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Schwarzer Hautkrebs, Melanom

Früherkennung & Behandlung im Hautkrebszentrum München

Schwarzer Hautkrebs, Melanom

Früherkennung und Behandlung von schwarzem Hautkrebs in der Hautklinik München.

Der schwarze Hautkrebs, medizinisch malignes Melanom, zeigt sich meist als Muttermal, das sich verändert. Sonst bleibt er lange Zeit ohne Symptome. Doch kann dieser Tumor der Haut schwerwiegende Folgen haben, da er in der Regel aggressiv wächst und Metastasen bilden kann. Deshalb ist es ratsam, regelmäßig Hautscreenings wahrzunehmen. Diese erkennen den schwarzen Hautkrebs in einem frühen Stadium, das man rechtzeitig und gut behandeln kann. In der München Klinik stehen uns zur Diagnose und Therapie innovative, auch KI-unterstützte Technologien zur Verfügung.

Melanom - Gut zu wissen:

100Leberflecken

Risikofaktoren für schwarzen Hautkrebs sind: 100 oder mehr Leberflecken, Veranlagung sowie ein geschwächtes Immunsystem.

2/3durch OP heilbar

Zwei Drittel der malignen Melanome werden so früh erkannt, dass bereits eine Operation die Betroffenen heilen kann. Daher: Hautkrebs-Vorsorge nutzen!

10-20Prozent

Die gesundheitsschädliche UV-Strahlung stieg zwischen 1997 und 2022 zwischen 10 und 20 Prozent. Sonnenschutz ist von Kindesbeinen an essenziell.

"Landkarte der Muttermale" aus dem 3D-Ganzkörperscanner: Jeder Pigmentfleck ist ein Risiko.

Was auf den ersten Blick aussieht wie ein harmloser Leberfleck, kann schwerwiegende Folgen haben: schwarzer Hautkrebs, auch malignes Melanom genannt. Dabei handelt es sich um einen Tumor der Haut, der in der Regel aggressiv wächst. Der Krebs entwickelt sich aus Pigmentzellen der Haut. Er kann am ganzen Körper auftreten, auch an Stellen, die vor der Sonne geschützt sind, wie unter der Fußsohle oder im Genitalbereich, in seltenen Fällen auch im Auge oder auf Schleimhäuten.

Menschen mit heller Haut haben ein erhöhtes Risiko, an einem malignen Melanom zu erkranken. Zu viel UV-Strahlung bzw. häufiger Sonnenbrand in der Kindheit können zu einer Erkrankung an Hautkrebs führen. Auch genetische Faktoren und ein geschwächtes Immunsystem lassen die Erkrankungsgefahr an schwarzem Hautkrebs steigen.

Risikofaktoren für schwarzen Hautkrebs

Ein erhöhtes Risiko für schwarzen Hautkrebs haben Menschen mit:

  • Erhöhter UV-Belastung, vor allem in jungen Jahren
  • Heller Hauttyp
  • Höheres Lebensalter
  • 100 oder mehr normal aussehenden Leberflecken
  • Familien mit gehäuft auftretendem malignem Melanom
  • Melanom in der eigenen Vorgeschichte
Beste Vorsorge gegen Hautkrebs: Von Klein auf Sonnenschutz
Wer in der Kindheit und Jugend oft und intensiv den UV-Strahlen ausgesetzt war, hat mehr Leberflecken oder sonstige Pigmentmale. Viele Pigmentmale wiederum steigern das Risiko für den schwarzen Hautkrebs.

Schwarzer Hautkrebs - Symptome

Wie sich schwarzer Hautkrebs äußert und woran man ihn erkennt.

Auf heller Haut entwickelt sich schwarzer Hautkrebs vorwiegend an Stellen, die häufiger dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, bei dunkler Haut  eher an verborgenen Stellen. Die Melanome sind meist asymmetrisch, unscharf und können erhaben sein. Das Farb-Spektrum reicht von rötlich über braun und grau bis hin zu schwarz. Selten sind Melanome auch weißlich gefärbt. Sie fallen oft auf, weil sie anders aussehen als die Pigmentmale um sie herum.

