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Zeit für Pflege

Unsere Pflegekräfte im Gespräch mit Klaus Holetschek
Meldung
04.08.2021

Mit der Pflege sprechen - und handeln!

Pflegekräfte diskutieren mit Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek über dringende Herausforderungen

„Durch Dankesworte lassen sich die Arbeitsbedingungen in der Pflege nicht verbessern.“, weiß Klaus Holetschek, Bayerns Gesundheitsminister. Vor diesem Hintergrund besuchte er unsere München Klinik Schwabing am 03. August 2021, um sich mit den Pflegekräften auszutauschen – und zu erarbeiten, an welchen Stellen Kliniken und Politik jetzt gemeinsam ansetzen müssen.

Nach dem Empfang des Gesundheitsministers durch unseren Vorsitzenden der Geschäftsführung, Dr. Axel Fischer und einem Grußwort von Klaus Holetschek kamen verschiedene Vertreterinnen und Vertreter aus der Pflege zu Wort. Ihr Tenor „Es braucht mehr Zeit. Mehr Zeit für Ausbildung und Raum dafür, was den Pflegeberuf eigentlich ausmacht: Unterstützung von Patient*innen.“ und „Wir sind zu wenige, um unsere Arbeit gut machen zu können.“

Zeit für Pflege: Im Dialog mit dem Gesundheitsminister

Bildnachweis: Achim Frank Schmidt

 

Holetschek bei uns zu Gast

Bereits im Mai und im Juni war Minister Holetschek bei uns zu Gast und nutze die Gelegenheiten, zum Austausch mit der München Klinik. Der dritte Besuch in diesem Jahr stand ganz im Zeichen der Pflege. Im Fokus des Gesprächs standen ebenso die akute Situation in der Pandemie als auch langfristige Maßnahmen, um die Pflege von pflegefremden Tätigkeiten zu entlasten und mehr Zeit für die Arbeit am Patienten zu gewinnen. Zudem wurde über die Ausbildung und Einarbeitung von Nachwuchspflegekräften diskutiert. Pflegefachkräfte aus den Intensiv- und Normalstationen berichteten über Herausforderungen im Alltag und bei der Ausbildung. Sie zeigten aber auch ganz konkrete Projekte auf, die Entlastung bringen und die Wertschätzung der Profession Pflege steigern.

Leuchtturmprojekt „IPANEO“

„IPANEO“ steht für „Interprofessionelle Ausbildungsstation in der Neonatologie“. Das Leuchtturmprojekt, dass dem Staatsminister vorgestellt wurde, ist bereits seit 2019 auf der Frühchenstation der München Klinik Schwabing etabliert. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das Pflegeauszubildende und Medizinstudent*innen im Praktischen Jahr auf Augenhöhe zusammenbringt. Durch eine vertrauensvolle und gleichberechtigte interprofessionelle Zusammenarbeit lernen beide Seiten im Team voneinander und miteinander. „Das Projekt steht für den angestrebten und so wichtigen Wandel in den Klinikstrukturen. Für eine professionelle Pflege und ärztliche Versorgung auf Augenhöhe: ein Team, eine gemeinsame Sprache.“, fasst Projektkoordinatorin Helga Schell zusammen.

 

Wir freuen uns über die konstruktive Gesprächsrunde und auf weitere Gelegenheiten, zentrale Themen und Herausfoderungen mit dem  Gesundheitsminister voranzubringen.

 

„Die Leistung der Pflegekräfte im Kampf gegen die Corona-Pandemie verdient allerhöchste Anerkennung, Dank und großen Respekt. Seit weit über einem Jahr haben die Beschäftigten im Pflegebereich durch ihr vorbildliches Engagement erheblich dazu beigetragen, dass so vielen erkrankten Menschen geholfen werden konnte. Aber durch Dankesworte lassen sich die Arbeitsbedingungen in der Pflege nicht verbessern. Wir müssen in unserem politischen Handeln alles daransetzen, gemeinsam mit allen Akteuren die Arbeitsbedingungen attraktiver zu machen, die Pflegeberufereform weiter erfolgreich umzusetzen und das gesellschaftliche Bewusstsein für den Stellenwert der Pflege zu fördern.“
Klaus Holetschek, Bayerns Gesundheitsminister
„Die Pandemie hat uns einmal mehr gezeigt, dass hochmodernes medizinisches Gerät wertlos ist ohne die kompetente Pflegekraft dahinter. Systemrelevante Versorgung und die Menschen, die diese verantwortungsvolle Arbeit übernehmen, kommen im Gesundheitssystem bislang einfach zu kurz. Wenn wir etwas Positives aus der Krise ziehen können und wollen, dann muss das sein, dass der akute und seit Langem bestehende Handlungsbedarf im Gesundheitssystem sich jetzt hoffentlich bald in politischer Umstrukturierung äußert. Das müssen uns die Pflege und unsere Gesundheit wert sein.“
Dr. Axel Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung
„Pflege-Assistenzkräfte, die wir unterstützend einsetzen wollen, sind in den bestehenden Strukturen schwer refinanzierbar. Auch der Pflegegrad von Patienten ist in der aktuellen Gesetzgebung nur unzureichend abgebildet – das erschwert Maximalversorgern wie der München Klinik, die Schwerstverletzte aus dem Rettungshubschrauber und alte, multimorbide Patienten versorgt, die ohnehin anspruchsvolle Personalplanung in der Pflege zusätzlich. Es ist nicht richtig, dass betreuungsintensive Patienten im System genauso eingeordnet werden wie Patient*innen, die in der Therapie weniger Unterstützung und professionelle Pflege benötigen. Gerade im Rahmen der Notfallversorgung und der Altersmedizin versorgen wir die besonders pflegebedürftigen Patient*innen rundum. Also nicht nur neue Hüfte und dann in die Reha, sondern mit einem Team aus Expert*innen der unterschiedlichsten Fachrichtungen sehen wir, was in der Versorgung notwendig ist, um nach einer OP auch wieder auf die Beine zu kommen. Hier kann und muss man ansetzen.“
Christa Gottwald, pflegerische Klinikleitung der München Klinik Harlaching und Neuperlach
Projekt IPANEO

 IPANEO steht für „Interprofessionelle Ausbildungsstation in der Neonatologie: gemeinsam einen guten Start ermöglichen“.

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