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Aktuelle Mitteilung der München Klinik

Meldung
07.03.202312:33 Uhr

München Klinik Neuperlach als erstes spezialisiertes Behandlungszentrum für Analkrebs ausgezeichnet

Größtes deutsches Darmkrebszentrum erweitert Kompetenz

München, 7. März 2023.  Die München Klinik Neuperlach nimmt in der spezialisierten Behandlung von Krebserkrankungen des Magen-Darm-Traktes eine Vorreiterposition in Deutschland ein. Bereits im Jahr 1994 wurde auf der gastroenterologisch-viszeralchirurgischen Station Pionierarbeit in der heute in Krankenhäusern etablierten abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit geleistet: Damals völlig neu, kamen Krebsmediziner*innen, Expert*innen für den Verdauungstrakt und Chirurg*innen gemeinsam an einen Tisch und erarbeiteten in „Tumor Boards“ (=Tumorkonferenzen) die individuell für jeden einzelnen Patientenfall beste Therapie. Im Jahr 2007 wurde das Haus durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) als Darmkrebszentrum zertifiziert – und ist bis heute mit jährlich über 200 operativ versorgten Darmkrebspatient*innen und über 12.000 Patient*innen in den beteiligten Fachabteilungen das größte ausgezeichnete Zentrum für Darmkrebs in Deutschland. Seit 2021 ist die Klinik zusätzlich durch die DKG als viszeralonkologisches Zentrum zertifiziert.

München Klinik Neuperlach ist erstes Analkrebszentrum in Deutschland

Jetzt setzt sich die Pionierrolle der München Klinik Neuperlach fort: Als erste Klinik in Deutschland erhielt sie jüngst von der DKG das Siegel zur hochspezialisierten Behandlung von Analkrebs. Zu den zertifizierten Krankheitsbildern Pankreas und Darm kommt mit dem Analkarzinom ein weiteres wichtiges Krankheitsbild im viszeralonkologischen Zentrum hinzu. „Wenn Analkrebs frühzeitig erkannt und multimodal behandelt wird, sind die Heilungschancen heute sehr gut. Wir stellen in allen Überlegungen das Patient*innenwohl in den Mittelpunkt und arbeiten eng mit niedergelassenen Ärzt*innen zusammen, um für jeden einzelnen Patienten das individuell bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Es macht mich stolz und ist ein Teamerfolg, dass wir mit diesem gesamthaften Konzept auch die Auditoren überzeugen konnten und als erste Klinik das Zertifikat Analkrebszentrum in den Händen halten dürfen“, sagt PD Dr. Mia Kim, Chefärztin für Koloproktologie in der München Klinik Neuperlach sowie für Allgemein- und Viszeralchirurgie in der München Klinik Harlaching. An der interdisziplinären Versorgung von Analkrebspatient*innen sind in Neuperlach die Fachabteilungen für Chirurgie, Gastroenterologie, Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie und Pathologie beteiligt. Sie kommen in wöchentlichen Tumorkonferenzen zur Fallbesprechung zusammen, zu denen im Sinne einer nahtlosen Versorgung auch die behandelnden niedergelassenen Fachärzt*innen eingeladen sind. Die Behandlung erfolgt immer auf Basis der aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Dafür finden regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen und Qualitätszirkel statt.

Maßgeschneiderte Therapie als Basis für das beste onkologische Ergebnis

Da die Beschwerden von Analkrebs im Anfangsstadium mit Blutungen, Schmerzen, Vorwölbungen des Gewebes und Juckreiz eher unspezifisch sind und sich mit den Symptomen anderer Enddarmerkrankungen decken, erfordert die Diagnose eine spezielle Expertise. In Neuperlach kommt hier eine Kombination aus körperlicher Untersuchung, bildgebenden Verfahren per Kernspintomographie, Probenentnahme zur Aufarbeitung durch die Pathologie und die operative Entfernung verdächtiger Befunde zum Einsatz. Analkrebs kann im Analkanal oder am Analrand sitzen. Die Therapie erfolgt je nach Lage und Größe des Tumors entweder operativ oder durch eine Kombination aus Chemotherapie und Strahlentherapie. „Jeder Tumor ist anders. Unser Behandlungsziel ist das beste onkologische Ergebnis bei gleichzeitig geringstmöglicher Einschränkung der Schließmuskelfunktion zu erreichen. Die Basis hierfür ist ein maßgeschneidertes Therapiekonzept für jeden einzelnen Patienten“, erklärt Dr. Florian Frank, Oberarzt und Zentrumskoordinator für das viszeralonkologische Zentrum in Neuperlach.

