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#Intensivpflege mit AnaConDa®

Unser Intensivpflegeteam teilt sein Wissen

#Intensivpflege mit dem AnaConDa®-System

Sedierung und Überwachung in Händen der Pflege

Nicole Dandl (34) ist Stationsleiterin und arbeitet seit 12 Jahren auf der Intensivstation in Harlaching. Mit ihrem Team obliegt ihr die Verantwortung für die Durchführung und den Aufbau des AnaConDa®-Systems sowie der anschließenden Überwachung der Patienten.  

Was das System ausmacht. AnaConDa® auf einen Blick

Einfach

Kann alleine aufgebaut werden

Effizient

Das System ist perfekt steuerbar

Emanzipiert

Die Pflege entscheidet über den Einsatz

#IntensivPflege: So wenig wie möglich, so tief wie nötig

Integraler Bestandteil der modernen intensivmedizinischen Therapie ist die adäquate Analgosedierung. Ziel ist dabei nicht nur eine individuell angepasste kontrollierte Bewusstseins- und Schmerzdämpfung sowie ein optimiertes Beatmungsmuster. Ziel ist außerdem auch ein problemloses Weaning und eine möglichst programmierte Extubation. Das AnaConDa®-System kann dabei unterstützen, diese Ziele zu erreichen.

Das System wird immer von der Pflegekraft aufgebaut, für deren Patienten es gedacht ist. Es ist so handlich, dass der Aufbau alleine gelingt.

Der Aufbau der Anaconda gelingt alleine.
AchtungDas AnaConda®-System ist kein Notfallsystem

Man braucht ca. 10 – 15 Minuten für den Aufbau. Bis es einsetzbar ist, muss der Patient anderweitig sediert werden.

Welche Vorteile hat das System?

Das AnaConDa®-System, ein Akronym für ”Anaesthetic Conserving Device”, ermöglicht eine einfache und sichere Applikation volatiler Anästhetika. Es ist effizient, schonend und perfekt steuerbar. Die Patienten sind ruhig und jederzeit wieder erweckbar. Die inhalative Sedierung bietet einige Vorteile gegenüber der intravenösen Sedierung.

Das System findet Anwendung:

  • bei Sedierungsproblemen
  • bei Langzeitsedierung
  • für tiefe Sedierung (RASS-5)
  • bei schwierigen Weaningfällen

Weniger Schmerzmittel, keine Toleranz

Es sind keine intravenösen Narkotika notwendig. Das Narkosegas Isofluran in Verbindung mit einem Opioid reicht für eine Sedierung. Die Gabe verschiedener Opioide kann reduziert werden. Bei Opioiden besteht immer die Gefahr einer Toleranzentwicklung. Sie ist bei der inhalativen Sedierung ausgeschlossen.

Kein Transport

Mit dem System  kann direkt auf der Intensivstation mit Narkosegas sediert werden. Es ist das einzige System, das eine inhalative Sedierung außerhalb des OPs ermöglicht. Ein aufwendiger Transport des Patienten ist nicht notwendig.

Alles in einem

Zusätzlich ist die AnaConDa® ein hervorragender HME (Heat and Moisture Exchanger - Wärme- und Feuchtigkeitstauscher) sowie ein effizienter elektrostatischer Bakterien- und Virenfilter.

10Minuten

Circa 10 Minuten werden für den Aufbau des Systems benötigt.

0,0 – 1,2ppm

ist die max. Raumluftkontaminierung beim Einsatz. Max. Grenzwert für Isofluran in Deutschland: 10 ppm

99,8Prozent

der Bakterien und Viren werden vom AnaConDa-System gefiltert.

Wann kann das System nicht angewendet werden?

Das AnaConDa®-System ist grundsätzlich bei jedem Patienten anwendbar. In einigen Fällen bestehen aber Kontraindikationen. Es sollte nicht angewendet werden bei

  • Früherer Hepatitis nach Gabe von volatilen Anästhetika
  • Maligner Hyperthermie
  • Erhöhtem intrakraniellem Druck
  • Leberschädigung
  • Schwangeren
  • Kindern und Jugendlichen

Nicht immer ist eine maligne Hyperthermie beim Patienten bekannt.

