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Aktuelle Mitteilung der München Klinik

Meldung
26.04.202012:33 Uhr

Krankenhausapotheke der München Klinik verteilt die zentral beschafften Covid-19-Medikamente

Die Krankenhausapotheke der München Klinik ist mit ihrem Standort in Schwabing eine der bundesweit 18 Verteilstellen (davon 2 in Bayern) für die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) zentral beschafften antiviralen Medikamente zur Behandlung von Covid-19-Patienten mit schweren Verlaufsformen. Auch an der Erarbeitung des Prozesses, der eine schnelle regionale Verteilung der benötigten Medikamente an Krankenhäuser mit Covid-19-Patienten auch in der Fläche sicherstellt, waren die Experten der Krankenhausapotheke der München Klinik beteiligt.

München, 26. April 2020. Das BMG hat das HIV-Therapeutikum Kaletra® (Lopinavir, Ritonavir) sowie die in Japan zugelassenen Arzneimittel Avigan® (Favipiravir) und Foipan® (Camostat) und Chloroquin-haltige Arzneimittel zur Behandlung von Covid-19-Patienten mit schweren Verlaufsformen zentral beschafft. Als Verteilstellen wurden jetzt in Deutschland 18 Apotheken von Universitätskliniken sowie Apotheken der STAKOB-Behandlungszentren (STAKOB = Ständiger Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger) ausgewählt, die von der Bundeswehr gleichmäßig beliefert werden und die Medikamente weiterverteilen. Die neu geschaffene Verteilungsstruktur könnte zusätzlich an Bedeutung gewinnen, wenn das BMG eventuell weitere Arzneimittel zentral verteilt. Häufig angefragt wird z.B. das erfolgsversprechende Ebola-Medikament Remdesivir – die München Klinik beteiligt sich hier aktiv als eines der deutschen Studienzentren an der Forschung.

München Klinik Schwabing ist einziges STAKOB-Behandlungszentrum in Bayern

Die München Klinik Schwabing ist eine von zwei ausgewählten Verteilstellen in Bayern und das einzige STAKOB-Behandlungszentrum im Freistaat – diesen Zentren kommt bei der bundesweiten Versorgung von Patienten mit hochansteckenden Erregern eine besondere Bedeutung zu, da sie eine besondere infektiologische Expertise im Bereich des Personals, der technischen Ausstattung und der Labordiagnostik vorhalten (mehr Informationen und Übersicht der STAKOB-Zentren hier: Robert-Koch-Institut). In Schwabing wurden Ende Januar die ersten Covid-19-Patienten in Deutschland („Webasto-Cluster“) behandelt – seit der weiteren Verbreitung des Erregers Sars-CoV-2 in Deutschland hat die Klinik über 600 Covid-19-Patienten behandelt, über 500 Patienten konnten bereits entlassen werden. Der zentral gesteuerte Prozess zur bundesweiten Verteilung der antiviralen Medikamente ist ein weiterer Schritt, die Versorgung von Covid-19-Patienten flächendeckend auszubauen. „Es ist wichtig, dass die Verteilung dieser knappen Arzneimittel sehr gezielt und mit der pharmazeutisch-logistischen Expertise durch die Krankenhausapotheken erfolgt. Sobald ein Arzneimittel als mögliche Medikation für Covid-19-Patienten diskutiert wird, ist der Markt leergekauft. Das haben wir bei Hydroxychloroquin (z.B. Quensyl®) oder Lopinavir mit Ritonavir (z.B. Kaletra®) gesehen, bis hin zu Versorgungsnöten der Patienten, die diese Arzneimittel regelhaft benötigen. Wir geben die Arzneimittel, die für Covid-19-Patienten nicht zugelassen sind, nur für konkrete Patienten zum individuellen Heilversuch aus. So ist sichergestellt, dass Patienten damit behandelt werden können und nicht Vorräte angelegt werden“, sagt Dr. Steffen Amann, Chefapotheker der Krankenhausapotheke der München Klinik.

So funktioniert die Verteilung der Covid-19-Medikamente:

Aktuell gibt es noch kein Arzneimittel mit einer Zulassung für die Behandlung von Covid-19 oder einer allgemeinen Therapieempfehlung. Der Einsatz der zentral beschafften Arzneimittel erfolgt daher ausschließlich im Rahmen einer Einzelfallentscheidung als individueller Heilversuch ohne eine offizielle Therapiezulassung. Die Klinikärzte treffen die klinisch-therapeutische Entscheidung und der Patient muss einwilligen. Die zuständige Krankenhausapotheke fordert dann das Arzneimittel bei der vom BMG als Verteilstelle festgelegten Krankenhausapotheke an. Diese gibt das Arzneimittel an die bestellende Apotheke weiter. Die Verteilstellen können lokal unterschiedliche Bedarfe untereinander ausgleichen.

