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Aktuelle Mitteilung der München Klinik

Meldung
28.02.201415:47 Uhr

Sanierungsgutachten der Boston Consulting Group


München, 28. Februar 2014.
Das heute dem Aufsichtsrat vorgestellte Sanierungsgutachten der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) weist den Weg aus der Krise. Es kommt zu dem Ergebnis, dass die städtische Klinik-GmbH sanierungswürdig und sanierungsfähig ist. Dies ist ein wesentlicher Baustein für den bevorstehenden Private-Investor-Test, der wiederum die rechtliche Voraussetzung für weitere Finanzhilfen der Landeshauptstadt München ist. Diese sollen nicht nur mittelfristig eine drohende Insolvenz verhindern, sondern auch dazu beitragen, das Unternehmen auf gesunde Beine zu stellen.

Das Gutachten mit seinen Kernaussagen

1. Die städtischen Kliniken können mittelfristig auf ein solides wirtschaftliches Fundament gestellt werden.

2. Alle vier Standorte bleiben mit Notfallversorgung erhalten. Die dermatologische Klinik soll ab dem Jahr 2022 nach Neuperlach umziehen. Der Blutspendedienst und das Medizet werden als moderner Dienstleister zusammengelegt.

3. Die medizinische Versorgung der Münchner Bevölkerung durch die städtischen Kliniken wird wie bisher vollumfänglich gewährleistet.

Zur kurzfristigen Rettung des Unternehmens insgesamt und seiner nachhaltigen Zukunftssicherung sind einschneidende Maßnahmen zwingend notwendig. Diese betreffen im Kern die Gründung von medizinischen Kompetenzzentren, die Reduktion von Bettenkapazitäten im überversorgten Gesundheitsmarkt München und einen Stellenabbau in den kommenden sechs bis acht Jahren, insbesondere durch Fluktuation, altersbedingtes Ausscheiden, Personalübernahmen durch die Stadt oder Tochtergesellschaften sowie einvernehmliche Aufhebungsverträge.

Im Rahmen der Neustrukturierung sollen keine weiteren Fachabteilungen geschlossen, sondern mittelfristig ausschließlich unnötige Mehrfachvorhaltungen durch Zusammenlegungen konsolidiert werden. Die Notfallversorgung soll an allen vier Standorten laut Gutachten bestehen bleiben. In welchem genauen Umfang, muss noch diskutiert werden. Sicher ist, dass alle Notfälle wie bisher bestens versorgt werden.

Auch die beiden Betriebe Blutspendedienst und Medizet bleiben als integraler Bestandteil der München Klinik erhalten. Nach Vorschlägen der BCG ist eine jeweilige Zentralisierung der Betriebe sinnvoll, um weitere Potentiale heben zu können. Ein angemessener Stellenabbau im Laufe der Zeit geht damit einher.

Neben den Einsparmaßnahmen zur Kostenreduktion sind auch Investitionen für eine Erlössicherung nötig. Diese umfassen nicht nur Bau- und Infrastruktur, sondern auch Personalentwicklungsmaßnahmen.

Ausbau medizinischer Kompetenz

Nach nunmehr vorgelegten Berechnungen der BCG sollen leistungsstarke medizinische Kompetenzzentren aufgebaut werden. Dies garantiert beste Medizin für die Patienten durch Bündelung von Know-how und eine klare Positionierung des medizinischen Versorgungsangebotes gegenüber Patienten sowie niedergelassenen Ärzten.

Vollständige Erhaltung der Akademie

Im Hinblick auf ihr hervorragendes Renomée sowie ihre Leistungen im Ausbildungsbereich wird die Akademie im bisherigen Umfang fortgeführt.

Reduktion von Betten

Der geplante Abbau von circa 800 Betten bis zum Jahr 2022 ist die notwendige Antwort auf ein Überangebot von Bettenkapazitäten in München und ermöglicht eine bessere Auslastung an allen Standorten. Die stationäre Versorgung mit rund 2.500 Betten ist damit auch in Zukunft auf dem heiß umkämpften Gesundheitsmarkt München sichergestellt.

Standorte

Mit dem Ausbau und der Gründung von medizinischen Kompetenzzentren und entsprechenden baulichen Modernisierungsmaßnahmen bis 2022 entstehen vier herausragende städtische Klinik-Standorte mit einem breitgefächerten Leistungsangebot in Bogenhausen und Neuperlach und hoch spezialisierten Kliniken in Schwabing und Harlaching – abgestimmt auf die regionalen Bedürfnisse der Bevölkerung und die bestehende Wettbewerbssituation in München. Die dermatologische Klinik Thalkirchener Straße soll ab 2022 nach Neuperlach umziehen.