Außer den Hautveränderungen zeigen sich lange Zeit keine Symptome. Umso wichtig ist es, auf Veränderungen der Haut zu achten.

Um Veränderungen auf der Haut wie Muttermal oder Leberfleck besser beurteilen zu können, hilft die sogenannte ABCDE-Regel. Sie dient sowohl zuhause zur Haut-Selbstuntersuchung als auch als Richtschnur in der Dermatologie:

Asymmetrie: ungleichmäßige Form (statt gleichmäßig rund/oval)

Begrenzung: unscharfer, ausgefranster Rand

Colorierung: uneinheitliche Färbung; helle und dunkle Bereiche

Durchmesser: größer als 3 bis 5 mm; wächst/verändert sich

Erhabenheit: ragt 1 mm aus der Haut

Wann sollte ich zum Dermatologen gehen?
Nutzen Sie das Vorsorgeangebot zum Hautkrebs-Screening alle 2 Jahre. Wenn ein Muttermal wächst, ausfranst, blutet, häufig juckt, sich verkrustet oder die Farbe ändert, sind dies akute Warnsignale! Auch wenn ein Leberfleck plötzlich neu auftritt, ist ein zeitnaher Arztbesuch ratsam.

Diagnose: Schwarzer Hautkrebs

Typischerweise von einer Krankschreibung kennen viele den ICD-Diagnoseschlüssel von Arztbriefen. Hauttumore werden zudem insbesondere nach Breslow-Level klassifiziert.

ICD-10 und ICD-11 Schlüssel

Das bösartige Melanom der Haut ist mit folgenden ICD-10-Codes verschlüsselt (Auswahl):

C43 Bösartiges Melanom der Haut
C43.4 Bösartiges Melanom der Kopfhaut und des Halses
C43.5 Bösartiges Melanom des Rumpfes
C43.6 Bösartiges Melanom der oberen Extremität
C43.7 Bösartiges Melanom der unteren Extremität
C51, C52, C60 und C62 Bösartige Melanome der Haut der Genitalorgane

Das bösartige Melanom der Haut ist mit folgenden ICD-11-Codes verschlüsselt (Auswahl):

2C30 Melanom der Haut
2D01.0 Melanom der Hornhaut
2D06.4 Melanom des Ziliarkörpers
2C70.1 Melanom der Vulva
2C71.1 Melanom der Vagina
2C81.1 Melanom des Penis

TNM-Klassifikation: Tumordicke nach Breslow (Breslow-Level)

Die Tumordicke nach Breslow, auch Breslow-Level genannt, ist laut Leitlinie der wichtigste prognostische Faktor bei schwarzem Hautkrebs. Sie misst die Tiefe des Melnoms von der Oberhaut (Epidermis) bis zur tiefsten Tumorzelle:

T-Klassifikation

Tumordicke nach Breslow

Tis
Melanoma in situ

Auf Oberhaut beschränkt; 
Frühstadium

T1

≤ 1,0 mm

T2

1,01–2,0 mm

T3

2,01–4 mm

T4

> 4 mm

Die Heilungschance bei einer Tumordicke von weniger als 0,75 mm liegt bei ca. 90 %. Je größer der Tumor, desto schlechter ist der wahrscheinliche Krankheitsverlauf.

Hautkrebs-Diagnostik: hochauflösend, dreidimensional und KI-unterstützt

Ab einem Lebensalter von 35 Jahren kann man alle zwei Jahre ein Hautkrebs Screening wahrnehmen. Bei dieser Vorsorgeuntersuchung auf Hautkrebs kann der Dermatologe den Hautkrebs frühzeitig erkennen.