„Die Überwachung und Patientenbeobachtung sind daher das A und O der Arbeit als Intensivpflegekraft. Man kann sich nicht immer auf die Geräte verlassen. Tritt eine maligne Hyperthermie auf, sollte man wissen, was zu tun ist.“
Nicole Dandl, Stationsleitung

Die Verantwortung liegt bei uns in der Pflege in guten Händen

Ob das System Anwendung findet, obliegt in der Verantwortung der Pflege.

„Bemerken wir beim Patienten ein Sedierungsproblem, weisen wir den diensthabenden Arzt auf das Problem hin. Der Patient wird begutachtet, bestätigt das Problem und ordnet den Wechsel auf das AnaConDa®-System an. Wir führen ihn dann eigenverantwortlich durch.“
Nicole Dandl, Stationsleitung
Die Verantwortung liegt bei uns in der Pflege

Wichtig zu wissen. Tipps vom Profi

„Erfahrungsgemäß den Startbolus nur mit 1,2 ml vorzufüllen. Blutdruckabfall beim Patienten. Die Leitung darf niemals per Hand gefüllt werden. Beim Absaugen ist eine geschlossene Absaugung zu empfehlen, um eine eventuelle Raumkontamination zu minimieren. Das Gute an dem System: Man kann es im Restmüll entsorgen.“
Nicole Dandl, Stationsleitung

Das AnaConDa®-System ist simpel in der Anwendung

Das AnaConDa®-System beinhaltet einen Evaporator (Narkosegasverdampfer) und einen Narkosegas-Reflektor. AnaConDa® wird mit handelsüblichen Respiratoren verwendet – ohne Kreisteil, Narkosemittelverdampfern und Atemkalk. Wie ein Bakterien-/Virenfilter wird es zwischen Y-Stück bzw. Gänsegurgel und Endotrachealtubus konnektiert. Zusätzlich benötigt man eine Spritzenpumpe, ein Narkosegasmonitoring, einen Restgasfilter als Anästhesiegaselimination.

„Das System hört sich komplizierter an als es ist. Es ist kein Hexenwerk. Wer es einmal benutzt hat, ist davon begeistert. Man muss einfach Spaß dran haben, mit neuen Sachen zu arbeiten.“
Nicole Dandl, Stationsleitung

Wird das flüssige volatile Anästhetikum durch die Wirkstoffzuleitung in die AnaConDa® gespritzt, geht das Anästhetikum auf der Oberfläche des Verdampfers in Dampfform über. Der Inspirationsflow transportiert dann den dampfförmigen Wirkstoff zum Patienten. Wir verwenden Isofluran. Sevofluran wäre ein weiteres Narkosegas.

Der Anästhesiegasverbrauch ist sehr gering

90prozent

des abgeatmeten Gases werden abgefangen und wiederverwendet.

Der Patient atmet den Wirkstoff zu großen Teilen wieder ab und dieser wird über den Reflektor der AnaConDa® geleitet. Es werden über 90% der ausgeatmeten Anästhetikamoleküle im Reflektor angelagert und anschließend wieder zum Patienten zurückgeführt, weil die Bindung der Gasmoleküle an den Karbonfasern so gering ist, dass diese bei der nächsten Inspiration wieder zurück zum Patienten reflektiert werden. 

Ein geringer Teil wird vom menschlichen Organismus verstoffwechselt, der andere Teil geht verloren. Lediglich diese Anteile werden weiterhin kontinuierlich über die Spritze und Wirkstoffzuleitung zugeführt. 

Wie erfolgt der Aufbau der AnaConDa®?

Zunächst muss das Gasmonitoring vorbereitet werden (Einschalten, Selbsttest/Kalibrierung durchführen. Wir verwenden Nebenstrommonitoring: Anschluß der Narkosegasmessleitung an Wasserfalle vom Monitor. Evtl. zusätzlich eine Nafionleitung verwenden.)

Dann erfolgt der Aufbau der Restgaseliminierung via Restgasfilter (nur Passives System).

