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Klinikgeschichte Harlaching

Die Geschichte unseres Klinikums.

Postkarte, um 1900

Außenansicht, um 1900

Zwischen 1900 und 1910

Bettensaal, um 1900

Klinikgebäude, um 1965

Schwesternzimmer, ca. 1965

Hubschrauberstandort, ca. 1975

1894

3. Dezember

Der Verwaltungsrat der städtischen Krankenanstalten, Kommerzienrat Friedrich Seyboth, richtete an die Gemeindekollegien folgenden Antrag: "Es möge die Schaffung einer Heilstätte für leichter Erkrankte, als: Blutarme, Tuberkulose, Magenkranke und dergleichen und zwar auf dem Oekonomiegute Stadelheim, hart am Walde gelegen, ehestens beschlossen werden." Der Neubau sollte einerseits und in erster Linie jenen unbemittelten Kranken eine Wohltat bringen, deren Genesung an den Krankenhäusern mangels der Freiluftbehandlung minder aussichtsvoll war, andererseits aber sollte die Stadt die Möglichkeit haben, ihre Krankenanstalten ausgiebig und auf geraume Zeit hinaus zu entlasten. Dieser Antrag wurde bewilligt, die Planungen für das Grundstück Stadelheim begannen.

1895

16. Dezember

Eine Stiftung des Münchner Bürgers Ing. J. Heilmann brachte bald eine Wende in die Planungen. Er bot dem Magistrat einen Grundbesitz von 9,466 ha zwischen Harlaching und Menterschwaige zur Erbauung eines Sanatoriums an. Unentgeltlich, ohne jede Bedingung, nur mit dem Wunsch um Berücksichtigung seiner Arbeiter im Erkrankungsfalle! Dieser Platz, in nächster Nähe des Waldes, eignete sich wesentlich besser als das ursprünglich in Aussicht genommene Gelände auf dem Gute Stadelheim.

1896

8. Januar

Der Magistrat nahm dieses großzügige Geschenk an und entschied sich für ein vom Stadtbauamt vorgelegtes neues Projekt mit einem Kostenaufwand von 910.000 Mark.
Dem Projekt lag eine vollständige Trennung der Krankenräume von den Wirtschafts- und Verwaltungsräumen zugrunde; es sah eine augenblickliche Belegfähigkeit für 204 Kranke mit der Möglichkeit der Erweiterung und berücksichtigte alle modernen hygienischen Anforderungen.

15. September

Beginn der Bauarbeiten. Bereits während des Baues stellte sich heraus, dass das Projekt zu klein geplant war.

28. Dezember

Um genügend Platz für die Freiluftbehandlung zu bieten, stellte seine Königliche Hoheit Prinzregent Luitpold von Bayern durch die Kgl. Hofjagdintendanz eine 17,88 ha große Parzelle des angrenzenden Staatswaldes in einem Vertrag kostenlos zur Verfügung.

1897

30. Juni

Einstimmiger Beschluss über die notwendig gewordenen Änderungen während des Baues von Wohnungen, Stallungen, der Heizung, der Bäder usw.

1899

12. Oktober

Die Organisation der Anstalt wurde festgelegt, ferner die Übereinkunft mit dem Orden der Barmherzigen Schwestern für die Pflege der Patienten, die Zahl des Betriebspersonals, die Dienstanweisungen hierfür sowie der Haushaltsplan für den Teilbetrieb im Jahre 1899.

4. November

Das Sanatorium wurde eingeweiht.
"Es wurde ein Humanitätsinstitut geschaffen, welches in seiner Art einzig dasteht und seitens der deutschen Schwesterstädte rasch Nachfolge finden wird. Das Sanatorium Harlaching ist weder ein Krankenhaus im gewöhnlichen Sinn noch eine ländliche Erholungs- oder Reconvalescentenanstalt, es ist vielmehr eine Vereinigung von beiden. Es repräsentiert einen Versuch, die Vorteile der ländlichen Sanatorien mit den Heilfaktoren eines gut eingerichteten Krankenhauses zu vereinigen und auf diese Weise den armen Kranken die großen Vorteile zu machen, welche in den Privatsanatorien bisher nur den Wohlhabenden zugänglich waren." (Geheimrat Dr. v. Ziemssen in einer gemeinsamen Sitzung der Bauausschüsse)
Ein großer Vorzug des Sanatoriums gegenüber einem vollständig eingerichteten Krankenhaus war die Billigkeit des Baues und des Betriebes. Insgesamt belief sich der Gesamtkostenaufwand für den Bau auf 1.642.021 Mark.

15. November

Seine Königliche Hoheit Prinzregent Luitpold von Bayern besichtigte den Neubau und war voll des Lobes.

