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Unsere Schwerpunkte Nerven & Gehirn, Psyche & Seele

AUSZEITEN

Die Nerven liegen blank? Immer Stress? Und auf nichts wirklich Lust?

Es ist Zeit, Ruhe und Kraft zu tanken. Zehn Münchner Orte mit Ooooommm.

(Tipp: Wer auf die Bilder klickt, kann sich direkt auf den Weg machen)

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Schön schlafenDer Barberinische Faun in der Glyptothek

Zehn Münchner Orte mit Ooooommm:
Glyptothek, Königsplatz 3,
U-Bahn-Haltestelle Königsplatz

Wer den Kuppelsaal in der Glyptothek betritt, in dem der Barberinische Faun ausgestellt ist, wird automatisch leise. Der Faun schläft so friedlich, dass man ihn nicht wecken will. Dabei hat er Schönheitsschlaf gar nicht nötig: Seine gut 2.200 Jahre sieht man dem Muskelprotz überhaupt nicht an. Warum der Waldgott so müde ist? Ist er betrunken oder erschöpft? In der römischen Mythologie treiben Faune nicht nur viel Schabernack, sondern sorgen auch für die Fruchtbarkeit von Mensch und Tier. So lasziv, wie er sich im Schlaf räkelt, scheint er diese Aufgabe durchaus ernst zu nehmen.

Be my BaumBaumbaden im Stadtteil Nederling (Stadtbezirk Moosach)

Zehn Münchner Orte mit Ooooommm:
Röthlinde Gern, Ecke Nederlinger-, Baldurstraße,
Bushaltestelle Mettenstraße

350 Jahre ist eine lange Zeit. Sie umfasst ungefähr fünf Generationen von Menschen oder eben das Leben eines Baums. So alt ist nämlich die Röthlinde (benannt nach dem Landschaftsmaler Philipp Röth) in Gern – schätzungsweise.

Es ist vielleicht nicht cool, Bäume zu umarmen. Aber in diesem Fall lohnt es sich, eine Ausnahme zu machen.

Fühlt sich an wie ein alter Freund – und coronasicher ist die Umarmung auch.

Ferner OstenFerner Osten im Westen

Zehn Münchner Orte mit Ooooommm:
Nepalpagode im Westpark,
Sendling-Westpark, 81377 München
Bushaltestelle Siegenburger Straße

Auf nur 69 Hektar vermittelt der Westpark einen Hauch von weiter Welt. Vor allem im asiatischen Teil: In nur ein paar Schritten geht es vom chinesischen Pavillon zum japanischen Garten, auf den schon der thailändische Tempel seinen goldenen Schatten wirft. Der darin sitzende Buddha strahlt meditative Ruhe aus.

Beruhigung der illegalen Art fand man 1983 versteckt in den Balken der nepalesischen Pagode gegenüber dem Buddha-Tempel: Schmuggler hatten vor dem Transport nach Deutschland 400 Kilo Haschisch in Hohlräumen des Schnitzwerks versteckt.

Timofeis kleine OaseTrümmer und Schokoladenpapier

Ost-West-Friedenskirche,
zu finden im Olympiapark,
Spiridon-Louis-Ring 100,
Trambahn-Haltestelle Heideckstraße

Als Väterchen Timofei und seine Frau Natascha 1952 nach München kamen, bauten sie sich am Oberwiesenfeld aus Kriegstrümmern ein Haus und eine kleine Kirche. Timofei behauptete, die Jungfrau Maria hätte ihm den Auftrag gegeben, um Ost und West zu ver söhnen. Außen ist das Kirchlein schlicht, innen verzierte das Paar Wände und Decken mit glitzerndem Schokoladenpapier. Als 1968 der Olympiapark angelegt werden sollte, drohte der Abriss. Doch die Münchner protestierten und die kleine Oase durfte bleiben. Väterchen Timofei lebte, betete und meditierte dort bis 2004, als er im Alter von 110 Jahren starb.

Klarheit im KleinenStrenge Bankruhe

Zehn Münchner Orte mit Ooooommm:
Kabinettsgarten,
Zugang über Marstallplatz,
U-Bahn-Haltestelle Odeonsplatz

Hier herrscht strenge Bankruhe: Der kleine Kabinettsgarten direkt neben der Residenz ist von großer Gradlinigkeit und verbreitet trotzdem eine heitere Stimmung.

Zwei geometrisch gemusterte Wasserbecken laufen auf vier Platanen zu, die zu einem Schattendach über dem Spring brunnen zusammenwachsen und das Gegenstück zur Skulptur im Eingangsbereich bilden.

