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Aktuelle Mitteilung der München Klinik

Meldung
05.09.201812:33 Uhr

Erste Hilfe rettet Leben: Besonders Eltern stehen in der Verantwortung

Nur jeder Fünfte in Deutschland traut sich Erste Hilfe zu. Aktionstage wie der „Tag der Ersten Hilfe“ (8. September) oder die „Woche der Wiederbelebung“ (17.-23. September) sollen mehr Menschen in Notfallsituationen zu Lebensrettern machen. Da Kinder besonders gefährdet sind, stehen Eltern und Pädagogen als Ersthelfer vermehrt in der Verantwortung. Dr. Carsten Krohn, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinderchirurgie an der München Klinik Schwabing, klärt über die Besonderheiten der Ersten Hilfe bei Kindern auf und warnt vor der Todesursache Nr. 1 – dem Ertrinken.

München, 5. September 2018. Für Kinder ist das Verletzungsrisiko besonders hoch. Etwa 1,7 Millionen Kinder unter 15 Jahren werden in Deutschland jährlich nach einem Unfall behandelt (Quelle: Bundesministerium für Gesundheit) und es sterben mehr Kinder an den Folgen von Unfällen als an Krebs und Infektionskrankheiten gesammelt. Kinderarzt Dr. Carsten Krohn erklärt das richtige Verhalten im Kindernotfall.

Wie reagieren Eltern im Notfall richtig?

Es ist zwar leichter gesagt als getan, aber die erste Maßnahme ist: Ruhe bewahren und auch beruhigend auf das Kind einzuwirken. Wenn das Kind bewusstlos oder schwerwiegend verletzt ist, muss unbedingt der Notruf 112 gewählt werden. Aus der Notruf-Zentrale erhalten Eltern dann auch konkrete Instruktionen, was sie bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes tun sollen. Wenn das Kind Schmerzen hat, finden sich in den meisten Familien adäquate Schmerzmittel, die dem Kind rasch gegeben werden sollten. Bei Verbrennungen und Verbrühungen kleiner Hautflächen soll rasch mit Wasser gekühlt werden, gerne auch in der Dusche und direkt über die Kleidung. Wichtig ist aber, das Kind nicht auskühlen zu lassen, die Kühlung nach kurzer Zeit zu beenden und das Kind danach in ein trockenes Handtuch einzuwickeln und warm zu halten. Wenn eine Vergiftung beispielsweise durch Putzmittel naheliegt, sollte das Kind viel trinken, um die giftige Substanz im Körper zu verdünnen. Außerdem sollten Eltern dann die Vergiftungshotline München unter 089/19240 anrufen, um sich über das weitere Vorgehen zu informieren.

Erste Hilfe bei Kindern – was sind die Unterschiede zu Erwachsenen?

Wenn bei einem verunfallten Kind keine Atmung erkennbar ist, muss reanimiert werden. Bei der Wiederbelebung unterscheiden sich die Intervalle aus Herzmassage und Beatmung von der Reanimation bei Erwachsenen. Die Beatmung erfolgt bei Kindern über Mund und Nase, die Herzmassage wird bei Säuglingen nur mit zwei Fingern durchgeführt. Bei älteren Kindern werden mehrere Finger oder die ganze Hand genutzt. Da Kinder häufig Gegenstände verschlucken, gehört der Heimlich-Griff zu den wichtigsten Maßnahmen der Ersten Hilfe bei Kindern. Dabei wird ein künstliches Husten durch Druck auf den Brustkorb von hinten erzeugt. Bei Kleinkindern wiederum ist dieser Handgriff nur schwer anwendbar, hier legt man das Kind über die Oberschenkel und schlägt fest auf den oberen Rücken zwischen die Schulterblätter.

Gibt es unterschätzte Gefahrenquellen?

Die meisten Eltern sehen den Straßenverkehr als größtes Unfallrisiko für ihre Kinder an, dabei ereignen sich die meisten Unfälle im häuslichen Umfeld. Viele Eltern unterschätzen die Schnelligkeit ihres Kindes - blitzschnell ziehen Kinder an der unachtsam am Tischrand abgestellten Teetasse und verbrühen sich im Gesicht und am Brustkorb. Auch die Sensibilität der Kinderhaut wird oft unterschätzt: Schon ab einer Temperatur von 52 Grad kann warmes Wasser die Haut schädigen, ein Thermostat an den Wasserhähnen ist deshalb dringend zu empfehlen. Ein völlig unterschätzter Unfallmechanismus ist auch das Ertrinken. In Deutschland sterben inzwischen mehr Kinder durch Ertrinken als bei Verkehrsunfällen. Dabei ereignen sich die meisten Badeunfälle ganz in der Nähe der Aufsichtspersonen, denn was viele nicht wissen: Kinder schreien beim Ertrinken nicht, sie machen dabei gar kein Geräusch. Um Unfälle zu verhindern, müssen Kinder in der Nähe von Wasser immer gut beaufsichtigt werden und sollten zeitnah schwimmen lernen.

