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Geboren im Pandemie-Jahr: Geschichten aus unseren Geburtskliniken

Geboren im Pandemie-Jahr

6.204 Babys erblickten 2020 bei uns das Licht der Welt. Drei stellen wir vor.

Die Pandemie hat einen dunkeln Schatten über das Jahr 2020 gelegt. So manchem raubt sie die Lebensfreude. Doch es gibt auch frohe Botschaften: insgesamt 6.204, wenn man es genau nimmt. So viele Babys kamen im Corona-Jahr in den drei Geburtskliniken der München Klinik zur Welt – und erhellten das Leben ihrer Familien. Drei davon haben ihre besonderen Geschichten geteilt.

Der beste Start ins Leben

Risikoschwangerschaft? Risikogeburt? Gutes Gefühl!

Der kleine Miko kam 3.625 Gramm schwer und 51 Zentimeter lang in der München Klinik Harlaching auf die Welt – kerngesund und komplikationslos. Auch die 39-jährige Mutter Franziska ist wohlauf.

Dass dies so sein würde, spürte sie von Anfang an: „Ich hatte ein gutes Gefühl – und habe mich darauf verlassen.“, sagt sie heute. Dabei standen die Zeichen aufgrund von Risikoschwangerschaft und Beckenendlage nicht auf Unbeschwertheit.

Einige Monate zuvor: Franziska ist bei ihrer Frauenärztin und freut sich über die erste Ultraschalluntersuchung. Ein kleines Herz schlägt in ihr. Doch mit Ende 30 gilt sie als Risikoschwangere und wird direkt mit den Negativszenarien konfrontiert.

Ihr wird von ihrer damaligen Frauenärztin empfohlen, etliche Screenings zu machen. Statt um Freude ging es nur um Angst. Sie lehnte ab und wechselt die Frauenärztin.

Dann die Diagnose: Beckenendlage

Auf den ersten Blick ein Horrorszenario

Bei der neuen Frauenärztin ließ Franziska die üblichen Routineuntersuchungen machen und genoss ansonsten eine schöne Schwangerschaft. Doch einen Monat vor dem Entbindungstermin ereilte sie doch noch ein Problem: Beckenendlage. Das Kind drehte sich nicht, sondern lag mit dem Po nach unten im Bauch.

„Wir sind in München so privilegiert, dass wir tolle, bestens ausbildete Ärzte, Pflegekräfte und Hebammen haben, die auch mit Risikoschwangerschaften gut umgehen können. Das ist alles andere als selbstverständlich.“
Franziska

Die Ärzte probierten es zunächst mit einer äußeren Wendung; d.h. mit etwas Druck wird versucht, das Kind im Bauch zu drehen, sodass der Säugling mit dem Kopf voran auf die Welt kommt. Es gelang nicht. Miko drehte sich nicht. Für viele heißt das automatisch: Das Kind kommt per geplantem Kaiserschnitt.

Die Lage: nicht falsch, sondern anders

Eine positive Geburtserfahrung mit Beckenendlage

„Beckenendlage heißt nicht, dass das Kind falsch liegt. Es liegt anders. Aus dieser „anderen Lage“ ist auch eine vaginale Geburt möglich; d.h. es gibt durchaus eine Alternative zum Kaiserschnitt. Viele wissen das nur nicht. Wenn die Voraussetzungen gegeben sind, das Paar gut aufgeklärt ist und die Patientin es möchte, unterstützen wir sehr gerne. Denn: Eine vaginale Geburt kann auch bei Steißlage möglich sein.“
Prof. Dr. Christoph Scholz, Chefarzt

Doch Franziskas Ärztinnen und Ärzte in der München Klinik Neuperlach und Harlaching motivierten sie, auf natürlichem Wege zu entbinden. In ihrem speziellen Fall war das Risiko nicht höher als bei einer Geburt in Kopflage. Man kann sagen: Miko lag nicht verkehrt-, sondern einfach andersrum.

Franziska hatte Vertrauen in ihre Intuition und brachte Miko mit der Unterstützung der Ärztinnen und Hebammen spontan zur Welt. Für ihn „der beste Start ins Leben“, sagt sie.

Die Frauenkliniken der München Klinik haben große Erfahrung im Umgang mit Beckenendlagen. Oft gelingt die äußere Wendung. Doch auch wenn dies nicht klappt, kann eine vaginale Geburt möglich sein.

