Irgendwie komisch fühlt sich dein Vater heute. Er ist blass und atmet schwer. Unvermittelt bricht er zusammen. Er reagiert nicht mehr, atmet nicht mehr. Kein Puls.
Was tust du?
Was nach einem fernen Szenario klingt, ist der wahrscheinlichste Fall. Die meisten Herzstillstände ereignen sich zu Hause. In unserem Laien-Reanimationstraining lernen Schülerinnen und Schüler deshalb, wie sie in so einem Notfall ein Leben retten können. Am Ende des Tages sind es über 300 junge Menschen der 7. bis 12. Jahrgangsstufe, die Dr. Findeisen und das Team von der internistischen Intensivstation in der München Klinik Harlaching in Wiederbelebung geschult haben.
„Ich will nicht, dass es nur die lernen, die es aktiv wollen. Alle brauchen das Wissen“, betont Dr. Findeisen. Und fasst damit zusammen, worum es geht: Jede und jeder sollte am Ende der Schulzeit lesen und rechnen, aber auch reanimieren können. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie dieses Wissen im Laufe ihres Lebens einmal anwenden müssen – dann sollen sie es parat haben und sich trauen.“ Denn das ist Fakt: Die Lebensqualität, ja das Leben der Betroffenen ist davon abhängig, dass Laien schnell und richtig reagieren.