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Ihre Gesundheit. Wir sind für Sie da!

Speiseröhren-OP

Operationen an der Speiseröhre erfolgen in den meisten Fällen aufgrund von Speiseröhrenkrebs. Bei diesen – oftmals hochkomplexen – Eingriffen entfernen die Chirurgen die Speiseröhre sowie die umliegenden Lymphknoten und schaffen einen Ersatz.

Wann die Speiseröhre operiert wird

Operation bei Notfällen

Ein Teil der Patienten, die wir an der Speiseröhre operieren, kommt über unsere Notaufnahmen in die Klinik.

 Verletzungen bei Unfällen und vor allem Einrisse der Speiseröhre, die nach langanhaltendem starken Erbrechen passieren können, stellen Notfälle dar, die einer sofortigen Speiseröhren-Operation bedürfen.

Operation bei Speiseröhrenkrebs

Um die Heilungschancen bei Speiseröhrenkrebs zu bewahren, muss die Speiseröhre meist teilweise oder ganz entfernt werden. Zudem werden die umliegenden Lymphknoten herausgenommen.

Oft haben sich dort bereits Krebszellen eingenistet und somit wäre das Risiko groß, dass sich die Krebserkrankung im ganzen Körper ausbreitet.

Klassisches OP-Verfahren: Magenhochzug

Magenhochzug bei Speiseröhrenkrebs

Bei Speiseröhren-Operationen wegen Speiseröhren-Karzinomen sind meist zwei Körperhöhlen betroffen: die Brusthöhle und die Bauchhöhle, die durch das Zwerchfell getrennt sind.

  1. Bei der klassischen Speiseröhrenkrebs-Operation beginnen wir den Eingriff stets im Bauchraum, entfernen den oberen Teil des Magens und formen aus dem Rest des Magens einen sogenannten Schlauchmagen, den wir durch das Zwerchfell hochziehen. Magenhochzug wird diese Vorgehensweise genannt.
  2. Für den zweiten Teil der Operation drehen wir den betroffenen Patienten auf seine linke Seite, um den Eingriff in der Brusthöhle vornehmen zu können: Wir befreien den Speiseröhrenteil, den wir mit einen ausreichenden Sicherheitsabstand entfernen müssen, von den versorgenden Gefäßen und entnehmen ihn zusammen mit den umliegenden Lymphknoten. Mittels eines modernen Klammernahtgeräts verbinden wir den oberen Teil der Speiseröhre mit dem Ersatzstück, dem Schlauchmagen.

Mit der Verbindung zwischen der Speiseröhre und dem Schlauchmagen stellen wir wieder eine durchgängige Nahrungspassage her, die den Patienten erlaubt, wieder halbwegs normal zu schlucken und zu essen – wenn auch verteilt auf mehrere kleinere Mahlzeiten.

Gastrektomie bei tief liegenden Krebsgeschwüren

Bei Karzinomen, die im unteren Bereich der Speiseröhre wachsen, können wir die Operation allein vom Bauchraum aus durchführen, müssen aber in vielen Fällen sicherheitshalber auch den kompletten Magen entfernen.

Dann rekonstruieren wir einen Speiseröhren-Ersatz aus einer Dünndarmschlinge, die wir zwischen dem Speiseröhrenstumpf und dem Zwölffingerdarm einsetzen.

Ösophagektomie bei hoch liegenden Krebgsgeschwüren

In sehr seltenen Fällen liegt das Krebsgeschwür derart hoch in der Speiseröhre, dass wir die komplette Speiseröhre herausnehmen müssen. Dann erfolgt die Operation mittels dreier Etappen. 

Neben der Bauch- und der Brusthöhle ist auch der Hals betroffen und wir müssen dort oben einen Anschluss wieder herstellen. Dies kann manchmal durch einen hochgezogenen Schlauchmagen erfolgen, oftmals fertigen wir jedoch auch ein Zwischenstück aus Dickdarm-Gewebe an.

Operation bei Zenker-Divertikeln

Vor allem bei älteren Patienten kann sich die Wand der Speiseröhre in dem Übergangsbereich zwischen Schlund und Speiseröhre ausstülpen – die Mediziner sprechen dann von Zenker-Divertikeln. Wenn diese eine gewisse Größe überschreiten und die Patienten massiv darunter leiden, dass sie häufig unverdaute Nahrung hochwürgen, kann eine Operation abhelfen: Im Rahmen eines minimal-invasiven Eingriffs, bei dem wir nur millimeterlange Hautschnitte benötigen, können wir das Divertikel unter Kamerasicht abtragen.
In der Regel hatte eine Funktionsstörung des oberen Speiseröhren-Schließmuskel die Zenker-Divertikel verursacht: Wenn dieser sich nur unzureichend öffnet, entsteht oberhalb ein zu großer Druck, der zu Ausstülpungen der Schleimhäute führen kann. Deshalb wird dieser Muskel im Rahmen der Zenker-Divertikel-Operation zumindest teilweise gespalten, damit die unangenehmen Symptome nicht wieder auftreten. Damit ist auch das Risiko gebannt, dass Nahrungsreste aus den Divertikeln in die Luftröhre gelangen könnten und dort eine Lungenentzündung auslösen.

Operation bei schwerem Sodbrennen

Das Ziel der Fundoplicatio liegt darin, aus einem Teil des Magens eine Art Manschette zu formen, die den unteren Schließmuskel der Speiseröhre verstärkt.

