Logout

Lebensfreude? Bis zum letzten Tag.

Physiotherapeut Robert Seidler begleitet schwerkranke Menschen auf der Palliativstation der München Klinik Harlaching.

„Auf der Palliativstation wird genauso viel gelacht wie auf der Normalstation. Nicht zuletzt, weil wir als Team ganzheitlich arbeiten - mit unseren Händen genauso wie mit unserem Mund.“

Ein Gong ertönt. Der Ton, er hallt lange nach, durchdringt einen regelrecht, bis er leise verebbt. Stille. Dann sagt jeder, was sie oder ihn mit der verstorbenen Person verbindet. Wieder ein Gong. Und ganz bewusst geht eine Kerze aus.

Einmal die Woche trifft sich das interdisziplinäre Team der Palliativstation zur Fallbesprechung. Anders als in anderen Abteilungen werden hier nicht nur die aktuellen Patientinnen und Patienten besprochen, sondern auch all jene Menschen, die die Station in dieser Woche verlassen haben. „Bei uns geht es um das ganzheitliche Herangehen an die Patientinnen und Patienten am Lebensende“, sagt Robert Seidler, der die Klangschale in der Hand hält. Seit 2021 arbeitet er als Physiotherapeut der Abteilung Physikalische Medizin. Den größten Teil seiner Zeit verbringt er auf der Palliativstation.

„Auf der Palliativstation geht es darum, dass sich der Mensch als Ganzes wohlfühlt.“

Robert Seidler ist Pysiotherapeut mit Fachweiterbildung Palliative Care.

Robert Seidler lächelt und lacht viel. Lebensfreude, die ansteckt. „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben“, zitiert er Cicely Saunders. Diese Aufgabe ist für den Physiotherapeuten eine Berufung.

Ganz bewusst ist er zur München Klinik, zu einem kommunalen Krankenhausverbund gekommen. „Hier kann ich eine Arbeit machen, die mir entspricht“, sagt er. Besonders der Zusammenhalt auf Station macht ihm Spaß. Denn das viele Fachwissen, die verschiedenen Disziplinen, alles richtet sich auf das Wohl des Menschen aus. 

Seidler ist ganzheitlich für die Menschen da.

Mal mit der Klangschale, die innere Ruhe bringt.

Mal mit seinen Händen und vielen Gesprächen.

„Ich habe zwei wichtige Werkzeuge im Beruf: Die Hände und meinen Mund.“

Robert Seidler ist Teil der Klinik für Physikalische Medizin der München Klinik Harlaching. Eingesetzt wird er vornehmlich auf der Palliativstation.

Hals und Kopf freimachen oder den Füßen wieder mehr Bodenhaftung geben, die Physiotherapie auf der Palliativstation hat viele Aufgaben – von der Wiedererlangung der Selbstständigkeit bis zur Erleichterung bei Schwellungen oder Atem. Das Wichtigste ist aber „sprechen – und vor allem zuhören“, betont Seidler. „Ich habe zwei Werkzeuge: Meinen Mund und meine Hände“, betont er. Es geht eben nicht nur darum Funktion zu therapieren, sondern um Empathie und Sensibilität: „Der Mensch soll sich als Ganzes wohlfühlen. ... Das Gespräch ist genauso wichtig wie die Behandlung.“

Ruhe findet Seidler in den Bergen oder jedes Jahr beim Stille Retreat, denn er weiß: „Reden ist wichtig. Die Bewahrung der Stille aber auch.“

Machen können
hat viele Gesichter

Mehr #MenschenDerMüK kennenlernen