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Aktuelle Mitteilung der München Klinik

Meldung
03.09.201812:33 Uhr

3 Fragen, 3 Expertenantworten zum „Tag des alkoholgeschädigten Kindes“ (9. September)

Das Fetale Alkoholsyndrom (kurz FAS) ist die häufigste angeborene Krankheit in Deutschland, trotz hoher Dunkelziffer und niedrigem Bekanntheitsgrad. Dr. Olaf Neumann, Chefarzt der Frauenklinik an der München Klinik Schwabing, klärt über das unbekannte Krankheitsbild und die Folgen von Alkohol in der Schwangerschaft auf.

München, 3. September 2018. „Ein Glas Prosecco zum Anstoßen ist doch okay – das stabilisiert den Kreislauf.“ Noch immer kursieren medizinische „Fake News“ zu Alkohol in der Schwangerschaft, viele Frauen unterschätzen deshalb die Gefahren. Nach Studien des Robert-Koch-Instituts trinkt etwa jede vierte werdende Mutter Alkohol – quer durch alle Bevölkerungsschichten. Frauenarzt Dr. Olaf Neumann sieht sich im Alltag oft mit den Folgen des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft konfrontiert und klärt werdende Mütter auf.

Schadet Alkohol auch schon in frühen Schwangerschaftswochen?

Viele werdende Mütter setzen ihr ungeborenes Kind in der Anfangszeit der Schwangerschaft unwissentlich dem Alkohol aus. Wenn die Mutter Alkohol trinkt, trinkt das ungeborene Kind aber von Anfang an auch immer mit. Durch die Nabelschnur gelangt der Alkohol direkt in den Blutkreislauf des Kindes, Mutter und Kind haben dann denselben Alkoholspiegel – das ungeborene Kind sogar länger, da es den Alkohol nicht so schnell abbauen kann. Gerade im ersten Trimester kann sich das schädigend auf die körperliche Entwicklung des Kindes auswirken, da sich in dieser Zeit die Organe und das Gehirn entwickeln. In der Frühphase der Schwangerschaft führt Alkohol eher zu Fehlbildungen, ab dem dritten Monat wirkt er sich vermehrt auf das Wachstum und die geistige Entwicklung aus. Bis zum sechsten Schwangerschaftsmonat ist das Risiko für eine Fehlgeburt durch den Alkoholkonsum stark erhöht. Es ist daher wichtig, dass Frauen mit Kinderwunsch schon vor einer bestätigten Schwangerschaft möglichst keinen Alkohol mehr trinken.

Was sind die häufigsten Folgen von Alkohol in der Schwangerschaft?

Von der Frühgeburt über Fehlbildungen bis hin zu Behinderungen kann Alkohol in der Schwangerschaft unterschiedliche Folgen haben. Die häufigste und schwerwiegendste Folge, das fetale Alkoholsyndrom (kurz FAS), ist bislang aber nur wenig bekannt. Darunter fallen zusammengefasst sowohl körperliche Erscheinungen, wie ein geringes Geburtsgewicht, Organschäden und Verformungen im Gesicht, als auch Verhaltensauffälligkeiten, Konzentrationsschwierigkeiten, eine Lernschwäche und eine verminderte Intelligenz. Oft treten die geistigen Beeinträchtigungen für sich alleine auf, die „Spätentwickler“ oder „Unruhestifter“ fallen dann oft erst im Schulalter auf. Weil viele Eltern die Verhaltensauffälligkeiten ihres Kindes nicht mit dem Alkoholkonsum in der Schwangerschaft verbinden, ist die Dunkelziffer der von FASD betroffenen Menschen extrem hoch. Betroffene haben mit den motorischen und intellektuellen Einschränkungen ein Leben lang zu kämpfen.

Gilt für Schwangere eine 0,0 Promille-Grenze?

Trotz zahlreicher Studien zum Thema gibt es bislang keinen wissenschaftlich belegten Schwellenwert, ab dem der Alkoholkonsum in der Schwangerschaft schädlich oder unschädlich ist. Deswegen müssen wir davon ausgehen, dass auch das „Ausnahmeglas Wein im Monat“ schon schaden kann. Ich persönlich plädiere deshalb stark für die 0,0 Promille-Grenze.

 

Mit seinen fünf Standorten in Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach, Schwabing und der Thalkirchner Straße bietet die München Klinik eine umfassende Gesundheitsversorgung auf höchstem medizinischen und pflegerischen Niveau. Jährlich lassen sich hier rund 140.000 Menschen stationär und teilstationär behandeln – aus München, der Region und der ganzen Welt. Auch in der Notfallmedizin ist Deutschlands zweitgrößtes, kommunales Klinikunternehmen die Nr. 1: Rund 170.000 Menschen werden jedes Jahr in den vier Notfallzentren aufgenommen – das entspricht über 40 Prozent aller Notfälle der Landeshauptstadt. Die Kliniken sind entweder Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität oder der Technischen Universität München. In den über 60 Fachabteilungen gibt es zudem zahlreiche interessante Einsatzmöglichkeiten. Die hauseigene Akademie bietet vielfältige Einstiegs- und Entwicklungsperspektiven und verantwortet die aktive Nachwuchssicherung. Mit rund 500 Ausbildungsplätzen jährlich ist sie die größte Bildungseinrichtung im Pflegebereich in Bayern.  

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Dr. Olaf Neumann, Chefarzt der Frauenklinik an der München Klinik Schwabing. Bildquelle: München Klinik

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