburg
  • Rotary Club München-Bavari
  • Zosseder GmbH
  • DSV Logistiks
  • AWT Horwath
  • Verein für Kinderunfallopfer im Straßenverkehr e.V.