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Mythen und Fakten zum Sonnenbaden

Sommer, Sonne, Sonnenbaden. Die Sonne lockt uns nach draußen, wir genießen sie und freuen uns, wenn wir langsam braun werden. Und merken oft erst zu spät, dass wir uns einen Sonnenbrand eingefangen haben.  Dr. Stefanie Guther, Oberärztin für Dermatologie an der München Klinik Thalkirchner Straße, klärt Irrglauben rund um Sonnenbad, Solarium oder das sichere Plätzchen im Schatten auf.

Mythos 1: Bräune ist gesund

Gesunde Bräune gibt es nicht wirklich. Dass die Haut braun wird, ist ein reiner Schutzmechanismus. Und noch nicht mal ein besonders effektiver:

Körpereigene Bräune hat höchstens einen Lichtschutzfaktor von vier bis sechs. Das ist zu wenig.

Mythos 2: Sonne ist gut für die Psyche

Richtig ist: Die Sonne bestimmt unseren Rhythmus, unser Körper schüttet Glückshormone aus und wir haben mehr Energie. Sonne  ist wichtig, um Vitamin D zu bilden.

In Maßen ist Sonnenlicht gut, aber exzessives Sonnenbaden ist auf keinen Fall zu empfehlen.

Mythos 3: Nur Sonnenbrand ist gefährlich

Nein, die negativen Folgen der Sonne addieren sich auf lange Sicht. Regelmäßige Sonneneinstrahlung in nicht so hohen Dosen kann auch zu Hautkrebs führen.

Mythos 4: Mit Solariumbräune baut man einen natürlichen Schutz auf

Vorbräunen bringt nichts. Das Solarium filtert die UV-B-Strahlen weitestgehend heraus, weshalb unsere Haut keine Lichtschwiele aufbaut. Auf UV-B-Strahlen reagiert die Haut mit verstärkter Zellteilung.

Diese  Verdickung der Hornhaut schützt besser als die Sofortpigmentierung, die durch UV-A-Strahlen entsteht. Zudem „merkt“ sich die Haut jede UV-Belastung, was später zu Schäden führen kann.

Mythos 5: Im Schatten kann man keinen Sonnenbrand bekommen

Auch im Schatten bekommt man Sonnenbrand, weil die UV-Strahlen vor Schattenplätzen nicht haltmachen. Zudem reflektieren Gebäude oder Wasser die Strahlen. Allerdings ist Schatten besser als pralle Sonne.

Mythos 6: Öfter eincremen verlängert den Schutz

Die Eigenschutzzeit der Haut beträgt je nach Hauttyp ungefähr zehn bis 30 Minuten. Durch Sonnencreme kann die Schutzzeit einmalig verlängert werden. Diese errechnet sich aus der Eigenschutzzeit multipliziert mit dem verwendeten Lichtschutzfaktor. Cremt man sich zweimal ein, verdoppelt sich der Lichtschutzfaktor nicht.

Sicherheitshalber sollte man jedoch nur circa zwei Drittel der errechneten Zeit ausnutzen. Da durch Schweiß, Reibung und Wasser Schutz verloren geht, ist es gut, ungefähr alle zwei Stunden nachzucremen. Nachcremen heißt nicht, dass sich der Schutz immer wieder verlängert. Er erhält ihn lediglich.

Mythos 7: Viel hilft nicht viel

Falsch. Die meisten benutzen nur ein Viertel bis die Hälfte der Menge an Sonnencreme, die eigentlich erforderlich wäre. Die Richtlinien empfehlen zwei Milligramm pro Quadratzentimeter Hautoberfläche.

Je nach Körpergröße sind das 30 bis 40 Milliliter für den gesamten Körper. Das ist fast eine halbe Flasche.

Mythos 8: Gute Sonnencreme ist teuer

Nein, in einem aktuellen  Test der Stiftung Warentest (7/2018) wurden die Discounter-Sonnencremes auffällig häufig mit „sehr gut“ bewertet. Eine teure Creme ist  sogar durchgefallen.

Mythos 9: Kleidung schützt vor Strahlung

Stimmt nur bedingt. Hierbei gilt: Je dunkler und dichter das Kleidungsstück ist, desto besser ist der Sonnenschutz. Weiße Kleidung hat gerade mal einen Lichtschutzfaktor von 3.

Auch mit Kleidung ist es also notwendig, sich einzucremen. Nasse Kleidung lässt UV-Strahlen fast vollständig durch. Beim Baden also lieber spezielle UV-Shirts tragen.

Mythos 10: Männerhaut ist unempfindlicher

Natürlich nicht. Männer cremen sich nur ungern ein. Dabei müssen sie besonders gut aufpassen, weil die Haare mit zunehmendem Alter häufig lichter werden. In der München Klinik werden viele Patienten mit Lichtschäden auf der Kopfhaut behandelt.

Informationen zum Hautkrebs