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Schwangerschaft

Schwangerschaftsdiabetes

Eine Schwangerschaftsdiabetes, auch Gestationsdiabetes genannt, gehört zu den häufigen Erkrankungen in der Schwangerschaft. Die werdende Mutter hat erhöhte Blutzuckerwerte. Nach der Geburt verschwindet der Diabetes fast immer von selbst.

Klassifikation nach ICD-10

O24.4 Diabetes mellitus, während der Schwangerschaft auftretend  

Inkl.: Gestationsbedingter Diabetes mellitus o.n.A.

Klassifikation nach ICD-11 (neue ICD-Klassifikation)

JA63.2 Diabetes mellitus während der Schwangerschaft auftretend

4prozent

aller schwangeren Frauen entwickeln diese Form der Diabetes.

20.Woche

In der Regel tritt die Schwangerschaftsdiabetes nach der 20. Schwangerschaftswoche auf.

10.Schwangere

Jede 10. Schwangere erhält die Diagnose Gestationsdiabetes.

Risikofaktoren, die eine Schwangerschaftsdiabetes begünstigen

  • Übergewicht
  • Diabetes in der Familie
  • das eigene Geburtsgewicht lag über 4000 Gramm
  • man hat bereits ein Kind mit über 4000 Gramm geboren
  • erhöhtes Alter der Mutter (über 35 Jahre)

Das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes steigt bei Übergewicht, Diabetes in der Familie und wenn das eigene Geburtsgewicht über 4000 Gramm lag oder man bereits ein Kind mit einem solchen erhöhten Geburtsgewicht geboren hat. Sind bereits Fehlgeburten vorausgegangen und ist die werdende Mutter älter, wird der Arzt die Blutzuckerwerte während der Schwangerschaft besonders gut im Auge behalten, um eine Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig zu erkennen.  

Eine Schwangerschaftsdiabetes ist ein Risiko für das Ungeborene

Häufig bleiben die typischen Symptome von Diabetes wie gesteigerter Durst und häufiges Wasserlassen aus.

Daher ist die Überprüfung des Blutzuckerspiegels im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen wichtig. Unbehandelt gefährdet der Schwangerschaftsdiabetes die Gesundheit des ungeborenen Kindes.

Durch die Schwangerschaftsdiabetes kann es vermehrt zu Fehlgeburten kommen. Weitere Risiken für das Kind sind:

  • Das Geburtsgewicht ist überhöht
  • Die inneren Organe des Kindes sind durch die Diabetes vergrößert, aber unreif
  • Der Calciumspiegel des Kindes ist erniedrigt
  • Das Kind neigt zu niedrigen Blutzuckerwerten

Behandlung und Nachsorge der Schwangerschaftsdiabetes

Behandlung der Schwangerschaftsdiabetes

Oft reicht es schon aus, wenn betroffene Frauen die Ernährung umstellen und auf ausreichend Bewegung achten. Ist dies nicht der Fall, wird der Diabetologe zur Gabe von Insulin raten, um das Kind aber auch die Schwangere vor der Diabetes zu schützen.  

Nachsorge bei Schwangerschaftsdiabetes

Nach der Geburt normalisieren sich die Blutzuckerwerte meist von selbst. Nach der Entbindung (d.h. an dem Tag an dem Sie sich wieder normal bewegen und normal Essen können) sollten nochmals Blutzuckerkontrollen durchgeführt werden. Auch wenn diese unauffällig sind, bleibt weiterhin ein erhöhtes Risiko bestehen, in den kommenden Jahren einen Diabetes mellitus zu entwickeln.

Um eine Unterzuckerung bei Ihrem Kind zu vermeiden, sollten Sie es nach der Geburt früh Anlegen. Auch bei Ihrem Kind werden routinemäßig Blutzuckerkontrollen in den ersten Stunden nach der Geburt durchgeführt.

Bereits 6-12 Wochen nach der Entbindung sollte wieder eine Blutzuckerkontrolle erfolgen.

Bei auffälligen Blutzuckerwerten wird eine Lebensstiländerung mit Ernährungs- und Bewegungsberatung empfohlen, um das Risiko für die Entwicklung eines Diabetes Typ 2 zu verringern.

Nachsorge bei Schwangerschaftsdiabetes

Warum die Nachsorge bei aufgetretener Schwangerschaftsdiabetes wichtig ist, in welchen Zeiträumen sie durchgeführt werden sollten und welche Risiken für Mutter und Kind bestehen, wenn Nachsorgeuntersuchungen nicht wahrgenommen werden, erklären wir hnen auf nachfolgender Seite.

Warum Sie zu Nachsorgeuntersuchungen gehen sollten

Behandlung und Nachsorge der Schwangerschaftsdiabetes

Vorbeugung der Schwangerschaftsdiabetes und Stillen

Was Sie tun können um einer Schwangerschaftsdiabetes vorzubeugen

Sie können selbst einiges dafür tun, Ihr individuelles Risiko, eine Schwangerschaftsdiabetes zu entwickeln, zu reduzieren. Gesunde Ernährung und viel Bewegung sind die wichtigsten Maßnahmen. Übergewichtigen Frauen empfehlen wir bereits bei der Planung einer Schwangerschaft eine Gewichtsreduktion anzustreben. Eine lange Stillzeit verringert nicht nur das Risiko nach der Schwangerschaft an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken, sondern auch das Auftreten eines erneuten Schwangerschaftsdiabetes.

Die wichtigsten Maßnahmen im Überblick

  • Ausgewogene Ernährung
  • Regelmäßige körperliche Bewegung
  • Gewichtsreduktion bei Übergewicht
  • nicht Rauchen
  • lange Stillzeit bei weiterem Kinderwunsch

 

Warum wir langes Stillen empfehlen

Das Stillen nach einer diagnostizierten Schwangerschaftsdiabetes reduziert nicht nur Ihr eigenes persönliches Diabetesrisiko sondern es reduziert auch das Risiko für Ihr Kind, später einen Diabetes zu entwickeln oder dick zu werden. Daher empfehlen wir Frauen nach einer Schwangerschaftsdiabetes eine ausschließliche Stillzeit von 4-6 Monaten.

Wenn Stillschwierigkeiten auftreten

Studien zeigen, dass bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes häufiger Stillschwierigkeiten auftreten. In unseren Geburtskliniken bieten wir durch unsere fachkundigen Hebammen eine spezielle Stillberatung an. Unsere Geburtsklinik in München Schwabing ist sogar diesbezüglich von der WHO als babyfreundlich zertifiziert worden. 

Unsere Spezialistinnen & Spezialisten für Sie

Frau Patricia
Geschäftsführende Oberärztin
Frau Patricia Roth
Prof. Dr. med. Christoph
Chefarzt
Prof. Dr. med. Christoph Scholz
München Klinik Harlaching München Klinik Neuperlach

Erkrankungen während der Schwangerschaft