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Aktuelle Mitteilung der München Klinik

Meldung
17.01.201812:33 Uhr

In der Notaufnahme zählt jede Sekunde: Digitalisierung der Datenübertragung verschafft wichtige Zeit

München Klinik und Rettungsdienste übernehmen gemeinsam Verantwortung

 

Nach erfolgreicher Testphase nutzt das städtische München Klinik Harlaching nun den digitalen Notfallassistenten NIDA zur schnelleren und umfangreicheren Datenübermittlung (Fotos, Verletzungsmuster, Vitaldaten) vom Unfallort und aus dem Rettungswagen mittels Pad direkt in die Notaufnahme. Davon profitieren neben den Ärzten und Rettungsdiensten in erster Linie die Patienten. Die Ausweitung auf alle Standorte der München Klinik ist für 2018 geplant.

München, 17. Januar 2018. Der medizinische Notfall ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Mit der Nutzung von NIDA (Notfall-Informations- und Dokumentations-Assistent) bekommt die München Klinik, als größter Notfallversorger in München mit jährlich mehr als 170.000 Notfallpatienten, hier nun einen Zeitvorteil. Müßiger Papierkram, zeitintensive Telefonate und das Fehlerpotenzial unleserlicher Handschriften gehören in der Rettungskette der Vergangenheit an. Stattdessen werden über mobile Tablets, die sogenannten NIDA-Pads, die Protokolle noch im Rettungswagen digital erstellt und direkt an die Klinik übermittelt. Die Rettungsdienstprotokolle liefern bereits von unterwegs wichtige Patienteninformationen, Vitalparameter und ggf. sogar Fotos der Unfallstelle an die Notaufnahme. Dies ermöglicht die optimale Vorbereitung noch vor Eintreffen des Patienten, z.B. können bei der Behandlung von Herzinfarktpatienten durch die EKG-Übertragung vom Unfallort bis zu 30 Minuten eingespart werden, und gleichermaßen einen stark verkürzten Anmeldeprozess. Die Probeeinführung einer Software im August 2017 in der München Klinik Harlaching gemeinsam mit den Rettungsdiensten MKT und BRK, konnte die zeitsparende Nahtstellenfunktion der digitalen Datenübertragung bestätigen. Seitdem wurden bereits 600 Datensätze erfolgreich übermittelt. Mit weiteren Standortschulungen am 8. Januar 2018 wurde nun auch der Grundstein für den zeitnahen Start an den Kliniken Bogenhausen, Neuperlach und Schwabing gelegt.

Über verschiedene Module trägt NIDA zur besseren Vernetzung der Klinik mit dem Rettungsdienst bei und bringt Planbarkeit in das wechselhafte Notfallwesen. Das gesamte München Klinik Harlaching wurde technisch ausgestattet, als Grundlage für den Empfang medizinischer Daten und für die telefonische Alarmierung. Direkt an der Unfallstelle kommt das mobile Pad zum Einsatz, über das bereits eine Verdachtsdiagnose mitgeteilt und dem Patienten eine Dringlichkeitsstufe nach dem klassischen Ampelsystem zugeteilt werden kann. Alle Informationen erreichen die Klinik simultan auf dem PC und auf einem großen Monitor, den man sich wie die Ankunftstafel eines Flughafens vorstellen kann. Dort werden alle bekannten Patientendaten inklusive einer ungefähren Ankunftszeit übersichtlich und anonymisiert angezeigt. Durch die integrierte Voranmeldung können zeitgleich die diensthabenden Ärzte informiert, entsprechende Vorbereitungen zur Spezialbehandlung, z.B. in der Stroke Unit, getroffen und die Übergabe vorbereitet werden. Dr. med. Ulrich Heindl, Leitender Oberarzt im Notfallzentrum Harlaching, ist von der digitalen Neuerung überzeugt: „IVENA ist für uns als bisheriges Dispositionssystem weiter unerlässlich. Hier geht es um die Übermittlung der medizinischen Inhalte. Die digitale Datenübertragung macht uns noch besser in der Versorgung unserer Patienten.“

Für die Ärzte bedeutet NIDA im Notfall einen Zeit- und Informationsvorsprung. die Pflegekräfte haben mehr Zeit für die Patientenübernahme, da die Patientendaten bereits von unterwegs im System erfasst werden. Das entlastet von administrativer Tätigkeit. „Genau das wollen wir mit unseren IT-Anwendungen erreichen. So schaffen wir mehr Zeit für den Patienten und stärken und verbessern die Medizin“, sagt Gerald Götz, der Leiter des Technologiemanagements an den Städtischen Kliniken München. Die Rettungsdienste wiederum können zeitkritische Patienten einfacher der richtigen Behandlungskapazität zuführen und stehen durch den verkürzten Übergabeprozess schneller wieder für neue Einsätze bereit. Entscheidend profitiert der Patient: von geringeren Wartezeiten in den Notaufnahmen über nachweislich bessere Ergebnisse bei der Behandlung von zeitkritischen Patienten (z.B. Schlaganfall, Herzinfarkt, Trauma) bis hin zu einer höheren Lebensqualität durch die rasche und kompetente Behandlung. Angestrebt ist zudem die direkte Integration der übermittelten Daten in die digitale Patientenakte, was den Verwaltungsaufwand an verschiedensten Stellen weiter reduziert.