Was sind die häufigsten Verletzungen bei Kindern?

Über die Hälfte der Verletzungen ziehen sich Kinder bei Stürzen zu. Dabei kommt es oft zu Prellungen und gebrochenen Armen oder Beinen, bei jüngeren Kindern ist die Gefahr für Kopfverletzungen besonders groß. Außerdem kommt es oft zu Verbrühungen und Verbrennungen sowie zu Verätzungen und Vergiftungen durch ungesicherte Chemikalien im Haushalt.

Wie lassen sich Unfälle vermeiden?

Besonders Kleinkinder sind unfallgefährdet, nach Expertenmeinung ließen sich bis zu 60 Prozent dieser Unfälle durch entsprechende Vorkehrungen vermeiden. Gerade bei kleinen Kindern ist in der Regel die Unachtsamkeit der Aufsichtspersonen die  Ursache für Unfälle. Neben ständiger Achtsamkeit ist eine frühe und umfassende Aufklärung der Kinder wichtig, um Kinderunfällen präventiv entgegenzuwirken. Eltern sollten ihre Kinder immer auf Gefahrenquellen hinweisen und erklären, was passieren kann. Eine kindersichere Umgebung schützt vor Unfällen, das beinhaltet unter anderem die Sicherung von Steckdosen und scharfen Kanten sowie die Abriegelung von Türen und Treppen. In modernen Häusern stellen die beliebten Kaminöfen mit Glasscheiben eine große Gefahr dar. Wenn Kleinkinder an die heißen Scheiben greifen, bleiben sie daran mit den Händen kleben und ziehen sich schwere Verbrennungen zu. Eltern sollten bei der Einrichtung ihrer häuslichen Umgebung deshalb immer auf beides achten – Stil und Sicherheit.

 

Erste HilfeKurs bei Kindern: Termine in der München Klinik Schwabing

Samira Pospisil ist Beleg-Hebamme an der München Klinik Schwabing und leitet dort einen Erste-Hilfe-Kurs für (werdende) Eltern und Großeltern, Pädagogen und Pädagoginnen sowie alle, die regelmäßig mit Kindern zu tun haben.

Sonntag, 14.10.2018, 10:00-13:00 Uhr und 13:00-16:00 Uhr
Sonntag, 18.11.2018, 10:00-13:00 Uhr und 13:00-16:00 Uhr
Sonntag, 16.12.2018, 10:00-13:00 Uhr und 13:00-16:00 Uhr

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
<link krankenhaus schwabing frauenklinik geburtshilfe-geburtsklinik-geburt kursangebote>www.klinikum-muenchen.de/krankenhaus/schwabing/frauenklinik/geburtshilfe-geburtsklinik-geburt/kursangebote

 

Mit seinen fünf Standorten in Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach, Schwabing und der Thalkirchner Straße bietet die München Klinik eine umfassende Gesundheitsversorgung auf höchstem medizinischen und pflegerischen Niveau. Jährlich lassen sich hier rund 140.000 Menschen stationär und teilstationär behandeln – aus München, der Region und der ganzen Welt. Auch in der Notfallmedizin ist Deutschlands zweitgrößtes, kommunales Klinikunternehmen die Nr. 1: Rund 170.000 Menschen werden jedes Jahr in den vier Notfallzentren aufgenommen – das entspricht über 40 Prozent aller Notfälle der Landeshauptstadt. Die Kliniken sind entweder Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität oder der Technischen Universität München. In den über 60 Fachabteilungen gibt es zudem zahlreiche interessante Einsatzmöglichkeiten. Die hauseigene Akademie bietet vielfältige Einstiegs- und Entwicklungsperspektiven und verantwortet die aktive Nachwuchssicherung. Mit rund 500 Ausbildungsplätzen jährlich ist sie die größte Bildungseinrichtung im Pflegebereich in Bayern.

 

 

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Dr. Carsten Krohn ist Leitender Oberarzt der Kinderchirurgie an der München Klinik Schwabing. Bildquelle: München Klinik

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Dr. Carsten Krohn setzt sich für die Unfallprävention bei Kindern ein. Bildquelle: München Klinik

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