Personalanpassungen

Mit der Bildung von medizinischen Kompetenzzentren und der Reduktion von Betten sowie den Investitionen in Bau- und Infrastruktur allein ist die Zukunftssicherung des Unternehmens als Ganzes nicht möglich. Die Personalaufwandsquote von über 70 Prozent muss zukünftig den Erlösen angepasst werden. Daher sieht das Gutachten einen Stellenabbau von rund 2.000 (entsprechend rund 1.500 Vollzeitkräfte) der insgesamt rund 8.000 Beschäftigten im Laufe der kommenden Jahre vor. Erreicht werden soll dies ohne betriebsbedingte Kündigungen, insbesondere durch Fluktuation, altersbedingtes Ausscheiden, Übernahme von Mitarbeitern in die städtische Verwaltung, Qualifikationsmaßnahmen und einvernehmliche Aufhebungsverträge. Vor dem Hintergrund, dass der geplante Stellenabbau über sechs bis acht Jahre erfolgen soll, bieten sich die vorgenannten Instrumentarien an.

Klar ist aber auch: Als „Ultima Ratio“ dürfen betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen werden, sollte dies zur Rettung tausender Arbeitsplätze zwingend und zur Sicherung der München Klinik als Ganzes unvermeidbar sein. Darüber hinaus würde der kategorische Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen zum jetzigen Zeitpunkt das Bestehen des sogenannten Private- Investor-Tests gefährden, der unabdingbare Voraussetzung für die Abwendung der drohenden Insolvenz ist.

Zeitlicher Horizont

Das Sanierungsgutachten spricht bewusst von einem Zielbild 2022. Alle vorgeschlagenen Maßnahmen werden nicht von heute auf morgen umgesetzt. Sie werden – abhängig von erforderlichen Bau- und Modernisierungsmaßnahmen, neuen Aufbau- und Ablauforganisationen und unter dem Gesichtspunkt der Machbarkeit – Schritt für Schritt in den kommenden Jahren auf den Weg gebracht. Das hierzu notwendige Sanierungsumsetzungskonzept wird schnellstmöglich erarbeitet. Der Sanierungsfortschritt mit den geplanten Maßnahmen wird konsequent überprüft und bei Bedarf nachgesteuert. Alles erfolgt in enger Abstimmung zwischen Aufsichtsrat, Geschäftsführung, Betriebsräten, Gewerkschaften, Betreuungsreferaten und der Gesellschafterin und Alleineigentümerin Landeshauptstadt München, vertreten durch den Stadtrat als Gesellschafterversammlung.

Dialog mit Betroffenen

Das Sanierungsgutachten geht nun in eine Prüfungsphase. Aufsichtsrat, Geschäftsführung, Betriebsräte, Betreuungsreferate und die Eigentümerin Landeshauptstadt München werden die in dem Gutachten aufgezeigten „Module“ im Detail prüfen. Bis zur kommenden Aufsichtsratssitzung am 29. April und der Beratung im Stadtrat am 28. Mai wird ein intensiver Dialog mit den Beschäftigten und Interessensgruppen über Inhalte des Gutachtens und notwendige Maßnahmen zu dessen Umsetzung stattfinden. Geplant sind für den internen Dialog weitere Gesprächsrunden mit Klinikleitungen, Betriebsleitungen, Chefärzten, dem Führungskreis und den Betriebsräten. Das Sanierungsgutachten wird darüber hinaus allen Beschäftigten auf Mitarbeiterveranstaltungen präsentiert und diskutiert.

Aufsichtsratsvorsitzender Christian Ude appelliert gemeinsam mit seinem Stellvertreter Dominik Schirmer und den Geschäftsführern Freddy Bergmann und Prof. Dr. Hans-Jürgen Hennes an alle Beteiligten und Beschäftigen: „Wir haben uns viel vorgenommen. Nur gemeinsam werden wir es schaffen, die München Klinik zu sanieren und zu modernisieren. Unser Ziel hierbei ist es, beste Medizin für die Münchnerinnen und Münchner zu wirtschaftlich tragbaren Bedingungen anzubieten. All unser Tun in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren dient daher dem Wohle der Patientinnen und Patienten und dem Fortbestand der städtischen Kliniken.“

>> Einzelne Folien des vorgestellten Sanierungsgutachtens können Sie im PDF, welches zum Download zur Verfügung steht einsehen. <<

Dateien

Das Städtische Klinikum München versorgt mit seinen fünf Standorten Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach, Schwabing und der dermatologischen Fachklinik an der Thalkirchner Straße jährlich rund 160.000 Menschen, davon etwa 90 Prozent vollstationär. Der Klinikverbund verfügt über mehr als 3.600 Betten sowie teilstationäre Behandlungsplätze. Gut 80 Prozent der etwa 8.000 Beschäftigten aus über 80 Ländern sind im ärztlichen oder pflegerischen Bereich tätig.


Pressekontakt:



Marten Scheibel, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: (089) 5147 6812, Telefax: (089) 5147 6813
marten.scheibel.server-mail(at)muenchen-klinik.de


 

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