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Aktuelle Mitteilung der München Klinik

Meldung
26.11.202012:33 Uhr

Selbst sinkende Infektionszahlen bringen erst Wochen später Entlastung in den Kliniken – Alle sind gefordert

Die zweite Welle ist herausfordernder und länger. Entlastung nicht in Sicht

Aktuell 200 und damit genauso viele Patienten wie in der Hochphase im Frühjahr. Patientenzahlen steigen weiter

München Klinik hat OP-Betrieb auf Notfälle bzw. nur noch besonders dringliche Eingriffe umgestellt und Betten in anderen Fachbereichen gesperrt, um Mitarbeitende für die Pandemieversorgung abzustellen

München Klinik fordert deshalb Solidarität der aktuell nicht an der Pandemieversorgung beteiligten Häuser

Ergebnis der Reihentestung in Bogenhausen: Infektionsgeschehen beschränkt sich auf Fachbereich und ist eingedämmt

 

München, 26. November 2020. Die München Klinik versorgt insgesamt aktuell rund 200 COVID-Patienten (davon über 30 auf Intensivstationen) und damit genauso viele Patienten wie in der Hochphase der ersten Welle. Zwar wird aktuell noch der größere Anteil dieser Patienten auf Normalstationen behandelt, aber auch dafür benötigt es die personellen Kapazitäten, die dann an anderer Stelle fehlen. Hinzu kommt eine steigende Zahl schwerer Verläufe, die intensivmedizinisch versorgt werden müssen. „Während in der ersten Welle durch den Lockdown mehr qualifizierte freiwillige Helfer zur Verfügung standen und durch den Katastrophenfall alle Kliniken zur Pandemiebekämpfung verpflichtet wurden, zerreißen sich unsere Mitarbeiter aktuell zwischen Covid-Intensivstation, der 100jährigen Covid-Patientin mit Demenz und dem Herzinfarkt im Notfallzentrum“, erklärt Dr. Axel Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung der München Klinik. Hinzu kommt im Winter immer ein schon saisonal bedingt höherer Krankenstand auch bei den Mitarbeitenden der Kliniken sowie ein erhöhtes Notfallaufkommen. Die München Klinik hat ihren OP-Betrieb seit der vergangenen Woche bereits Stück für Stück auf Notfälle bzw. nur noch besonders dringliche Eingriffe umgestellt und Betten in anderen Fachbereichen gesperrt, um Mitarbeitende für die Pandemieversorgung abzustellen sowie weitere Intensivkapazitäten verfügbar zu machen. Der Vorsitzende der Geschäftsführung sieht seine Kliniken und Mitarbeiter*innen an der Grenze ihrer Belastung. Dazu kommt eine hohe Inzidenz in München. Diese macht es auch im normalen Klinikbetrieb anspruchsvoll, Infektionsketten frühzeitig zu erkennen und einzudämmen.

Erweitertes Sicherheitskonzept

Dabei setzt die München Klinik auf ein klares Sicherheitskonzept und sorgt dafür, dass regelmäßig alle Mitarbeiter und alle Patienten vor Aufnahme auf SARS-CoV-2 und am 5. Tag erneut getestet werden. Alle Mitarbeitenden arbeiten mit FFP2-Masken und die Patienten tragen durchweg mindestens einen chirurgischen Mundnasenschutz. Treten nach einem negativen Testergebnis Covid-19 ähnliche Symptome auf, wird umgehend auch außerhalb des regelmäßigen Zyklus erneut getestet. Zeigen Mitarbeiter Symptome, die zu einer SARS-CoV-2 Infektion passen, werden Sie umgehend vom Dienst abgezogen, bis ein Testergebnis vorliegt. Mitarbeiter*innen mit positivem Test bleiben in häuslicher Isolation. Keine Mitarbeitenden arbeiten in der München Klinik mit einem positiven Testergebnis weiter.

Infektionsgeschehen in der München Klinik Bogenhausen eingedämmt

In der München Klinik Bogenhausen traten Anfang vergangener Woche auf einer Station der Medizinischen Klinik 1 mit Schwerpunkt Kardiologie und Internistischer Intensivmedizin sowohl auf Patienten- als auch auf Mitarbeiterseite positive Testungen auf. Zuvor lagen jeweils negative Testergebnisse vor. Die Infektionskette geht vermutlich in Teilen auf eine Reanimation eines Patienten durch ein zwölfköpfiges ärztlich-pflegerisches Team zurück, das lange um das Leben des Patienten gekämpft hatte. Es wurde umgehend eine Reihentestung im betreffenden Fachbereich vorgenommen. Die Versorgung auf Einzelzimmerisolation wurde eingeleitet, ein Aufnahmestopp umgesetzt und betroffene Mitarbeitende in häusliche Isolation geschickt. Insgesamt wurden im Fachbereich 23 Patienten der insgesamt 112 allgemeinstationären Betten führenden Abteilung positiv getestet. Die Patienten sind in einem klinisch stabilen Zustand – zwei Patienten werden noch intensivmedizinisch versorgt. Ein hochbetagter Patient*in mit schwerwiegenden Vorerkrankungen ist am Wochenende an den Folgen der Grunderkrankung verstorben. Unter den über 100 Mitarbeitenden des Fachbereichs gab es 16 positive Testergebnisse. Mehrfache, im zeitlichen Verlauf wiederholte Testungen aller übrigen Mitarbeiter und der Patienten fielen negativ aus.