HPV-Impfung im Kindesalter schützt auch vor Analkrebs

In Deutschland erkranken jährlich über 2.000 Menschen neu an Analkrebs, der damit zu den seltenen Krebsarten zählt. Frauen erkranken zweimal häufiger als Männer. Der größte Risikofaktor für die Entstehung eines Analkarzinoms ist eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV). Bis zu 85 Prozent der Analkrebs-Fälle gehen auf eine solche sexuell übertragbare Infektion zurück, die das Immunsystem schwächt und durch die verminderte Tumorabwehr den Krebs begünstigt. „Eine Impfung gegen HPV schützt bekanntermaßen vor Gebärmutterhalskrebs, weniger bekannt ist die Schutzwirkung auch vor Analkrebs. Eine konsequente Impfung von Jungen und Mädchen im Kindesalter ab 9 Jahren bzw. vor dem ersten Sexualkontakt könnte die Zahl der neuen Analkarzinome maßgeblich reduzieren und ist daher dringend zu empfehlen“, so Chefärztin PD Dr. Mia Kim. Auch für Patient*innen mit u.a. HIV, Gebärmutterhalskrebs oder Vulvakrebs ist das Risiko eines Analkarzinoms erhöht. Diese Risikogruppen sollten regelmäßig eine proktologische Vorsorgeuntersuchung durchführen lassen. Die Überlebensrate bei Analkanalkarzinomen liegt in Europa nach einem Jahr bei 81 Prozent und nach fünf Jahren bei 56 Prozent. Je früher der Analkrebs erkannt wird, desto besser ist die Prognose.

Hintergrundinformation zu Zertifizierungen durch die DKG:

Die Deutsche Krebsgesellschaft ist die größte wissenschaftlich-onkologische Fachgesellschaft in Deutschland. Die DKG engagiert sich für eine Krebsversorgung auf Basis evidenzbasierter Medizin und Interdisziplinarität. Ziel ist eine hohe Qualität der onkologischen Versorgung. Deshalb liegt der Fokus der DKG auf der Zertifizierung von Zentren der onkologischen Versorgung, der Entwicklung evidenzbasierter, unabhängiger Behandlungsleitlinien und Patient*innenleitlinien, auf Wissensentwicklung und -transfer in der Onkologie sowie auf verlässlichen Patient*inneninformationen. Durch ihr Zertifizierungssystem möchte die Deutsche Krebsgesellschaft die Betreuung onkologischer Patienten verbessern und ihnen in jeder Phase ihrer Erkrankung eine Behandlung ermöglichen, die sich an hohen Qualitätsmaßstäben orientiert. Zertifizierte Zentren sind zertifizierte Netzwerke aus stationären und ambulanten Einrichtungen, in denen alle an der Behandlung eines Krebspatienten beteiligten Fachrichtungen eng zusammenarbeiten. Neben Chirurgen, Radioonkologen, Pathologen, Experten für die medikamentöse Tumortherapie und weiteren Fachdisziplinen gehören dazu unter anderem auch onkologische Pflegekräfte, Psychoonkologen und Sozialarbeiter. Jedes von der DKG zertifizierte Zentrum unterzieht sich strengen Qualitätskontrollen. Die Qualitätsanforderungen und fachliche Anforderungen, die zertifizierte Zentren erfüllen müssen, sind in Erhebungs- und Kennzahlenbögen zusammengefasst. Sie dienen als Grundlage für die Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft.

Die München Klinik ist mit Kliniken in Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach, Schwabing und Europas größter Hautklinik in der Thalkirchner Straße Deutschlands zweitgrößte kommunale Klinik und der größte und wichtigste Gesundheitsversorger der Landeshauptstadt München. Die München Klinik bietet als starker Klinikverbund Diagnostik und Therapie für alle Erkrankungen in München und im Umland und genießt deutschlandweit einen ausgezeichneten Ruf – mit innovativer und hoch spezialisierter Medizin und Pflege und gleichzeitig als erster Ansprechpartner für die medizinische Grundversorgung. Rund 135 000 Menschen lassen sich hier im Schnitt pro Jahr stationär und teilstationär behandeln. Mit jährlich über 6000 Geburten kommen hier deutschlandweit die meisten Babys zur Welt. Auch in der Notfallmedizin ist die München Klinik die Nummer 1 der Stadt: Bis zu 160 000 Menschen werden jedes Jahr in den vier Notfallzentren aufgenommen – das entspricht rund einem Drittel aller Notfälle der Landeshauptstadt. Die Kliniken sind entweder Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität oder der Technischen Universität München. Die hauseigene Pflege-Akademie ist mit rund 500 Ausbildungsplätzen die größte Bildungseinrichtung im Pflegebereich in Bayern. Als gemeinnütziger Verbund finden in der München Klinik Daseinsvorsorge und herausragende Medizin zusammen und stellen das Gemeinwohl in den Vordergrund: Über die medizinisch-pflegerische Versorgung hinaus gibt es großen Bedarf, der vom Gesundheitssystem nicht refinanziert wird – wie etwa das Spielzimmer für Geschwisterkinder. Und auch die Mitarbeitenden aus Medizin und Pflege, die sich mit ihrer täglichen Arbeit für die Gesundheitsversorgung Münchens einsetzen, können von Zuwendungen in Form von Spenden profitieren – beispielsweise durch die Finanzierung von zusätzlichem Wohnraum. Dafür zählt jeder Euro.

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Privatdozentin Dr. Mia Kim, Chefärztin für Koloproktologie in der München Klinik Neuperlach und Chefärztin für Allgemein- und Viszeralchirurgie in der München Klinik Harlaching. Bildnachweis: München Klinik.

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Dr. Florian Frank, Oberarzt und Zentrumskoordinator für das viszeralonkologische Zentrum der München Klinik Neuperlach. Bildnachweis München Klinik

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