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Intraoperative neurophysiologische Monitoring (IOM)

Mehr Sicherheit dank umfassender Funktionsüberwachung während der Operation

In der Neurochirurgie der München Klinik Bogenhausen werden Patient*innen während einer Operation an Gehirn und Wirbelsäule standardmäßig mittels intraoperativem Neuromonitoring (IOM) überwacht. Mit dem ständigen Blick auf die neurologischen Funktionen können wir noch präzisere und komplexere Eingriffe vornehmen.

Mehr Sicherheit und neue Möglichkeiten dank intraoperativem Monitoring (IOM)

Das Intraoperative neurophysiologische Monitoring (IOM) ist ein technisches Verfahren zur Überwachung der neurologischen Funktionen während operativer Eingriffe am Gehirn und der Wirbelsäule.

In erster Linie werden durch ihren Einsatz postoperative neurologische Komplikationen vermieden. Das IOM dient aber auch dazu, die Grenzen einer Operation bei maximaler Sicherheit auszuweiten und so vormals inoperable Tumor nun operabel zu machen. Somit erfolgt eine «funktionell gesteuerte Mikrochirurgie» mit Erhöhung der Patientensicherheit und des operativen Erfolges.

Das intraoperative neurophysiologische Monitoring lässt sich in zwei Bereiche aufteilen:

Funktionsüberwachung mit IOM

Intraoperatives Monitoring zur Überwachung «Lauschen»

Uneingeschränktes Sehen und Hören, unser Gleichgewicht, die Orientierung im Raum oder auch die Kontinenz: die Funktionen unserer Gefühls- (Sensorik) und Bewegungsbahnen (Motorik) erachten wir für selbstverständlich solange wir gesund sind. Ist aber auch nur eine dieser Komponenten durch eine Erkrankung im Nervensystem bedroht, wie einem Gehirntumor oder eine Raumforderung in der Wirbelsäule, wird uns plötzlich klar, wie wichtig sie für uns im Alltag sind. Das IOM ist in der Lage, alle diese Bereiche bezüglich ihrer Funktion zu Überwachen. Dabei werden, je nach dem was überwacht werden soll, spezielle Elektroden auf der Kopfhaut platziert, wie auch in den Muskeln des Gesichts, der Arme und Beine etc. Die Anlage der Elektroden erfolgt in der Narkose und ist für Patient*innen weder schmerzhaft noch in aller Regel mit relevanten Risiken behaftet.

Grundlage hierbei ist die Neurophysiologie: Es erfolgt eine Aktivierung der überwachten Nervenverbindungen und eine Echtzeit-Messung der hierbei erzeugten elektrischen Potenziale. Veränderungen dieser Potentiale dienen als Warnkriterien und führen zum Anpassen des chirurgischen Vorgehens.

Die wichtigsten Techniken in unserer Klinik hierbei sind:

  • Transkraniell motorisch evozierte Potentiale (tMEP)
  • Somatosensibel evozierte Potentiale (SSEP)
  • Direkt kortikal evozierte Potentiale (DCS)
  • Frei laufendes EMG (frEMG)
  • Akustisch evozierte Potentiale (AEPs)
  • Kontinenzüberwachung
  • D-Wave Monitoring bei spinalen intramedullären Eingriffen

Intraoperatives Mapping mit IOM

Intraoperatives Monitoring zum Mappen «Stimulieren»

Mit dem Mapping werden sogenannte „Landkarten“ auf dem Gehirn erstellt. Diese zeigen den Chirurg*innen die eloquenten Areale, d.h. die Bereiche, die funktionell wichtig sind und durch den chirurgischen Eingriff nicht beeinträchtigt werden dürfen. Diese Technik ist besonders dann wichtig, wenn Tumore die klassische Anatomie verändern oder bei Eingriffen im Schädelbasisbereich und nahe des Hirnstammes.

Aufgabe des Mappings

Das Mapping kommt zusätzlich zur „Überwachung“ zur Anwendung, wenn es darum geht, bestimmte Areale zu lokalisieren wie

  • Haupt-Bewegungsareal
  • Haupt-Gefühlsareal
  • Sprache (dann als „Wachoperation“)
  • Funktion und Verlauf der wichtigsten Hirnnerven (z.B. Augenmuskelnerven, Gesichtsnerv, Schlucknerv)
Mit dem Mapping kann man die klassischen W-Fragen beantworten:
Ist da WER?
WO bist du genau?
WIE WEIT bist du weg?
WER bist du?
WIE geht es dir?

Wie entsteht die „Landkarten“ auf dem Gehirn?

Von den funktionell wichtigen Bereichen gehen „Leitungsbahnen“ ab, die wie Kabel die Steuerzentrale (Gehirn) mit dem Effektororgan (z.B. Muskel im Arm) verbinden. Auch diese Leitungsbahnen in der Tiefe werden durch das Mapping „abgetastet“ und während der Operation geschont. In Kombination mit verschiedenen präoperativen Untersuchungsmethoden, wie der navigierten transkraniellen Magnetstimulation, dem Fibertracking, dem PET/SPECT und dem fMRT, deren Daten in unsere intraoperative Neuronavigation implementiert werden, erreicht man somit eine maximal genaue „Kartierung“ der wichtigen Strukturen und deren Lage zum Tumor.

Die wichtigsten Techniken in unserer Klinik hierbei sind:

  • Direkte Nervenstimulation (DNS)
  • Mapping der Hirnnervenkerne und der Hirnnerven
  • Sprachmapping (als Wachoperation)
  • Phasenumkehr
  • Stimulierter Sauger
Individuelle IOM-Planung für maximale Sicherheit
Für jede*n Patient*in wird vorab im Team ein individueller „IOM-Plan“ mit den jeweils relevanten Komponenten erstellt, sodass eine patienten- und befundgesteuerte intraoperative Überwachung mit maximaler Erhöhung der Sicherheit und des bestmöglich zu erzielenden operativen Ergebnisses erfolgt.

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