In der München Klinik stehen folgende Diagnostikmethoden zur Verfügung:

  • Dermatoskopie: Ein Dermatoskop ist eine stark vergrößernde, beleuchtete Lupe, auch Auflichtmikroskop genannt. Es wurde 1989 von unserem ehemaligen Chefarzt Prof. Dr. Wilhelm Stolz mitentwickelt und dient traditionell zur Untersuchung von Hautveränderungen.
  • Video-Dermatoskopie: Verdächtige Stellen werden mit dem Dermatoskop betrachtet und gleichzeitig fotografiert. Die Aufnahmen werden in hoher Auflösung am Computer untersucht und mit früheren Bildern verglichen. KI hilft zudem bei der Einschätzung.
  • Ganzkörper-3D-Scanner: Auffällige Hautveränderungen untersuchen wir heutzutage auch mithilfe Künstliche Intelligenz (KI). Mit dem 3D-Ganzkörperscanner werden mit einer einzigen Aufnahme alle Hautpartien erfasst. Die KI erkennt schnell Auffälligkeiten und Veränderungen.
Nicht-invasive Biopsie

Hat sich eine verdächtige Stelle gezeigt, die auch nach Betrachtung mit dem digitalen Mikroskop als kritisch eingestuft wird, folgt eine submikroskopische Untersuchung mittels LC-OCT.

LC-OCT steht für die konfokale optische Kohärenztomografie. Mit ihr ist eine nicht-invasiven Biopsie möglich; d.h. eine Gewebeuntersuchung ohne Schnitt und Narbe. Sie verbindet die Fähigkeiten der Mikroskopie mit der optischen Kohärenztomographie und innovativer KI-Technologie. Das Ergebnis sind hochaufgelöste Bilder mit hoher Eindringtiefe.

So bleibt Patientinnen und Patienten in vielen Fällen die klassische Biopsie, also die Entnahme einer Gewebeprobe mittels Nadel, erspart.

„Damit werden Früherkennung und Diagnostik noch schneller und sicherer“
Chefärztin Prof. Dr. Daniela Hartmann, Ph.D.

Biopsie und weiterführende Diagnostik nach Hautkrebsverdacht

Endgültige Klarheit, ob es sich um schwarzen Hautkrebs handelt, bringt die Untersuchung einer Gewebeprobe.

Nicht-invasive Biopsie: Bevor Gewebe entnommen wird, ist es sinnvoll eine Konfokale optische Kohärenztomografie durchzuführen, um ggf. einen Schnitt und somit eine Narbe zu vermeiden; siehe vorherigen Punkt zu LC-OCT.

Biopsie / Gewebeprobe: In einigen Fällen ist es erforderlich, eine Gewebeprobe zu entnehmen, um das Melanom eindeutig identifizieren zu können. Unsere Klinik verfügt hierfür über ein eigenes dermatohistologisches Labor. Das hat den Vorteil, dass wir die Proben bereits innerhalb eines Tages beurteilen und immer sehr eng mit dem klinischen Bild vergleichen können.

Wächterlymphknoten-Biopsie: Bei einer Tumorgröße von über 1 cm entnehmen wir eine Gewebeprobe aus dem benachbarten Wächterlymphknoten (Sentinel-Lymphknoten) und untersuchen diese in unserem Labor.

Falls sich in dem Lymphknoten, der dem Tumor am nächsten liegt, Tumorzellen befinden, nehmen wir weitere Untersuchungen vor:

  • Ultraschall der Haut und der Lymphknoten
  • Computertomografie (CT)
  • Magnetresonanztomografie (MRT)

Behandlung & Therapie vom schwarzen Hautkrebs

Hautkrebs Schnellschnittmikroskop

Schnellschnittmikroskop: Gewebeuntersuchung während der OP.

Erster und meist auch letzter Schritt: Mikroskopisch kontrollierte Operation - mit Schnittstellenmikroskop & KI-Unterstützung

Per Mikroskop kontrollieren wir die Schnitte, wenn wir den Tumor in der Haut entfernen. Der Vorteil für unsere Patientinnen und Patienten: Die Wunden bleiben möglichst klein und wir erkennen die Absetzungsränder, so dass wir den Tumor – mit einem Sicherheitsabstand – vollständig entfernen können.

