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50 Jahre Kinderklinik – 50 Jahre Fürsorge für die Kleinsten

1967 war die Eröffnung der Kinderklinik. Das Denken der damaligen Zeit spiegelte sich auch in der Bauplanung wieder. Angehörige und Geschwister konnten die Klinik nur über den Besucherturm und –balkone betreten. Mit dem Kind sprechen ging nur durch eine Glasscheibe oder das Besuchertelefon. Seit dem hat sich viel getan. In unserer aktuellen Ausstellung zum 50-jährigen Jubiläum zeigen wir anhand von fünf Geschichten, wie sich die Kindermedizin entwickelt hat.

Als erste Klinik Mutter-Kind-Konzept umgesetzt

Die Harlachinger Kinderklinik hatte eine Besonderheit: Sie war das erste Krankenhaus in Deutschland, das Mütter gemeinsam mit ihren Kindern aufnahm. Das kostete damals 10 DM pro aufgenommene Mutter. Damals wurde in Harlaching eine Entwicklung initiiert, die erst sehr viel später zum allgemeinen Maßstab in der Pädiatrie wurde.

Schnell stellte sich heraus, dass die Mitaufnahme der Eltern viele positive Effekte hatte: Die Kinder erlebten den Klinikalltag in vertrauter Begleitung – und Vater und Mutter waren viel kompetenter in der Nachsorge und Betreuung zu Hause.

Eine der ersten Frühgeborenenstationen Deutschlands

Von Anfang an kümmerte man sich in Harlaching um zu früh geborene. Daher ist seit 1967 die Frühgeborenenstation fester Bestandteil der Klinik. Überhaupt begann Ende der 1960er Jahre in den Frauenkliniken die Geburtsstunde der Früh- und Neugeborenenstationen. Mit Eröffnung der ersten Intensivstation neben dem Kreißsaal 1972 im Frankfurter Uni-Klinikum wurde die Voraussetzung für die Bildung perinatalmedizinischer Zentren geschaffen.

1980 wird in Harlaching eine moderne Intensivstation eingerichtet, die der Entwicklung der Intensivmedizin für Frühgeborene in Deutschland Rechnung trägt. Ein regelrechter Wendepunkt in der Neonatologie ist seit Ende der Achtzigerjahre die Möglichkeit, die Lungenreifung eklatant zu beschleunigen.

Die Anfänge der Frühgeborenenstation in Harlaching.

Winzig-klein - aber mit großem Kämpferherz.

So viel wie drei kleine Äpfel – das Wunder der Medizin

Victoria ist ein kleines Wunder. Als sie zur Welt kam, wog sie gerade mal 320 Gramm – so viel wie drei kleine Äpfel. Sie war eines der kleinsten Frühchen, die in Harlaching auf die Welt gekommen sind.

Bereits in der 26. Woche musste das kleine Mädchen per Kaiserschnitt auf die Welt geholt werden. Sofort nach der Erstversorgung wurde das winzig-kleine Baby auf die Frühgeborenen-Intensivstation verlegt.

Das zweite Wunder beginnt

Sie hat nicht nur überlebt, es sind auch keine schweren Komplikationen aufgetreten. Viele Stunden täglich sind die Eltern bei ihrer kleinen Kämpferin, berühren sie, reden mit ihr oder singen ihr etwas vor. Nach drei Monaten durfte Victoria mit ihren Eltern das Krankenhaus verlassen.

Victoria heute - ein gesundes und fröhliches Mädchen.

Ein kaum zu bremsendes Energiebündel

Inzwischen ist das kleine Mädchen drei Jahre alt und kerngesund, aber immer noch recht zart für ihr Alter. Allerdings macht das kleine Energiebündel das mit ihrem Temperament mehr als wett und hält Mutter und Vater ganz schön in Atem.

Frühgeborene brauchen Nähe. Wenn die Eltern nicht da sind, kümmern sich die Pflegerinnen.

Überlebenschance verneunfacht

Vor 50 Jahren hatte nur eines von zehn Frühchen mit einem Geburtsgewicht von 1.000 Gramm Überlebenschancen. Heute liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit in der Gewichtsklasse zwischen 1.000 Gramm und 1.500 Gramm bei mehr als 90 Prozent.

Haben die Kleinen ein bestimmtes Gewicht erreicht, dürfen Sie nach Hause.

Um die Kleinen wurde sich seit jeher liebevoll gekümmert.

Eine Babyboom-Klinik

Die Kinderklinik Harlaching wurde als Reaktion auf den „Babyboom“ der Nachkriegsjahre mit dem rasanten Wachstum der Bevölkerungszahl in München und Umgebung gebaut.

Von Beginn an wurden Schwerpunkte wie etwa die Neugeborenenmedizin, die pädiatrische Intensivmedizin, die Infektiologie, die Kinderkardiologie, die Neuropädiatrie, die Versorgung von Diabetes mellitus oder die Allergologie gepflegt.

Ein verhängnisvoller Zeckenbiss

Philippe ist sieben Jahre alt und begeisteter Ringer. Als sein Knie anschwillt, denken er und seine Eltern zunächst an einen kleinen Sportunfall.

Doch Schwellung und Schmerz lassen nicht nach und sie entschließen sich, nach Harlaching in die Kinderklinik zu gehen. Der Anfangsverdacht der Ärzte erhärtet sich schnell: Borreliose.

Philippe kann wieder lachen, sein Knie tut nicht mehr weh.

Klein, aber stark

Philippes Knie muss punktiert werden. Täglich wird ihm ein Antibiotikum über einen Zugang verabreicht. Anfangs hatte er Angst vor den Nadeln, doch alle waren sehr verständnisvoll und haben ihm die Angst genommen

Philippe in seinem Element.

"Als Ringer brauche ich ein gesundes Knie"

Sieben Nächte muss der kleine Ringer in der Klinik bleiben. Mama, Papa und die Oma sind so lange und so oft da wie möglich, lenken ihn ab mit Spielen und Vorlesen. Dann darf er nach Hause – und endlich wieder ins Ringertraining.

Meldung
20.09.2023

Mehr Leben retten: Wir schulen Schüler*innen und eigene Notfall-Teams in Reanimation

Die Überlebenschance verdreifacht sich, wenn Anwesende sofort handeln und Erste Hilfe leisten.

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