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Hormone, Stoffwechsel, Infektionen, Haut, HNO

Angeborene Schwerhörigkeit, Altersschwerhörigkeit

Schäden am Gehör beeinträchtigen die Lebensqualität oft erheblich. Im frühen Kindesalter fällt Schwerhörigkeit durch verzögerte Reaktionen auf Ansprache und Geräusche auf. Im hohen Alter passiert der Hörverlust meist langsam und auf beiden Seiten. Die gute Nachricht ist: Man kann etwas dagegen tun!

Angeborene Schwerhörigkeit

Kommt es während der Schwangerschaft, der Geburt oder in den ersten sechs Lebensmonaten zu einer Schädigung des Gehörs, handelt es sich um angeborene Schwerhörigkeit. Erkrankt z.B. die werdende Mutter an Toxoplasmose, Herpes oder Röteln, kann das Hörvermögen des Babys leiden.

Auch Medikamente, Alkohol und Drogen in der Schwangerschaft können die Ursachen von angeborener Schwerhörigkeit sein. Während der Geburt kann z.B. Sauerstoffmangel oder Gelbsucht ein Risikofaktor sein; auch Frühchen erleiden häufiger Hörschäden. Hirnhautentzündungen, Masern, Mumps oder Röteln oder eine Schädelverletzung können in den ersten Monaten nach der Geburt Schwerhörigkeit oder gar Taubheit verursachen.

Laut Statistik leidet eines von 1000 Neugeborenen an angeborener Schwerhörigkeit. Das kann von leichter Schwerhörigkeit bis zu völliger Taubheit reichen. Wichtig ist, dass man die angeborene Schwerhörigkeit frühzeitig erkennt und behandelt, denn bereits eine leichte Hörverminderung kann die sprachliche Entwicklung erheblich beeinflussen.

Ein Kind, das z.B. auf Geräusche nur zögerlich reagiert oder spät mit dem Sprechen beginnt, muss daher auf jeden Fall dem Hals-Nasen-Ohren-Arzt vorgestellt werden. Seit 2009 wird ein sogenanntes Neugeboren-Hörscreening, bei dem die Diagnose, ob eine angeborene Schwerhörigkeit vorliegt oder nicht, gestellt wird, von den Krankenkassen bezahlt und sollte dringend in den ersten Lebenstagen wahrgenommen werden.

Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis)

Wenn der Fernseher bei Oma immer lauter wird, kann es ein Zeichen für den Beginn einer Altersschwerhörigkeit, der so genannten Presbyakusis, sein. Die Schwerhörigkeit im Alter tritt meist ab 50 auf, wenn der Hörverlust steigt. Meist passiert das langsam und auf beiden Ohren.

Schwerhörigkeit beginnt im Bereich der hohen Töne, später werden dann auch die mittleren und tiefen Frequenzen problematisch. Wörter werden nicht mehr erkannt. Auf Partys z.B., wo es viele Nebengeräusche gibt, haben die Patienten Schwierigkeiten, dem Gespräch zu folgen.

Der Hals-Nasen-Ohrenarzt beginnt mit der Diagnostik einer Altersschwerhörigkeit mit einer Ohrenspiegelung. Dann folgen Hörtests. Können Krankheiten ausgeschlossen werden, handelt es sich um Altersschwerhörigkeit. Alterungsprozesse betreffen sowohl die Sinneszellen im Innenohr als auch den Hörnerv und die Bereiche des Gehirns, die für die Weiterverarbeitung der Signale verantwortlich sind.

Von Schwerhörigkeit Betroffene ziehen sich häufig zurück, weil sie sich leicht überfordert fühlen. Das kann bis hin zur sozialen Isolation oder sogar Depressionen und Angstzuständen führen. Hörgeräte und Hilfsmittel für den Alltag wie z.B. ein Telefonlautsprecher-Verstärker können einem Altersschwerhörigkeit Patienten zurück ins Leben helfen.

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