Krankenhausapotheke der München Klinik stellt Desinfektionsmittel selbst her

Die Krankenhausapotheke ist eine tragende Säule in der Patientenversorgung der München Klinik. Sie versorgt die jährlich rund 135.000 stationären Patienten und 160.000 Notfallpatienten an den 5 Standorten der München Klinik mit lebensnotwendigen Medikamenten und bereitet jährlich mehr als 50.000 Zytostatika-Infusionen zur individuellen Therapie von Krebspatienten selbst zu. Etwa 2.300 Bestellzeilen von den Stationen der Kliniken werden jeden Tag beliefert, vom Antibiotikum bis zur Infusionslösung. Vieles davon produziert die Krankenhausapotheke selbst, da gerade für die Kinderklinik und in der Dermatologie spezielle Arzneimittel, die nicht industriell hergestellt werden, benötigt werden. Für Pflege und Ärzteschaft erstellt die Apotheke unabhängige Arzneimittelinformationen und steht den Kollegen auch bei Fragen zur patientenindividuellen Therapie zur Verfügung. Dazu braucht es die Unterstützung durch pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte und Lagerarbeiter sowie speziell qualifiziertes Personal der pharmazeutisch-technischen Assistentinnen, Apothekerinnen und Apotheker. In der München Klinik führen insgesamt fast 100 Menschen diese vielfältigen Aufgaben aus. Angesichts der aktuellen Covid-19-Pandemie und der gerade in der Anfangszeit bundesweit angespannten Materialsituation, hat die München Klinik im Bereich der Desinfektionsmittel seit mehreren Wochen auf eine Eigenproduktion durch die Krankenhausapotheke umgestellt, um die Verfügbarkeit sowohl für Mitarbeitende als auch Patienten sicherzustellen. Die Apotheke hat in den letzten Wochen schon über 4.000 Liter Desinfektionsmittel selbst hergestellt und in über 6.000 Flaschen gefüllt. Auch sterile Arzneimittel zur Injektion stellt die Krankenhausapotheke inzwischen her, um die Versorgungsengpässe vor allem zur Schmerzbehandlung und Dauernarkose der Intensivpatienten zu überbrücken.

So funktioniert die Arzneimittelmittelherstellung in der Krankenhausapotheke:

In der Krankenhausapotheke am Standort Schwabing erfolgt die Herstellung der Desinfektionsmittel und sterilen Arzneimittel. Dabei gelten für eine Krankenhausapotheke die gleichen Regeln wie für die Industrieproduktion. Alle Ausgangsstoffe müssen die erforderliche Pharmaqualität nachweisen und vor der Verwendung geprüft werden. Die Herstellung erfolgt nach detaillierten Protokollen und jede Einwaage, Zumischung und jeder Produktionsschritt müssen dokumentiert werden. Das hergestellte Produkt wird nach allen Regeln geprüft und untersucht. Abschließend erfolgt eine Endkontrolle aller Dokumente und Messergebnisse. Nur wenn alle Anforderungen erfüllt sind, kann das Produkt zur Anwendung freigegeben werden.

 

Die München Klinik ist Deutschlands zweitgrößte kommunale Klinik und mit annähernd 3.000 Betten vergleichbar groß wie die Berliner Charité – zum Verbund gehören vier Häuser der Maximalversorgung in Bogenhausen, Schwabing, Harlaching und Neuperlach und Europas größte Hautklinik in der Thalkirchner Straße sowie eine eigene Akademie zur Ausbildung von Pflegenachwuchs. Mit jährlich über 6.000 Geburten kommen hier deutschlandweit die meisten Babys zur Welt und fast die Hälfte aller Notfälle der Millionenstadt München werden hier versorgt. Die München Klinik hat hierzulande die längste Erfahrung in der Behandlung von Covid-19-Patienten – hier wurden Ende Januar die ersten bestätigten Fälle Deutschlands und seitdem mehrere hundert Covid-19-Patienten klinisch versorgt. Die frühzeitige Befassung und Vorbereitung auf die aktuelle Situation macht die München Klinik zum Ratgeber für Politik, Behörden und andere Kliniken. Im Rahmen von wissenschaftlichen Beiträgen beteiligt sich die Klinik am internationalen Wissensaustausch und forscht in klinischen Studien gemeinsam mit anderen Zentren an möglichen Gegenmitteln zur Behandlung von Covid-19. Wer die Teams der München Klinik im Einsatz gegen Covid-19 unterstützen möchte, macht das am besten mit einer Spende – jeder Euro zählt und kommt in der München Klinik den Menschen zugute, die sich jeden Tag für die Versorgung von schwer an Covid-19 erkrankten Menschen einsetzen. Verschaffen Sie sich einen ersten Eindruck auf Facebook, Instagram, Twitter und YouTube – hier informieren wir zeitnah über Neues aus den Kliniken und geben Einblicke in den Alltag unserer Teams.

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Beschäftigte aus dem Team der Krankenhausapotheke der München Klinik bei der Produktion des eigenen Händedesinfektionsmittels. Bildnachweis: Klaus Krischock.

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Dr. Steffen Amann, Chefapotheker der Krankenhausapotheke der München Klinik. Bildnachweis: Klaus Krischock.

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