Falls ein starkes Sodbrennen trotz monatelanger medikamentöser Therapie nicht zu lindern ist, können wir die Beschwerden und Risiken dieses gastroösophagealen Reflux durch einen minimal-invasiven Eingriff verringern. Bei dieser Operation, die mit dem Fachbegriff Fundoplicatio bezeichnet wird, bilden wir eine Manschette aus oberen Teil des Magens, dem Fundus oder Magenkuppel.

Wir befreien den oberen Teil des Magens von seinen Gefäßen und lösen ihn aus dem ihn umgebenden Gewebe. Ohne den Magen in irgendeiner Weise einzuschneiden, formen wir dann aus dem oberen Teil eine Art Schal, den wir von zwei Seiten um die Speiseröhre winden und zusammennähen. Diese Manschette wirkt wie ein Ventil und verhindert, dass säurehaltiger Nahrungsbrei aus dem Magen in die Speiseröhre zurückfließt.

OP bei Zwerchfellbrüchen

Mittels einer minimal-invasiven Operation, die lediglich millimeterlanger Hautschnitte bedarf, können wir die Beschwerden, die durch einen Bruch im Zwerchfell entstanden sind, beheben. Unter Kamerasicht nähen unsere Chirurgen zunächst den Zwerchfellbruch zu und führen dann eine sogenannte Fundoplicatio durch. Aus dem obersten Teil des Magens, Magenkuppel oder Fundus genannt, bilden sie eine Manschette.

Bei der Fundoplicatio wird der obere Teil des Magens aus dem umliegenden Gewebe freigelegt und dann wie ein Schal von zwei Seiten um die Speiseröhre gewickelt und festgenäht. Diese Manschette verhindert, dass weiterhin Magenteile in dem Brustraum hochrutschen – sie wirkt also wie eine Art Stöpsel.

Unsere Spezialistinnen und Spezialisten für Speiseröhren-OP

Prof. Dr. med. Ayman
Chefarzt, Stv. Leitung der Darmkrebs- & Pankreaskarzinomzentren
Prof. Dr. med. Ayman Agha
Prof. Dr. med. Natascha C.
Chefärztin (Allgemein-, Viszeralchirurgie)
Prof. Dr. med. Natascha C. Nüssler
Dr. med. Thomas
Leitender Oberarzt (Viszeralchirurgie)
Dr. med. Thomas Klier

Wie lange bleibt man in der Klinik?

Nach Operationen wegen Zenker-Divertikeln, Sodbrennen oder Zwerchfellbrüchen können die Patienten unsere Klinik bereits nach wenigen Tagen verlassen. Wir vergewissern uns aber zuvor, dass die Wundheilung ohne Komplikationen verläuft und die Patienten gut schlucken können.

Bei Operationen wegen Speiseröhrenkrebs müssen wir die Patienten meist einige Tage auf der Intensivstation überwachen, bevor sie auf Normalstation wechseln.

Nach der OP: Weitere Behandlungsschritte bei Speiseröhrenkrebs

Das in der OP entnommene Gewebe wird in unserer Pathologie untersucht, damit wir erkennen können, ob sich bereits Krebszellen ausgebreitet haben und um welche Form von Krebs es sich genau handelt. Gegebenenfalls werden die Patienten nochmals in der Tumorkonferenz vorgestellt, so dass die Experten verschiedener Fachrichtungen gemeinsam beraten, welche weiteren Therapien die besten Aussichten versprechen.

Bei der Nachsorge arbeiten wir eng mit unseren onkologischen Zentren und auch mit niedergelassenen Ärzten zusammen.

Vorbereitung auf die Speiseröhren-OP

Vor der Speiseröhren-Operation führen unsere Chirurgen stets ein ausführliches Gespräch mit den Patienten und erklären nochmal alle Befunde und die vorgeschlagene Behandlungsstrategie. „Unsere Patienten gut und umfassend aufzuklären, ist uns ein wichtiges Anliegen“, betont Privatdozent Dr. Gabriel Glockzin, Oberarzt in der Klinik für Viszeralchirurgie der München Klinik Bogenhausen. Zumal die Speiseröhren-Operation bei einer Krebserkrankung tatsächlich ein großer Eingriff ist:

„Zwei Höhlen des Körpers, die Bauchhöhle und die Brusthöhle, sind betroffen – das ist eine der größten Operationen in der Viszeralchirurgie“, so Oberarzt Dr. Glockzin. Natürlich klären auch unsere erfahrenen Anästhesisten die Patienten in Ruhe über die bevorstehende Narkose und ihre Risiken auf.

Vorteile einer Maximalversorger-Klinik

In der München Klinik können wir das komplette Paket an Diagnostikmethoden, an interventionellen Therapieverfahren und operativen Eingriffen bieten. Zudem sei entscheidend bei den Speiseröhren-Eingriffen, dass geübte Chirurgen in der Klinik arbeiten, die regelmäßig solche Operationen vornehmen. Vor allem bei Notfällen und für Patienten mit bösartigen Erkrankungen der Speiseröhre hält er es für einen großen Vorteil, dass in der München Klinik jederzeit rund um die Uhr Experten bereit stehen.

Zudem können wir als Maximalversorger-Klinik stets versierte Experten anderer Disziplinen (z.B. Kardiologen) hinzuziehen, so dass auch Patienten mit mehreren Erkrankungen bei uns in besten Händen sind.

Häufig bei uns behandelte Erkrankungen der Organe des Bauchraums