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Aktuelle Mitteilung der München Klinik

Meldung
16.09.202112:33 Uhr

Chirurgie-Chefärztin der München Klinik: „Covid-19 ist ein erheblicher Risikofaktor nach Operationen – der beste Schutz ist die Impfung!“

Covid-19-Patientenzahlen in der München Klinik auf Niveau von November 2020

Dr. Axel Fischer: „Der Druck in München ist schon jetzt hoch.“ Die München Klinik versorgt aktuell so viele Covid-19-Patienten wie vor einem Jahr bei einer Inzidenz um 200. Insgesamt bis heute rund 2.800 versorgte Covid-19-Patienten in der München Klinik – davon rund 700 Patienten auf Intensivstationen.

.„Inzidenz der Ungeimpften“: Prof. Wendtner erklärt die mit Blick auf die aktuelle Inzidenz vergleichsweise hohe Zahl hospitalisierter, meist ungeimpfter Patienten.

München Klinik appelliert auch mit Blick auf OP-Patienten zur Impfung: Studie zeigt stark erhöhtes postoperatives Risiko im Falle einer Covid-19-Erkrankung. Sterblichkeitsrate bei kleinen, elektiven Eingriffen auf 18,9 Prozent erhöht.

Chirurgie-Chefärztin Prof. Natascha C. Nüssler: „Nicht alle Operationen lassen sich verschieben und viele Menschen wissen heute noch nicht, dass sie schon morgen operiert werden müssen. Covid-19 ist dann ein erheblicher Risikofaktor, der sich glücklicherweise ausschalten lässt – durch eine frühzeitige Impfung.“

München, 16. September 2021. „Die Covid-19-Patientenzahlen steigen seit mehreren Wochen wieder an, aktuell behandeln wir in der München Klinik rund 40 Covid-19-Patienten, davon ein Drittel auf Intensivstationen. Der Druck in München ist schon jetzt hoch. Deshalb hoffe ich, dass wir trotz Delta-Variante nicht Verhältnisse wie im vergangenen Winter bekommen werden. Der Weg heraus aus der vierten Welle ist die Impfung“, sagt Dr. Axel Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung der München Klinik. Die aktuelle Covid-19-Patientenzahl wurde letztes Jahr in der München Klinik erst Anfang November erreicht. Außerdem ist der Anteil der Covid-19-Intensivpatienten unter den hospitalisierten Covid-19-Patienten in der München Klinik in der vierten Welle höher, als noch vor einem Jahr. In der zweiten Welle wurde erst im November 2020 bei einer Inzidenz in München von zeitweise über 200 und zu Beginn des „Lockdown light“ die Zahl an Intensivpatienten erreicht, die bereits heute (Inzidenz in München 62,1 zum Stand 16.9.) in der München Klinik versorgt werden.

Prof. Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie in der München Klinik Schwabing, ordnet ein: „Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie wichtig es ist, in dieser Phase der Pandemie die Krankenhausbelegung fest mit im Blick zu haben. Denn die Inzidenz ist eine Inzidenz der Ungeimpften, die unseren Impffortschritt nicht mit abbildet, sondern vielmehr die infizierten Ungeimpften ohne Schutz vor einer schweren Covid-19-Erkrankung erfasst. Deswegen sehen wir heute bei vergleichsweise niedrigen Inzidenzen auch eine signifikant höhere Krankenhausbelegung, als noch vor einem Jahr. Ich kann nur nochmals an alle Menschen appellieren, die sich bislang aktiv gegen eine Impfung entschieden haben, sich mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen und die um ein Vielfaches ansteckendere und vorherrschende Delta-Variante jetzt impfen zu lassen. Die Impfung schützt vor Tod und schwerer Erkrankung: Wir sehen auf unseren Intensivstationen ausschließlich ungeimpfte Patienten, auch auf den Normalstationen haben wir bisher annähernd keine Geimpften gesehen.“

