Logout

Covid-19 Therapie

Ein Überblick über aktuelle Therapiemöglichkeiten bei der Behandlung von Covid-19.

Therapiemöglichkeiten bei der Behandlung von Covid-19

Von der ambulanten Behandlung bis zum stationären Aufenthalt.

Welche Patient*innen einen schweren und lebensbedrohlichen Verlauf der Covid-19 Infektion entwickeln, lässt sich noch immer nicht mit letzter Sicherheit vorhersehen. Weiterhin den besten Schutz vor Infektion und schweren Verläufen, bietet die Covid-19-Impfung. Wir geben einen Überblick über aktuelle Therapiemöglichkeiten bei der Behandlung von Covid-19.

2Erkrankungsphasen

Im Krankheitsverlauf einer Covid-19-Infektion entsteht zuerst eine virale Abwehrphase (bis Tag 7). Danach kann es in der zweiten Krankheitswoche zu einer Inflammationsphase (Entzündung) kommen, aufgrund einer überschießenden Immunreaktion.

Keineursächliche Therapien

In der Inflammationsphase kann ab der zweiten Krankheitswoche eine Entzündungskaskade im Körper entstehen, für die es keine ursächlichen Therapiemöglichkeiten gibt. Der Beginn eines schweren Krankheitsverlauf mit Covid-19.

4Schweregrade im Krankheitsverlauf

Medizinisch wird zwischen vier Schweregraden bei Covid-19 unterschieden. "Asymptomatische" bis "milde" Verläufe können ohne Therapie ambulant behandelt werden. "Schwere" bis "kritische" Verläufe müssen stationär behandelt werden.

Medikamentöse Therapie auf Station

Ein stationärer Aufenthalt ist bei Eintreten schwerer Symptome notwendig, da in dessen Folge es zu Multiorganversagen kommen kann. In der eintretenden Entzündungsphase hilft den Patient*innen nur die Versorgung mit zusätzlichen Sauerstoff und der Einsatz immunmodulierender Medikamente, um die Reaktion zu dämpfen. Prophylaktisch erfolgt hier eine Antikoagulation, denn Betroffene haben ein erhöhtes Risiko für Thrombosen und Lungenembolien.

Laut aktuellen Analysen zeigt sich zudem ein positiver Nebeneffekt, wenn die Behandlung mit niedermolekularem Heparin erfolgte. Es ist der häufigste eingesetzte Vertreter der Blutgerinnungshemmer. Er verkürzte die Zeitspanne der aktiven SARS-CoV-2-Infektion um vier Tage. Experimentelle Daten zeigen, dass das Heparin die Bindungsfähigkeit von SARS-CoV-2 an Zellen und dadurch deren Infektion verhindern kann.

Medikamente auch ambulant im Einsatz

Einige Medikamente für die Behandlung von COVID-19 müssen sehr früh innerhalb von 5 Tagen nach Symptombeginn ambulant (z. B. beim Hausarzt) eingenommen werden. Derzeit sind in der Europäischen Union diverse Medikamente für die Behandlung von COVID-19 zugelassen.

Ein Überblick gängiger Medikamente

Wenn Patienten beatmet werden müssen

Bei zunehmender Atemnot trotz Sauerstoffgabe müssen Covid-19-Patient*innen auf die Intensivstation verlegt werden. Je nach Bedarf wird eine High-Flow-Therapie, eine nicht-invasive oder invasive Beatmung angewendet.

Nicht-invasive Beatmung

Bei langen Erkrankungsverläufen kann sich das Lungengewebe versteifen und es kann zur Lungenfibrose kommen. Unter Umständen ist eine Beatmung abwechselnd in Bauch- und Rückenlagerung notwendig, um den Gasaustausch zu verbessern. In der München Klinik kümmern sich spezielle Lagerungsteams um diese Patienten. Liegen COVID-19-Patientinnen und Patienten mit respiratorischer Erschöpfung auf der Intensivstation, werden sie zunächst mittels Sauerstoffsubstitution über Nasenbrille bzw. „HighFlow“ - also der Sauerstoffgabe mit höherem Fluss - stabilisiert. Ziel ist, eine Sauerstoffsättigung über 90 Prozent zu erreichen.

Insbesondere jüngere Patient*innen scheinen von dieser Behandlung zu profitieren. Es konnten hierdurch invasive Beatmungen vermieden, eine schnellere Verlegung von den Intensivstationen auf Normalstationen und eine schnellere Rekonvaleszenz erreicht werden.

Invasive Beatmung

Bei zunehmender Verschlechterung der Atmung und weiter abfallender Sauerstoffsättigung, also zunehmender Oxygenierungsstörung, muss intubiert und eine sog. Invasive mechanische Beatmung durchgeführt werden.

Info: Kann keine ausreichende Oxygenierung erreicht werden, bietet der Anschluss an die ECMO häufig den letzten Ausweg für Covid-19-Patient*innen.

Mehr zur extrakorporale Membranoxygenisierung (ECMO)

Frührehabilitation und Verlauf nach bzw. bei Covid-19

Eine Covid-19 Erkrankung kann Patient*innen körperlich sehr stark schwächen. Neben Lungenproblemen zählen dazu eine starke Schwächung der Muskulatur, Nierenprobleme oder die Entwicklung eines Delirs. Invasiv beatmete Patienten können zudem eine Schluckstörung entwickeln. Ein frühzeitiger Beginn von Rehamaßnahmen unter entsprechenden hygienischen Vorkehrungen ist zu empfehlen und wird in der München Klinik durch „mobile Frühreha-Teams“ umgesetzt.

Leider gibt es zunehmend Patient*innen mit lang anhaltenden Beschwerden nach durchgemachter Covid-19 Infektion. Mittlerweile hat sich der Begriff „Long-Covid-Syndrom“ etabliert. Bei bis zu einem Drittel der symptomatischen Patienten kommt es zu verlängerten Rekonvaleszenzphasen. Bei schwer kranken und intensivpflichtigen Patienten sind nach neuesten Daten noch >60% nach 3 Monaten in ihrem Alltag kompromittiert. Häufig klagen diese Patienten über anhaltendes Erschöpfungsgefühl (Post-Covid-Fatigue), Konzentrationsstörungen, Reizhusten, Atemnot.

Atemtherapie bei COVID-19

Die Atemtherapie ist ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zur Genesung. Sie muss früh ansetzen, damit keine funktionellen Störungen zurückbleiben bzw. der Patient seine verbliebene Lungenfunktion verbessern kann.

Mit Atemtherapie Lungenschäden minimieren