Komplette Klinik wurde mehrfach getestet

Weiterhin wurden im Lauf dieser Woche alle rund 1.800 Mitarbeitenden der München Klinik Bogenhausen sowie alle Patienten in einem umfangreichen Screening zusätzlich zu den laufenden Testungen im Rahmen des Sicherheitskonzepts kurzfristig nochmals getestet. Im Rahmen dieses umfangreichen Screenings ergaben sich keine weiteren unerkannten Infektionsketten innerhalb der Klinik oder in Zusammenhang mit dem ursprünglichen Infektionsgeschehen. Da sich insgesamt keine weiteren Auffälligkeiten im Rahmen der Testung zeigten, gilt das Infektionsgeschehen als eingedämmt.

Lage ernster als während der ersten Welle

„Um Patienten und Mitarbeitende nicht zu gefährden, brauchen wir die große Solidarität aller Krankenhäuser“. Dr. Fischer bedankt sich ausdrücklich bei den Uni-Kliniken und jenen Krankenhäusern in München, welche gemeinsam die Hauptlast der Pandemie tragen und in diesem Kontext auch aktuell nicht dringliche Eingriffe verschieben. „Aber ohne eine gesteuerte Verteilung der Lasten auf die vorhandenen Kliniken halten wir bis zum Frühjahr und den Reihenimpfungen nicht durch“, betonen er und sein Team, die für 7000 Beschäftigte in Medizin und Pflege verantwortlich sind. Viele Pflegende und Ärzte haben seit Januar keine Pause gehabt. Es gehe ihm nicht um Panikmache, sondern darum deutlich den Ernst der aktuellen Lage zu betonen.

„Auch, wenn die Maßnahmen ein exponentielles Wachstum bremsen, sehen wir in Deutschland weiterhin tägliche Neuinfektionen im fünfstelligen Bereich. Wir sehen heute in der Klinik die Infektionszahlen von vor drei Wochen und damit wissen wir auch, dass wir uns mindestens weitere vier Wochen auf steigende Patientenzahlen in den Kliniken einstellen müssen“, so Dr. Fischer. Daher appelliert die München Klinik, die bereits seit drei Wochen das OP-Programm sukzessive herunter fährt, dass weitere Versorger – unabhängig von einer Verpflichtung wie in der ersten Welle durch den Katastrophenfall – folgen müssen, um die Gesundheitsversorgung aktuell so zu verteilen, dass besonders von der Pandemieversorgung betroffene Häuser entlastet werden.

 

Die München Klinik ist mit Kliniken in Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach, Schwabing und Europas größter Hautklinik in der Thalkirchner Straße Deutschlands zweitgrößte kommunale Klinik und der größte und wichtigste Gesundheitsversorger der Landeshauptstadt München. Die München Klinik bietet als starker Klinikverbund Diagnostik und Therapie für alle Erkrankungen in München und im Umland und genießt deutschlandweit einen ausgezeichneten Ruf – mit innovativer und hochspezialisierter Medizin und Pflege und gleichzeitig als erster Ansprechpartner für die medizinische Grundversorgung. Rund 135.000 Menschen lassen sich hier jährlich stationär und teilstationär behandeln. Mit jährlich über 6.000 Geburten kommen hier deutschlandweit die meisten Babys zur Welt. Auch in der Notfallmedizin ist die München Klinik die Nummer 1 der Stadt: Rund 160.000 Menschen werden jedes Jahr in den vier Notfallzentren aufgenommen – das entspricht rund ein Drittel aller Notfälle der Landeshauptstadt. Die Kliniken sind entweder Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität oder der Technischen Universität München. Die hauseigene Pflege-Akademie ist mit rund 500 Ausbildungsplätzen die größte Bildungseinrichtung im Pflegebereich in Bayern. Als gemeinnütziger Verbund finden in der München Klinik Daseinsvorsorge und herausragende Medizin zusammen und stellen das Gemeinwohl in den Vordergrund: Über die medizinisch-pflegerische Versorgung hinaus gibt es großen Bedarf, der vom Gesundheitssystem nicht refinanziert wird – wie etwa das Spielzimmer für Geschwisterkinder. Und auch die Mitarbeitenden aus Medizin und Pflege, die sich mit ihrer täglichen Arbeit für die Gesundheitsversorgung Münchens einsetzen, können von Zuwendungen in Form von Spenden profitieren – beispielsweise durch die Finanzierung von zusätzlichem Wohnraum. Dafür zählt jeder Euro.

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