Vielfach erhöhtes Sterberisiko nach Operationen: Covid-19-Impfung schützt

Herzinfarkte, Schlaganfälle und Krebserkrankungen treten auch in der Pandemie und unabhängig vom Infektionsgeschehen auf und werden in der München Klinik in vier Häusern der Maximalversorgung parallel zur Covid-Versorgung unter höchsten Sicherheitsstandards versorgt. Elektive (planbare) Operationen mussten in den Hochphasen der Wellen teilweise verschoben werden und wurden in den Tälern zwischen den Wellen nachgeholt. Auch mit Blick auf die Operationszahlen appelliert die München Klinik zur zeitnahen Impfung – denn steigende Covid-19-Patientenzahlen bedeuten, dass an anderer Stelle Kapazitäten zurückgefahren werden müssen. Umgekehrt bedeutet Covid-19 auch für Patienten nach erfolgter Operation ein erhöhtes Risiko: Eine Studie, die im renommierten Fachmagazin The Lancet publiziert wurde, zeigt, dass die Komplikations- und Sterblichkeitsrate im Falle einer Sars-CoV-2-Infektion sowohl nach kleineren Operationen als auch nach großen Operationen deutlich erhöht ist und sogar höher liegt, als das Risiko von Hochrisikopatienten mit anderen Vorerkrankungen. Konkret stieg die Sterblichkeitsrate innerhalb von 30 Tagen bei Patienten nach elektiven (planbaren) Eingriffen im Falle einer Covid-19-Erkrankung auf 18,9 Prozent und damit auf ein Vielfaches des Normalen, denn in Abhängigkeit von der Größe des Eingriffs liegt das Sterblichkeitsrisiko üblicherweise bei deutlich unter 8 Prozent. Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung verstarben auch nach Notfalloperationen häufiger (25,6 Prozent) als Patienten, die sich nicht mit dem Virus angesteckt hatten.

 „Nicht alle Operationen lassen sich verschieben und viele Menschen wissen heute noch nicht, dass sie schon morgen operiert werden müssen. Covid-19 ist dann ein erheblicher Risikofaktor, der sich glücklicherweise ausschalten lässt – durch eine frühzeitige Impfung“, sagt Prof. Natascha C. Nüssler, Chefärztin für Allgemein- und Viszeralchirurgie in der München Klinik Neuperlach und Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV).

3 Fragen, 3 Antworten zu Operationen und Covid-19 mit Chefärztin Natascha C. Nüssler:

Ist es sinnvoll, eine Operation bis nach der Impfung zu verschieben?

Prof. Nüssler: Wir sprechen hier von einem signifikant erhöhten postoperativen Risiko bei kleinen und großen Eingriffen – eine Sterblichkeitsrate von über 25 Prozent ist ein Risiko, das sicherlich niemand leichtfertig eingehen möchte. Doch auch planbare Eingriffe sind notwendig und lassen sich häufig nicht langfristig aufschieben, oftmals leiden Patienten unter starken Schmerzen. Und im Notfall zählt ohnehin jede Minute. Ich rate daher in allererster Linie allen Menschen, bei denen keine medizinischen Gründe dagegensprechen, zur Covid-19-Impfung, auch wenn noch keine Operation absehbar im Terminkalender steht. Man weiß nicht im Voraus, wie schnell man medizinische Hilfe benötigen könnte. Geimpfte Menschen sind für alle Eventualitäten gewappnet und müssen sich so in einer ohnehin gesundheitlich schwierigen Situation keine zusätzlichen Sorgen machen. Der Nutzen steht bei der Impfung weit vor möglichen Risiken – im Gegensatz zu planbaren Eingriffen, wenn der Patient noch nicht gegen Covid-19 geimpft ist. Wer eine Operation benötigt, aber noch nicht geimpft ist und warten kann, dem empfehlen wir, sich baldmöglichst impfen zu lassen und erst im Anschluss den Eingriff zu planen. Die Entscheidung, ob noch Wartezeit möglich ist, sollte ein Patient aber immer nur gemeinsam mit seinem Arzt oder seiner Ärztin treffen.

Wenn sich jemand bereits mit Sars-CoV-2 infiziert hat – wann ist eine OP dann wieder sicher?

Prof. Nüssler: Man hat gesehen, dass Patienten, die bis zu 6 Wochen nach einer Sars-CoV-2-Infektion operiert wurden, ein erhöhtes Sterberisiko und ein erhöhtes Risiko für Komplikationen, aufgewiesen haben. In diesem Zeitraum sollten Operationen nur dann durchgeführt werden, wenn es unbedingt notwendig ist und das Risiko einer verzögerten Operation das einer postoperativen Sars-CoV-2-Infektion übersteigen würde. Das gilt auch für Patienten mit länger anhaltenden Covid-19-Symptomen. Auch sie haben, selbst wenn die Infektion bereits mehr als 6 Wochen zurückliegt, ein erhöhtes OP-Risiko.

