Hüftdysplasie

Drei von 100 Babys kommen in Deutschland mit einer Hüftdysplasie auf die Welt.

Bei der angeborenen Hüftdysplasie handelt sich um ein bei der Geburt nicht vollständig ausgebildetes Hüftgelenk. Die Hüftpfanne überdacht den Hüftkopf nur unzureichend, ist zu steil und zu flach. Der Hüftkopf ist nicht tief genug in die Hüftpfanne zentriert. Bei der angeborenen Hüftluxation befindet sich der Hüftkopf außerhalb der Gelenkpfanne, die stark unterentwickelt ist.

Wie eine Hüftdysplasie entsteht, wie die Diagnose erfolgt.

Die Hüftdysplasie oder Luxation kann allein oder mit anderen Fehlbildungen kombiniert vorkommen. Die alleinstehende Hüftdysplasie kommt wesentlich häufiger vor und findet sich häufiger bei Mädchen als bei Jungen.

Begünstigende Faktoren können ähnliche Fälle in der Familie, Fruchtwassermangel oder Geburt aus Beckenendlage sein. In diesen Fällen wird in vielen Geburtskliniken schon im Rahmen der U2 eine Ultraschalluntersuchung der Hüften durchgeführt.

Wann wird untersucht? Durch wen?
Routinemäßig wird bei der U3 bei allen Kindern im Alter zwischen 4.-6. Lebenswoche eine klinische Untersuchung und ggfs. Ultraschalldiagnostik beim Kinderarzt durchgeführt.

Die gute Nachricht: Bei frühzeitiger Diagnose können die meisten Hüftdysplasien folgenlos behandelt werden.

Welche konservative und operative Therapie der Hüftdysplasie möglich sind

Je nach Schweregrad stehen unterschiedliche Therapieverfahren zur Verfügung.

Für die Nachreifungsbehandlung kommt bei leichten bis mittelschweren Hüftdysplasien die Tübinger Hüftbeugeschiene zum Einsatz.

Bei schweren Dysplasie und Hüftluxationen können eventuell eine Overhead-Extension und eine vier-bis achtwöchige Gipsbehandlung sowie eine anschließende Ausreifung in der Spreizschiene erforderlich sein.

Sehr selten ist auch eine operative Einstellung des Hüftkopfes in die Pfanne bei angeborener Luxation erforderlich, wenn ein Repositionshindernis in der Pfanne ( z.B. durch Fettgewebe) vorliegt.

Die Kontrolle der korrekten Reposition des Hüftkopfes im Gips wird in unserem Hause sowohl mittels Ultraschall als auch MRT durchgeführt.

Durch die frühe Behandlung konnte die Häufigkeit von Operationen im Kindes- und Jugendalter deutlich gesenkt werden, sodass in nur wenigen Fällen Operationen zur Verbesserung der Hüftkopfzentrierung und Pfannenüberdachung durchgeführt werden müssen.

Operative Optionen wie die Triple-Osteotomie

Die operative Anpassung der Hüftgelenksgeometrie bei unbehandelter Hüftdysplasie

In sehr schweren und bei unbehandelten Fehlstellungen wird ein operativer Eingriff nötig - bis hin zur einer 3-fachen Beckenumstellung, der so genannten Triple-Osteotomie. Dabei löst der Orthopäde die Hüftpfanne aus dem Becken und befestigt sie in der korrekten Position.

Ist das Hüftgelenk bereits durch Arthrose zu stark geschädigt, kann eine künstliche Hüfte eine Option sein - für Erwachsene, aber auch für Patient*innen in relativ jungen Jahren.

Unsere Spezialistinnen & Spezialisten für Hüftdysplasie