22. November

Die ersten weiblichen und männlichen Pfleglinge mit Frühstadium der TBC und leichten chronischen Erkrankungen wurden aufgenommen. Es konnten zunächst 212 Kranke untergebracht werden.Kaum war der moderne und kostspielige Bau fertiggestellt, wurden schon Erweiterungen und Verbesserungen angeregt und vorangetrieben. Das neue Haus erhielt die bestmögliche Förderung durch den Magistrat und entwickelte sich sehr gut.

1900

Die Bürgerschaft schätzte es bald nicht nur als fortschrittliches Sanatorium, sondern auch wegen der vielen Aktivitäten, die dem Haus aufgrund der paradiesischen Lage in einem bekannten Ausflugsgebiet möglich waren. Hervorgehoben seien hier nur die landwirtschaftlichen und gärtnerischen Nutzungen, die Wildgehege, die meteorologische Station und vor allem der Vogelschutz, über den es viele Aufzeichnungen bis hin zu wissenschaftlichen Exkursionen gibt.
Das Sanatorium Harlaching wurde über München hinaus sehr lobend bewertet. Für die durchdachte bauliche Gestaltung, die gute Organisation und die medizinische Behandlung erhielt das Haus auf der Weltausstellung in Paris 1900 einen großen Preis und ein Diplom auf der Weltausstellung in St. Louis.

1903

Im Sanatorium Harlaching wurden nur noch weibliche Pfleglinge behandelt, die männlichen kamen zukünftig in die Volksheilstätte Planegg. Dies brachte mannigfache Vorzüge für die Organisation und eine steigende Belegung der Anstalt.

1910

Eröffnung der Straßenbahnlinie 25 nach Grünwald, das Sanatorium war jetzt für Patienten und Besucher gut erreichbar.

1914

Die Gemeindekrankenkasse der Stadt München wurde zum 1. Januar 1914 in die allgemeine Ortskrankenkasse der Stadt München übernommen, die eigene Heilstätten besaß. Die Einweisungen ihrer Kranken nach Harlaching fielen somit weg. Während des Ersten Weltkrieges konnten nun durch die Verlegung von Leichtkranken aus den städtischen Krankenhäusern die Häuser einerseits entlastet werden, andererseits wurden Betten für die Unterbringung von kranken und verwundeten Soldaten frei.

1931

Für kleine chirurgische Eingriffe wurde ein Operationsraum eingerichtet.

1936/37

Das Sanatorium wird von der Stadt zum Tuberkulosekrankenhaus mit Operationsbetrieb umgebaut. So konnten jetzt alle Stadien der Tuberkulose behandelt werden. Mit 187 Betten war es jetzt das kleinste der bestehenden städtischen Krankenhäuser.

1938

Nach Beendigung des Umbaus der Krankenräume in ein-, zwei- und vierbettige Zimmer und der Vergrößerung des Operationsraumes wurde Ende Januar 1938 das Sanatorium in Krankenhaus München-Harlaching umbenannt.

1944

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die der Krankenhausbehandlung bedürftige Münchner Bevölkerung luftgesicherter im Umland untergebracht. Die dadurch freigewordenen Betten wurden für die Aufnahme der bei Fliegerangriffen zu erwartenden Verwundeten freigehalten.
Die Ärzte des Krankenhauses Harlaching betreuten als Stammkrankenhaus auch die Tuberkulosekranken des Ausweichkrankenhauses Kloster Spielberg bei Nannhofen.

1945

Mai

Das Krankenhaus Harlaching war das einzige Krankenhaus in München, das den Zweiten Weltkrieg ohne größere Zerstörung überstanden hat.

1957

Der anhaltende Rückgang von TBC-Erkrankungen, der Bettenmangel und die Tatsache, dass die Stadt mit dem Krankenhaus Kempfenhausen ein weiteres TBC-Krankenhaus betrieb, führte zu Überlegungen, das Krankenhaus Harlaching einem anderen Verwendungszweck zuzuführen. Da die Bausubstanz noch erhaltenswert war, wurde sie in die Gesamtplanung für den Neubau eines modernen Großkrankenhauses einbezogen, selbstverständlich auf der Basis einer Generalüberholung und der Anpassung an zeitgemäße medizinische Erkenntnisse.

1965

Der Neubau des Krankenhauses Harlaching wird in Betrieb genommen. Es entstand zu dieser Zeit das modernste Krankenhaus Deutschlands.

2005

Die Städtische Klinikum München GmbH wird gegründet.
Alle städtischen Krankenhäuser Münchens gehen als Eigenbetriebe der Stadt München in die Rechtsform einer GmbH über, in der Trägerschaft der Landeshauptstadt München. Das Städtische Krankenhaus München Harlaching heißt seither München Klinik Harlaching.

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