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Aktuelle Mitteilung der München Klinik

Meldung
02.05.201712:33 Uhr

Tiertherapeutische Expertise in der Schlaganfallreha in der München Klinik Harlaching: Haustiere helfen heilen

Therapiedackel „Wastl“ ist in der neurologischen Frührehabilitation in der München Klinik Harlaching im Einsatz, weil Kaninchendame „Anabell“ zusammen mit ihren tierischen Kollegen den Fachbereich verlässt.

München, 02. Mai 2017. Über 100 Patienten haben Anabell und ihre drei Zwergkaninchenkollegen während des tiertherapeutischen Einsatzes in den vergangenen Jahren in der München Klinik Harlaching behandelt. Die Tiere waren ein Therapiebaustein der komplexen Schlaganfallnachsorge in der Klinik für Neurologie. „Anabell hat wunderbare Arbeit geleistet“, sagt die klinische Neuropsychologin Dr. Stefanie Böttger. Jetzt tritt das siebenjährige Dackelmännchen „Wastl“ die Nachfolge an und wird versuchen, unter angepassten Hygienevoraussetzungen den großen Pfotenabdrücken seiner Vorgänger in der neurologischen Frührehabilitation gerecht zu werden.

Für viele Patienten ist nach einem Schlaganfall (rund 260.000 Fälle jährlich in Deutschland) nichts mehr wie zuvor. Teile des Gehirns wurden zerstört. Sprechen muss neu erlernt, Lähmungen oder Schluckstörungen müssen überwunden, die Orientierung wiedererlangt werden. Auf dem Weg zurück ins Leben hilft ein umfassendes Therapieangebot, das bereits auf der Intensivstation beginnt. „Zwar bleiben Nervenzellen zerstört, das Gehirn hat aber die Fähigkeit sich anzupassen und die Ausfälle zu kompensieren. Diese sogenannte Neuroplastizität ist in wissenschaftlichen Studien belegt und wird im Rahmen der Frührehabilitation gezielt stimuliert“, erklärt der Chefarzt der Harlachinger Neurologie Prof. Roman Haberl. Ziel ist es die früheren Fähigkeiten wieder zu erlernen oder einfache Hilfsmittel für den Alltag zu finden, die wieder mehr Selbstständigkeit ermöglichen. Das bedeutet für die Patienten ein regelmäßiges, aktives Training der alltäglichen Dinge, die zunächst schwer fallen und anstrengend sind. Deshalb achten die Therapeuten darauf, dass das individuelle Training für die Patienten möglichst aktivierend wirkt und Erfolgserlebnisse die Heilung beschleunigen. Dafür werden beispielsweise bei Leseübungen die persönlichen Interessen der Patienten berücksichtigt, da Aufmerksamkeit und Motivation im Gehirn eng miteinander vernetzt sind. Auch Therapietiere sind besonders attraktiv und führen nachweislich zu stärkeren Hirnaktivitäten verglichen mit emotional weniger starken Reizen. Deshalb kommen Therapietiere bei Übungen, die die Motorik oder Konzentration trainieren zum Einsatz. Ein weiteres Feld ist die Behandlung des sogenannten „Neglect“. Hier sind sich Patienten einer Raumhälfte nicht mehr bewusst, obwohl Reize auf dieser Seite gesehen, gehört und gespürt werden können. Befindet sich ein Therapietier auf der nicht wahrgenommenen Seite, reagieren Patienten durch den ausgelösten Reiz spontan, richten den Blick in diese Richtung und greifen nach dem Tier. Zudem lindern Tiere psychische Belastungen der Patienten und fördern die Motivation auf dem Weg zurück in den „normalen“ Alltag.

Hintergrund für die tierische Staffelübergabe im Klinikum war die Schließung des Wörnbrunner Begegnungshofes des Vereins „Menschen brauchen Tiere“. Von dort kamen die Kaninchen an zwei Tagen in der Woche zur Therapiebegleitung in die Klinik.

Die neurologische Frührehabilitation ist Bestandteil des Fachbereichs Neurologie in der München Klinik Harlaching. Insgesamt begleiten rund 100 erfahrenen Ärzte, Neurologen, Neuropsychologen, Logopäden, Physio-, Ergotherapeuten und therapeutische Pflegekräfte jährlich über 3.700 Patienten auf der Stroke Unit (Spezialstation für Schlaganfall-Notfälle), einer neurologischen Intensivstation, den Allgemein- und Privatstationen und der ambulanten Tagesklinik mit spezialisierten Therapien bei der Genesung. Neben dem Schwerpunkt Schlaganfallversorgung werden die klassischen Krankheitsbilder Multiple Sklerose, Meningitis, Encephalitis, Schwindel, Bewusstseinsstörungen, Demenz, Parkinson, Entzündungen der Nervenwurzeln oder neurologische Unfälle behandelt.

 

Mit seinen fünf Standorten in Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach, Schwabing und der Thalkirchner Straße sowie dem medizinischen Dienstleistungszentrum Medizet bietet die München Klinik eine umfassende Gesundheitsversorgung auf höchstem medizinischen und pflegerischen Niveau. Jährlich lassen sich hier rund 140.000 Menschen stationär und teilstationär behandeln – aus München, der Region und der ganzen Welt. Auch in der Notfallmedizin ist Deutschlands zweitgrößtes, kommunales Klinikunternehmen die Nr. 1: Rund 170.000 Menschen werden jedes Jahr in den vier Notfallzentren aufgenommen – das entspricht über 40 Prozent aller Notfälle der Landeshauptstadt. Die Kliniken sind entweder Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität oder der Technischen Universität München. In den über 60 Fachabteilungen gibt es zudem zahlreiche interessante Einsatzmöglichkeiten. Die hauseigene Akademie bietet vielfältige Einstiegs- und Entwicklungsperspektiven und verantwortet die aktive Nachwuchssicherung. Mit rund 500 Ausbildungsplätzen jährlich ist sie die größte Bildungseinrichtung im Pflegebereich in Bayern.

 

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Konventionelle physio-/ergotherapeutische Handbehandlung

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physio-/ergotherapeutische Handbehandlung mit neurologischer Musiktherapie (die Qualität der Klänge gibt Feedback über die Qualität der Fingerbewegung)

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Tiergestützte Therapie mit Streichelübung (die emotional attraktive Übung verstärkt die Motivation). „Das ganze Team hier hat mich rundum hervorragend betreut und sich gekümmert. Auch Wastl ist ne Wucht – jeder kennt ihn“, freut sich Patientin Heike Brose nach zwei Wochen Komplexbehandlung nach einem Schlaganfall. Bildquelle: Klaus Krischock / München Klinik

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Bildquelle: Klaus Krischock / München Klinik

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Nach seiner Bandscheiben-OP braucht Wastl selbst noch einen Hunderollstuhl, wodurch eine besondere Verbindung zu den Patienten entsteht. Bildquelle: Klaus Krischock / München Klinik

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Bildquelle: Klaus Krischock / München Klinik

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Ein funktionelles MRT-Bild (die orangen Bereiche zeigen erhöhte Hirnaktivität bei der Beobachtung von Tieren im Vergleich mit Computern in Hirnbereichen, die für spontane Wahrnehmung und Aufmerksamkeit, Motivation und Emotion wichtig sind. Dies sind wichtige Grundsteine in der Therapie schwer betroffener Schlaganfall-Patienten. Quelle: Böttger et al in Brain 2010).

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Neuropsychologin Dr. Stefanie Böttger mit Therapiedackel Wastl. Bildquelle: Klaus Krischock / München Klinik

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Bildquelle: Klaus Krischock / München Klinik

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