Symmetrie wie gemacht für die innere Einkehr.

Barocke MeditationBrunnen, Kaskaden, Blumenbeete.

Zehn Münchner Orte mit Ooooommm:
Schlossanlage Schleißheim,
S-Bahn bis Oberschleißheim,
dann Regionalbus 292 (Garching), Haltestelle Altes Schloss Schleißheim

Als Ort für Ruhe und Meditation ließ sich Wilhelm V. Herzog von Bayern 1598 im Münchner Norden ein schlichtes Herrenhaus bauen. Doch sein Sohn Maximilian I. liebte es prunkvoller. 1617 ließ er deshalb an gleicher Stelle das prächtige Schloss Schleißheim errichten – eingebettet in barocke Gartenanlagen. Mit seinen Brunnen, Kaskaden und den geometrisch angelegten Blumenbeeten ist der Schlosspark einer der bedeutendsten Barockgärten in Europa. Rechts und links der Hauptachse führen Wege zwischen beschnittenen Hecken zu verträumten Lichtungen, die wohl auch dem ruhesuchenden Wilhelm V. gefallen hätten.

Let it flowSchwimmen ohne Ende auf der 500-Meter-Bahn

Zehn Münchner Orte mit Ooooommm:
Regattaanlage Schleißheim,
S-Bahn bis Oberschleißheim,
dann Regionalbus 291 (Dachau),
Haltestelle Regattaanlage

Beim Schwimmen in der Regattastrecke stellt sich der Flow fast von allein ein: Immer geradeaus und parallel zum Ufer kann man gefühlt endlos weit schwimmen. Das Bassin wurde für die Ruderregatten der Olympischen Sommerspiele 1972 errichtet und ist über zwei Kilometer lang. Da dort Rudervereine trainieren, ist das Schwimmen „nur“ auf den 500 Metern vor den alten Tribünen erlaubt. Wer es nicht so sportlich mag: Vom Deich und von den Tribünen aus kann man den Blick über das karibisch schimmernde Wasser und die flache Landschaft im Norden Münchens schweifen lassen.

Wilde WasserTosende Stille am Maximilianeum

Zehn Münchner Orte mit Ooooommm:
Maximiliansanlagen,
Max-Planck-Straße, 81675 München
U-Bahn-Haltestelle Max-Weber-Platz

Die Behauptung, das Leben sei ein langer ruhiger Fluss, zählt erfahrungsgemäß zur Kategorie „Wünsch dir was“. Aber man kann auch angesichts eines stürmisch wirbelnden und reißenden Stroms Ruhe finden.

Bitte Platz zu nehmen auf einer der Parkbänke unterhalb des Maximilianeums, wo die Isar über die Staustufe tost.

Die Augen schließen, dem Tosen, Rauschen und Gurgeln zuhören und am besten an gar nichts denken.

Rest in PeaceEin beruhigender Gedanke

Zehn Münchner Orte mit Ooooommm:
Waldfriedhof,
Fürstenrieder Straße 288,
Bushaltestelle Waldfriedhof

Kann ein Spaziergang umgeben von 64.500 Toten entspannen? Ja, man gehe nur einmal über den Münchner Waldfriedhof. Geschaffen wurde er zwischen 1899 und 1907 in einem Wald im Südwesten Münchens. Ein Wald ist er bis heute: Die Gräber stehen zwischen hohen alten Bäumen, auf schattigen Lichtungen wachsen Blumen und Farne. Wer sich auf den verschlungenen Wegen treiben lässt, macht dabei eine Reise durch Stadt- und Kunstgeschichte. Die individuell gestalteten Gräber erzählen viel über das Leben der Menschen, die hier in den letzten 100 Jahren beerdigt wurden. Der ewig gleiche Gang des Lebens – ein beruhigender Gedanke.

Ab in die BotanikWeltflucht ins Grüne

Zehn Münchner Orte mit Ooooommm:
Botanischer Garten,
Menzinger Straße 63,
Trambahn-Haltestelle Botanischer Garten

Das Dasein im Glashaus hat große Vorteile. Man sollte zwar nicht mit Steinen werfen, kann dafür aber unter Palmwedeln und zwischen Araceen und Bromelien ein Gefühl von Exotik und gleichzeitg Geborgenheit genießen.

Die Geräusche sind ein bisschen dumpfer und die Zeit ist langsamer.

So gesehen ist der Gewächshauskomplex im Botanischen Garten in München ein wunderbarer Ort für eine kleine Weltflucht ins Grüne.

Lust auf eine Reise durch die Welt der Nerven?

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