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Hirnaneurysma

Aneurysmen sind sack- oder beerenförmige Arterienaussackungen von unterschiedlicher Größe. Sie können prinzipiell an jeder Körperarterie oder -vene lokalisiert sein, sind aber besonders gefährlich, wenn sie sich an der Hauptschlagader (Aortenaneurysma) oder an den Gehirnarterien (Hirnarterienaneurysma) befinden.

Ursachen des Hirnaneurysma

Etwa 1,5 bis 2 Millionen der Deutschen haben ein Aneurysma im Kopf, möglicherweise aufgrund angeborener Schwachstellen in der Arterienwand.

„Aber auch ein schlecht eingestellter Bluthochdruck oder das Rauchen können die Aneurysmaentstehung begünstigen“, erklärt Privatdozent Dr. Gernot Schulte-Altedorneburg, Chefarzt des Institutes für Neuroradiologie und Radiologie an der München Klinik Harlaching.  

Verursacht ein Hirnaneurysma Beschwerden?

Solange das Aneurysma nicht direkt auf eine empfindliche Struktur, wie einen Hirnnerv, drückt, verursacht es meist keine Beschwerden.

Reißt das Aneurysma (Aneurysmaruptur) jedoch, was etwa bei einem Blutdruckanstieg, aber auch „aus heiterem Himmel“ passieren kann, kommt es zu einer Gehirnblutung. Diese löst typischerweise noch nie erlebte Kopfschmerzen aus – mit Übelkeit, Erbrechen, Nackensteife bis hin zu einer Ohnmacht.  

Notfall Aneurysmariss

Etwa 20 Prozent der Patienten versterben in den ersten Stunden infolge einer Blutung. Es ist daher entscheidend, den Patienten rasch in ein erfahrenes interdisziplinäres Neurozentrum zu transportieren.

Im spezialisierten Zentrum kann entweder mit einem 0,5 bis 0,8 Millimeter dünnen Mikrokatheter das Aneurysma „von innen“ausgestopft (Coiling) oder „von außen“ weggeklippt (Clipping) werden, was eine operative Eröffnung des Schädels erforderlich macht.  

Schnelles Handeln Dank moderner Geräte

Welches Therapieverfahren im jeweiligen Fall (geblutetes/nicht-geblutetes Aneurysma) das geeignetere ist, muss vom interventionellen Neuroradiologen und Neurochirurgen diskutiert und festgelegt werden.

In unseren Kliniken stehen moderne Geräte wie ein FLASH-CT der neuesten Generation zur Erkennung einer aneurysmabedingten Hirnblutung und für das Aneurysmacoiling eine hochmoderne Zwei-Ebenen-Angiographieanlage zur Verfügung. Sie ermöglichen neben einer komplikationsarmen Therapie auch eine exakte und strahlendosiseinsparende Diagnostik.   

Neurologische und psychosomatische Krankheiten im Überblick