 

Allgemeine Informationen zum Rettungswesen in München

Wenn im Notfall die „112“ gewählt wird, geht dieser Anruf bei der Integrierten Leitstelle (ILS) ein. Die ILS, die in München der Feuerwehr untersteht, entscheidet daraufhin, welches Rettungsfahrzeug am schnellsten am Einsatzort ist. Laut Rettungsdienstgesetz muss dabei eine Frist von max. zwölf Minuten eingehalten werden. Am Unfallort entscheiden die Rettungssanitäter anhand des Krankheitsbildes, welche Klinik angefahren wird. Dabei unterstützt in München die Software „IVENA eHealth“, die in Echtzeit die aktuellen Behandlungs- und Versorgungskapazitäten der Krankenhäuser anzeigt. Das Zuweisungssystem, bei dem bereits erste Patientendaten wie Alter, Geschlecht und Zustand übermittelt werden, kann durch die weitreichende digitale Datenübertragung des NIDA-Systems sinnvoll ergänzt und erweitert werden.

Mit seinen fünf Standorten in Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach, Schwabing und der Thalkirchner Straße sowie dem medizinischen Dienstleistungszentrum Medizet bietet die München Klinik eine umfassende Gesundheitsversorgung auf höchstem medizinischen und pflegerischen Niveau. Jährlich lassen sich hier rund 140.000 Menschen stationär und teilstationär behandeln – aus München, der Region und der ganzen Welt. Auch in der Notfallmedizin ist Deutschlands zweitgrößtes, kommunales Klinikunternehmen die Nr. 1: Rund 170.000 Menschen werden jedes Jahr in den vier Notfallzentren aufgenommen – das entspricht über 40 Prozent aller Notfälle der Landeshauptstadt. Die Kliniken sind entweder Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität oder der Technischen Universität München. In den über 60 Fachabteilungen gibt es zudem zahlreiche interessante Einsatzmöglichkeiten. Die hauseigene Akademie bietet vielfältige Einstiegs- und Entwicklungsperspektiven und verantwortet die aktive Nachwuchssicherung. Mit rund 500 Ausbildungsplätzen jährlich ist sie die größte Bildungseinrichtung im Pflegebereich in Bayern.

Über die MKT

Die MKT Krankentransport OHG ist die Mutter einer Firmengruppe mit Standorten in ganz Bayern und Baden-Württemberg. Im Stadtgebiet München unterhält die Firma sieben Rettungswagen.

Über das BRK

Das Bayerische Rote Kreuz stellt in Bayern flächendeckend die Notfallrettung und den Krankentransport sicher. 24 Stunden rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Über 80 Prozent aller Krankentransporte, Notfall- und Notarzteinsätze im öffentlichen Rettungsdienst werden in Bayern vom BRK durchgeführt. Tag für Tag sind das mehr als 3.000 Einsätze. Die 73 Kreisverbände mit ihren über 6.300 angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rettungsdienst sowie über 15.000 freiwilligen Helferinnen und Helfer der BRK-Gemeinschaften besetzen an über 350 Rettungswachen in Bayern mehr als 1250 Einsatzfahrzeuge.

Hintergrund zur technischen Umsetzung

Das Zentrum für Telemedizin (ZTM) Bad Kissingen war bei Planung und Durchführung der Projektpartner des Klinikums. ZTM baut telemedizinische Netzwerke auf und vernetzt die Akteure im Gesundheitswesen, sowohl für die Modellregion RHÖN, als auch für weitere Regionen Deutschlands und andere europäische Länder. Den Bürgerinnen und Bürgern möchte das ZTM damit die bestmögliche Medizin und Pflege aus unserem Gesundheitssystem bieten. Für Ärzte, Rettungskräfte, Therapeuten und Pflegekräfte eröffnet das ZTM mit der Telemedizin neue Möglichkeiten der Vernetzung und steigert Effizienz und Qualität durch eine vernetzte Gesundheitsversorgung mithilfe von Telemedizin und Ambient Assisted Living (AAL).

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Arzt vor dem Informationsbildschirm mit den digital übertragenen Patientendaten aus dem Rettungswagen.
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Draufsicht auf das "Nida Pad" mit dem die Daten im Rettungswagen erfasst und digital in die Klinik Übertragen werden.
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Patientenübergabe in der Klinik - wichtige Informationen sind bereits vorab verfügbar.
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Im Rettungswagen bei der Behandlung und Datenübertragung während des Transports in die Klinik
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Ein großer Bildschirm in der Klinik zeigt Pflege und Ärzten die Vitaldaten und Patientendetails direkt aus dem Rettungswagen an. Die Vorbereitung für eine schnelle Versorgung erfolgt bereits deutlich vor der Ankunft des Rettungswagens.
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Rettungswägen
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