Der Fülladapter für Isoflurane (oder Sevoflurane) wird auf die Flasche fest aufgeschraubt. Dann wird die Spritze aus der Verpackung entnommen (bei Verwendung einer neuen Flasche etwas Luft 10ml aspirieren) und unter Drücken und Drehen auf den Fülladapter aufgeschraubt. Die Flasche wird auf den Kopf gedreht und flüssiges Narkosegas aus der Flasche mit der Spritze abgezogen (vorsichtig und langsam den Spritzenstempel mehrfach vor- und zurückbewegen).

Die Flasche wieder zurückdrehen und ein paar Sekunden warten, bis ein Druckausgleich zwischen Flasche und Spritze erfolgt ist. Spritze von dem Fülladapter abdrehen, entlüften und mit der Verschlusskappe verschließen. Die gefüllte Spritze wird in die Spritzenpumpe eingelegt.

AnaConDa® aus der Verpackung nehmen. Bei Nebenstrommonitor: Gasmessleitung an dem AnaConDa®-Messport anschließen.

Rote Schutzkappe von der AnaConDa® entfernen und AnaConDa® zwischen Patient und Y-Stück des Beatmungsschlauchsystems an Stelle des HME-Filters einbauen (keinen zusätzlichen Bakterien-Virenfilter oder HME verwenden).

Die Wirkstoffzuleitung wird nun mit der Spritze verbunden und die Wirkstoffzuleitung mit einem Bolus von 1,5ml über die Spritzenpumpe gefüllt (1,5ml werden bei Erstsetup des AnaConDa®-Systems verabreicht, bei Systemwechseln werden lediglich 1,2ml Bolus zum Füllen der Wirkstoffleitung zugeführt, lt Hersteller). Sobald das volatile Anästhetikum von der AnaConDa® verdampft und an den Patienten verabreicht wurde, zeigt das Narkosegasmonitoring einen Wert über Fet 0% oder 0MAC an.

Spritzenpumpe starten mit: Isoflurane 3ml/h (Sevoflurane 5ml/h)

Dosierungsanpassung entsprechend dem klinischen Bedarf des Patienten (gewünschte Sedierungstiefe) Die Steuerung der Sedierungstiefe erfolgt, neben der Beurteilung über Sedierungs-Scoring-Systeme, einfach über die endexspiratorischen Werte (Fet) und MAC-Werte des Narkosegasmonitors.

Für Nicole Dandl ist „Gute Intensivpflege …

„… immer Teamwork. Das schließt den Patienten mit ein. Er muss mitarbeiten, sonst sind wir aufgeschmissen. Intensivpflege bedeutet, alles für den Patienten zu geben, die volle Therapie zu fahren, aber auch zu wissen, wann man loslassen muss. Intensivpflege umfasst aber auch ein großes Aufgabenspektrum – vom Urinpott leeren bis Hightech-Geräte eigenverantwortlich bedienen.“
Nicole Dandl, Stationsleitung

Nicole Dandl wollte eigentlich Medizin studieren. Aber ihr NC war nicht ausreichend.

„Meine Mutter gab mir den Tipp, eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin zu machen. Dann könnte ich ja schon mal gucken, ob es was für mich wäre, im Krankenhaus zu arbeiten. In meiner Ausbildung bin ich auf der operativen Intensivstation eingesetzt worden. Das hat mir so gut gefallen, dass ich hier gleich geblieben bin.“
Nicole Dandl, Stationsleitung

Jeder hat die Chance, sich weiter zu entwickeln

Nicole Dandl ist ausgebildete Intensivfachkrankenpflegerin und Stationsleiterin. Sie war schon immer in der MüK: Sie absolvierte ihre Ausbildung bereits in der MüK Akademie. Nach ihrem Abschluss fing sie auf der Station 1B an und ist bis heute auf ihrer Station geblieben. Sie machte die Weiterbildung für Intensiv- und Anästhesiepflege und zwei Jahre später gleich den Praxisanleiterkurs. 2020 folgte dann der Stationsleiterkurs. Diese Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung sind das, was ihr an der Mük so gut gefällt. 

Sie arbeitet gerne in der Mük, 

„denn als Maximalversorger sind wir einfach die Klinik für München. Auch die Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern wird sehr ernst genommen. Während der Pandemie war der Stellenwert der Mitarbeitersicherheit sehr hoch.“
Nicole Dandl, Stationsleitung

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