Bislang wurde das entnommene Gewebe nach der OP zeitnah im Labor untersucht. Ggf. war eine zweite OP notwendig. Das ist nun dank modernstem Schnittstellenmikroskop nicht mehr immer notwendig. Mit der KI-unterstützen Technologie wird das frisch entfernte Gewebe noch während der OP untersucht und so eine schnittrandkontrollierte Chirurgie durchgeführt. Es ist in der Regel kein zweiter Eingriff notwendig, um einen größeren Hautbereich zu entfernen. So wird nicht unnötig viel Gewebe entfernt, wodurch großflächige Wunden entstehen würden.

Wenn der Tumor größer ist: Entnahme des Sentinel-Lymphknotens

Bei größeren Melanomen wird der Wächter-Lymphknoten untersucht, um zu erkennen, ob er Tumorzellen oder Metastasen (Absiedelungen) enthält. Unter bestimmten Bedingungen muss der Lymphknoten bei der Operation entfernt werden.

Therapie und weiteres Vorgehen nach der Hautkrebs-OP

Unterstützende Therapien bei Melanom & Metastasen

Sollte die Krebserkrankung fortgeschritten sein, bieten wir individuelle Therapien an, die die Überlebenszeit verlängern und die Lebensqualität deutlich verbessern. Je nach Stadium der Erkrankung setzen wir – entsprechend der neuesten medizinischen Leitlinien - als unterstützende Therapien ein:

  • Medikamentöse Immuntherapien bzw. Antikörpertherapien: Regt die Körperabwehr an, das Melanom als körperfremd zu erkennen
  • Zielgerichtete Therapien: Mutationsbasierte Kombinationstherapien mit Kinase-Inhibitoren (BRAF- & MEK-Inhibitoren) nutzen Schwachstellen der Tumorzellen
  • Strahlentherapie: Bestrahlung des Lymphknotens in Kooperation mit Partnern
  • Elektro-Chemotherapie: Kombination aus einer sehr niedrig dosierten Chemotherapie mit Elektroimpulsen

Nachsorge und plastische Chirurgie

Obwohl wir das Rückfall-Risiko durch die unterstützenden Therapien minimieren, führen wir regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen durch und begleiten Sie auch nach der akuten Hautkrebsbehandlung.

Bei großen Wunden: plastische Rekonstruktionen oder Transplantationen

Die mikroskopisch kontrollierte Chirurgie soll sicherstellen, dass alle bösartigen Zellen eines Tumors vollständig entfernt werden, ohne dass großflächige Wunden entstehen. Wenn die Haut nach der Operation unvermeidlich große Defekte erhalten hat, bieten wir plastische Rekonstruktionen und Transplantationen an. Hier arbeiten wir eng mit der HNO-Klinik in der München Klinik Schwabing sowie der Plastischen Chirurgie in der München Klinik Bogenhausen zusammen.

Nachsorgeschema Malignes Melanom

Stadium

Jahr 1–3

Jahr 4–5

Jahr 6–10

IA

alle 6 Monate

jährlich

jährlich

IB / IIB

alle 3 Monate

alle 6 Monate

alle 6-12 Monate

IIC / IV

alle 3 Monate

alle 3 Monate

alle 6 Monate

Weitere Informationen in den Leitlinien Melanom der DKG
„Wir sind auf hochkomplexe Fälle oder Erkrankungen im fortgeschrittenen Stadium fokussiert- auch und gerade bei hochaltrigen Patientinnen und Patienten.“
Prof. Daniela Hartmann

Schwarzer Hautkrebs: Lebenserwartung

Früh entdeckt, sind die Heilungschancen bei einem Melanom hoch. Bei fortgeschrittenen Stadien zeigt sich die Aggressivität der Erkrankung wie die 5-Jahres-Überlebensrate offenbart:

99%Überlebensrate

Bei Früherkennung ist die Prognose; d.h. Überlebenswahrscheinlichkeit, sehr hoch.

74%Überlebensrate

Die Überlebensrate sinkt, wenn die Krankheit die Lymphknoten erreicht.

35%Überlebensrate

Sterbefälle steigen stark im Fällen, in denen sich der Tumor auf entfernte Organe ausbreitet.

Unsere Spezialistinnen & Spezialisten bei schwarzem Hautkrebs für Sie