Kann man das Risiko einer Infektion nach der OP durch Kontaktreduktion auch ohne Impfung kleinhalten?

Prof. Nüssler: Die erhöhte Sterblichkeit und das erhöhte Komplikationsrisiko beziehen sich auf einen Zeitraum von bis zu 30 Tagen nach der Operation. Eine völlige Kontaktreduktion im Sinne einer Selbstquarantäne wird in diesem doch recht langen Zeitraum selbst nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, in dem Sicherheitskonzepte das Infektionsrisiko maximal niedrig halten, nicht möglich sein. Häufig sind Rehabilitationsmaßnahmen unmittelbar im Anschluss an eine OP notwendig, eine eingeschränkte Mobilität machen oft die Versorgung durch Angehörige notwendig und wir wissen, dass auch geimpfte Menschen Überträger des Virus sein können. Gerade bei steigendem Infektionsgeschehen, wie wir es aktuell beobachten, ist ein postoperatives Infektionsrisiko also nie vollständig auszuschließen. Einen verlässlichen Schutz vor Erkrankung und in der Folge auch vor OP-Komplikationen bietet nur die Impfung.

Sicherheit in der München Klinik

Zur maximal möglichen Sicherheit von Patienten und Mitarbeitenden wurde in der Pandemie frühzeitig ein umfangreiches Sicherheitskonzept von Experten der eigenen Stabsstelle für Krankenhaushygiene ausgearbeitet und seitdem mehrmals erweitert. Mehr zum Sicherheitskonzept: https://www.muenchen-klinik.de/sicherheit

Die München Klinik ist mit Kliniken in Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach, Schwabing und Europas größter Hautklinik in der Thalkirchner Straße Deutschlands zweitgrößte kommunale Klinik und der größte und wichtigste Gesundheitsversorger der Landeshauptstadt München. Die München Klinik bietet als starker Klinikverbund Diagnostik und Therapie für alle Erkrankungen in München und im Umland und genießt deutschlandweit einen ausgezeichneten Ruf – mit innovativer und hoch spezialisierter Medizin und Pflege und gleichzeitig als erster Ansprechpartner für die medizinische Grundversorgung. Rund 135 000 Menschen lassen sich hier im Schnitt pro Jahr stationär und teilstationär behandeln. Mit jährlich über 6000 Geburten kommen hier deutschlandweit die meisten Babys zur Welt. Auch in der Notfallmedizin ist die München Klinik die Nummer 1 der Stadt: Bis zu 160 000 Menschen werden jedes Jahr in den vier Notfallzentren aufgenommen – das entspricht rund einem Drittel aller Notfälle der Landeshauptstadt. Die Kliniken sind entweder Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität oder der Technischen Universität München. Die hauseigene Pflege-Akademie ist mit rund 500 Ausbildungsplätzen die größte Bildungseinrichtung im Pflegebereich in Bayern. Als gemeinnütziger Verbund finden in der München Klinik Daseinsvorsorge und herausragende Medizin zusammen und stellen das Gemeinwohl in den Vordergrund: Über die medizinisch-pflegerische Versorgung hinaus gibt es großen Bedarf, der vom Gesundheitssystem nicht refinanziert wird – wie etwa das Spielzimmer für Geschwisterkinder. Und auch die Mitarbeitenden aus Medizin und Pflege, die sich mit ihrer täglichen Arbeit für die Gesundheitsversorgung Münchens einsetzen, können von Zuwendungen in Form von Spenden profitieren – beispielsweise durch die Finanzierung von zusätzlichem Wohnraum. Dafür zählt jeder Euro.

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Prof. Natascha C. Nüssler, Chefärztin für Allgemein- und Viszeralchirurgie in der München Klinik Neuperlach und Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV). Bildnachweis: DGAV

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Dr. Axel Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung der München Klinik. Bildnachweis: München Klinik.

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Prof. Clemens Wendtner, Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing. Bildnachweis: München Klinik.

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