Dasselbe gilt auch für Mehrlingsgeburten und andere Risikogeburten.

München Klinik Harlaching München Klinik Neuperlach

Per Not-Kaiserschnitt ins Leben

Frühchen nach Schwangerschaftsvergiftung

Manchmal ist ein Not-Kaiserschnitt die letzte Rettung. So beim kleinen Benjamin, der in der 26. Schwangerschaftswoche geholt werden musste – ganze 14 Wochen zu früh.

Fünf Wochen zuvor wurde bei Mutter Maria eine Präeklampsie, eine Schwangerschaftsvergiftung, in der München Klinik Neuperlach entdeckt. Und damit begann das Bangen.

Eine Präeklampsie äußert sich in erhöhtem Blutdruck der Schwangeren sowie Eiweiß im Urin. Sie kann lebensgefährlich werden. Umso wichtiger ist eine engmaschige Überwachung.

Über Wochen hatte die Familie entsprechend Angst und lebte in Sorge um mögliche Komplikationen während der Schwangerschaft – aber auch um mögliche Spätfolgen.

Voll entwickelt

Aus großer Angst wird größte Freude

Nach Wochen des Bangen und Wartens musste es plötzlich ganz schnell gehen: Not-Kaiserschnitt.

Der kleine Benjamin wurde in der München Klinik Harlaching auf die Welt geholt. Bei der Geburt war er nur 570 Gramm leicht und 30 Zentimeter klein. Eine Handvoll Glück.

Erst 98 Tage später konnten ihn seine Eltern, Maria und Tobias endlich heimholen.

Nach vier Monaten hat er sein Ausgangsgewicht versechsfacht und bringt jetzt stolze 3.300 Gramm bei 48 Zentimetern Körperlänge auf die Waage – und ist ein voll entwickelter kleiner Mann.

Wie zu Hause

Geburt am Arbeitsplatz – ja, da fühle ich mich wohl!

In der Regel möchte eine Schwangere ihr Kind nicht in der Arbeit bekommen – sondern im Krankenhaus. Manche auch zu Hause oder im Geburtshaus. Aber in der Arbeit?

Doch was ist, wenn der Arbeitsplatz das Krankenhaus ist? Oder direkt die Gynäkologie? Dann wendet sich das Blatt; jedenfalls bei Dr. Miriam Wagner. Die Assistenzärztin arbeitet in der Frauenklinik der München Klinik Schwabing. Dort brachte sie ihre beiden Töchter zur Welt.

Die kleine Maresa und ihre große Schwester Maura kamen in Schwabing zur Welt, weil Miriam die Vorteile der München Klinik genau kennt – als Ärztin und als werdende Mutter. Sie weiß genau: Das Wichtigste ist, an einem Ort zu entbinden, an dem man sich wirklich wohlfühlt.

Einheit der Familie

Uneingeschränkte und qualitätsgesicherte Geburtshilfe in Pandemiezeiten

„Eine gute Geburtshilfe orientiert sich immer an den Bedürfnissen der gesamten Familie – das betrifft die Schwangere und das Neugeborene genauso wie den Partner oder die Partnerin. Unser Sicherheitskonzept ist deshalb darauf ausgerichtet, eine vollumfänglich auf die Familie ausgerichtete Geburtshilfe auch unter Pandemiebedingungen sicher anbieten zu können und wir sind stolz darauf, dass uns das durchgehend gelungen ist und weiter gelingt.“
Prof. Christoph Scholz und Dr. Olaf Neumann, Chefärzte der Frauenkliniken

Mit 6.204 Babys, davon 107 Zwillinge und vier Drillinge, lag die München Klinik 2020 auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Man könnte meinen, das Jahr war wie jedes andere. Doch parallel betreuten wir auch über 2.000 COVID-19-Patienten.

Wir etablierten ein Sicherheitskonzept, das eine uneingeschränkte Geburtshilfe gewährleistet; d.h. bei der die wichtige Einheit der Familie bei der Geburt sowie am Wochenbett im Zentrum steht und durchgehend die Anwesenheit des Partners oder der Partnerin möglich ist. Und wir entwickelten Schutzmaßnahmen, unter denen 27 SARS-CoV-2-positive Frauen 2020 ein Kind in der München Klinik zur Welt bringen konnten.

Unsere Geschichten für Sie: Viel Freude beim Lesen!