Frau Kuhlen, Sie leiten eine der erfolgreichsten Bildungseinrichtungen im Gesundheitssektor bayernweit. Welche Ziele und Werte sind Ihnen in Ihrer Position besonders wichtig?
Mir ist es besonders wichtig, eine Fort-und Weiterbildungsinstitution zu gestalten, die das Ziel hat, fachlich sowie pädagogisch exzellent zu sein und hochwertige Qualifikationen und Bildungsangebote für Berufstätige im Gesundheitsbereich anzubieten. Dazu ist es erforderlich, den Lernbedarf unserer Zielgruppen adäquat aufzugreifen und umzusetzen. Lernen soll bei uns vielfältig, flexibel und anregend sein und so einen Beitrag zur Professionalisierung in den verschiedenen Bereichen liefern.
Ihr Bildungsangebot ist besonders vielseitig und umfangreich. Was ist Ihr Erfolgsrezept?
Nahe am Bildungsbedarf unserer Kunden zu arbeiten. Das Team der Fort- und Weiterbildung zeichnet sich durch exzellente Mitarbeiterinnen aus, die fachlich, pädagogisch und persönlich alles geben, um unsere Lehr-und Lernprozesse und die damit verbundenen organisatorischen Prozesse professionell zu gestalten. Darüber hinaus sind wir in der glücklichen Lage mit vielen hervorragenden Fachdozenten zusammenzuarbeiten, die einen großen Erfahrungsschatz mitbringen.
An welche Zielgruppe richtet sich Ihr Bildungsangebot? Können nur Mitarbeiter der München Klinik die Kurse buchen?
Nein, wir richten uns an alle Berufstätige in Sozial-und Gesundheitsberufen. In unseren Weiterbildungen begrüßen wir inzwischen 60 Prozent Teilnehmer*innen aus Verbundkliniken, die nicht zur München Klinik gehören. Unsere Zielgruppe sind Ärzte, Pflegende, Therapeuten, Lehrende, medizinisch-technische Fachberufe, Führungskräfte. Die Teilnahme externer Fachkräfte erleben wir als vielfältig und bereichernd für unsere Lehr- und Lernprozesse und die München Klinik.
Der Bildungsbedarf im Gesundheitswesen hat sich in den letzten Jahren stetig verändert. Wie reagieren Sie auf diese Herausforderungen?
Wir haben ein gut strukturiertes Wissensmanagement, sind offen für neue Ideen und betrachten die Welt des Sozial- und Gesundheitswesens mit offenen Augen. Durch abteilungsinterne gute organisatorische Prozesse und ein professionelles Team sind wir in der Lage, schnell auf neue Anforderungen zu reagieren. Da ich in meiner Arbeit Veränderungen als belebend begrüße und initiieren möchte, ist mein Motto ein Zitat von Mahatma Gandhi: "Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“
Wir reagieren also nicht nur auf Veränderungen, sondern wir gestalten sie wenn möglich selbst.
Welche Herausforderungen erwarten Sie im Bereich der beruflichen Weiterbildung infolge der neuen generalistischen Ausbildung?
Da in der generalistischen Ausbildung in der Pflege, drei Berufe mit sehr unterschiedlichen Richtungen nach wie vor in drei Jahren gemeinsam ausgebildet werden, müssen während der Ausbildung spezielle Fachthemen in den einzelnen Bereich wegfallen. Diesen prognostischen Verlust an Qualifikation auszugleichen, wird die Aufgabe der Weiterbildung sein. Es wird also zukünftig eher mehr Fachweiterbildung geben als weniger. Darauf sind wir vorbereitet.