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Psychische Erkrankungen

Zentrum für Psychosomatik für Kinder, Jugendliche und Erwachsenen

Essstörungen

Ganzheitliche Therapie von Essstörungen in der München Klinik - von der Fütterungsstörung beim Kleinkind bis zu Anorexia nervosa, Bulimia nervosa oder Binge Eating Störung bei Kindern und Erwachsenen.

Bei einer Essstörung nimmt das Essen bzw. Nicht-Essen eine zentrale Rolle im Leben ein. Den ganzen Tag kreisen die Gedanken um die Nahrungsaufnahme. Einige Betroffene essen fast nichts mehr. Andere essen sehr viel und erbrechen es wieder. Häufig ist die Erkrankung verbunden mit einer verzerrten Körperwahrnehmung und fehlendem Selbstwertgefühl. Nicht immer ist eine Essstörung auf den ersten Blick zu erkennen. Denn gerade Menschen, die viel abnehmen, werden häufig bestärkt in ihrem vermeindlichen Erfolg.

Behandlung von Essstörungen auf einen Blick

2Kliniken

Unsere Fachkliniken für Psychosomatik liegen in München Harlaching (Erwachsene) und in Schwabing (Kleinkinder, Kinder, Jugendliche).

100%Individuell

Wir bieten verschiedene Settings bei Esstörungen je nach Alter und Schwere, von der Ambulanz über Tagesklinik bis zur Schwerpunktstation.

VieleTherapie-Bausteine

Von Psychotherapie bis Kochgruppe - wir setzen auf ein klar definierte Therapie-Konzepte mit einen breiten Therapieangebot.

Was ist eine Essstörung?

Ursachen und erste Anzeichen für eine Essstörung

Bei Essstörungen handelt es sich um psychische Erkrankungen, die durch verschiedene Einflussfaktoren begünstigt werden. So setzt das schlanke Schönheitsideal uns unter Druck. Essgewohnheiten oder Konflikte mit den Eltern oder Familie, Probleme im Beruf, ein Mangel an Selbstwertgefühl oder auch sexueller Missbrauch können ebenfalls verstärkend wirken und Essstörungen auslösen. 

Menschen mit gestörtem Essverhalten nehmen ihren Körper häufig sehr verzerrt wahr: Trotz einer für alle ersichtlichen Unterernährung, z.B. durch hervortretende Knochen, halten sie sich immer noch für dick und unförmig, und sehen sich tatsächlich so.

Essgestörte Menschen können lernen, falsche Gedankenmuster zu überwinden und sich in Ihrem Körper wieder wohl zu fühlen.

Erste Hinweise auf eine Essstörung liefert das Besprechen der Krankheitsgeschichte. Auch der Body-Mass-Index (BMI), der das Verhältnis von Gewicht zu Körpergröße beschreibt, kann auf Essstörungen hinweisen. Die psychologische Untersuchung schließt die Diagnostik, dass es sich tatsächlich um eine Essstörung handelt, dann ab.

BMI-Check: Stimmt mein Gewicht?

Der Body-Mass-Index (BMI) beschreibt das Verhältnis von Gewicht zu Körpergröße. Er kann das Ausmaß einer Essstörung aufzeigen. Berechnen Sie Ihren Body-Mass-Index (BMI) und erfahren Sie, was er für Ihre Gesundheit bedeutet.

BMI-Rechner starten!

Diagnose: Essstörung

Essstörung ist nicht gleich Essstörung. Was aber alle Betroffene verbindet, sind die ständigen Gedanken, die sich nur ums Essen drehen. Wir behandeln die verschiedenen Essstörungen nach einem ganzheitlichen Konzept mit jeweils passenden Bausteinen. Das Ziel ist, sowohl das Essverhalten zu normalisieren als auch das Selbstwertgefühl und das soziale Leben zu stärken.

Therapien für Kinder- & Jugendliche

In unserer Spezialklinik in München Schwabing behandeln wir Kleinkinder mit Fütterungsstörung sowie Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre mit Essstörungen nach einem integrativen Konzept.

Therapien für Erwachsene

In unserer großen psychosomatischen Klinik in München Harlaching finden Erwachsene mit Essstörung ein passgenaues Therapieangebot.

ICD-Schlüssel

Essstörungen sind mit folgenden ICD-Codes für medizinische Diagnosen verschlüsselt (Auswahl):

  • ICD-10 F50.00 / F50.01 Anorexia nervosa, aktiver Typ (ugs. Magersucht)
  • ICD-10 F50.1 Atypische Anorexia nervosa
  • ICD-10 F50.2 Bulimia nervosa (Bulimie)
  • ICD-10 F50.3 Atypische Bulimia nervosa 
  • ICD-10 F50.9 Binge-Eating-Störung (BED - Binge Eating Disorder)
  • ICD-10 F98.2 Fütterstörung im frühen Kindesalter
  • ICD-11 6B80 Anorexia nervosa
  • ICD-11 6B81 Bulimia nervosa
  • ICD-11 6B82 Binge-Eating-Störung
  • ICD-11 6B8Y Sonstige näher bezeichnete Fütter- oder Essstörungen 
  • ICD-11 6B8Z Fütter- oder Essstörungen, nicht näher bezeichnet 

Die ICD-Codes finden Sie z.B. auf den Überweisungs- oder Einweisungsscheinen

Krankheitsbilder: Unsere Schwerpunkte im Bereich Essstörung

Anorexia nervosa

Bei Anorexie, umgangssprachlich Magersucht genannt, nimmt das Kind, der Jugendliche oder der Erwachsene so wenig wie möglich zu sich, teilen die Lebensmittel in Kategorien „gut“ und „schlecht“ ein, versuchen die Kalorienaufnahme auf ein Minimum zu beschränken und quälen sich oftmals mit übermäßigen Sportprogrammen.

Atypische Anorexia nervosa

Auch Normalgewicht kann mit einer Mangelernährung und Essstörung einhergehen. Bei einer atypischen Anorexie liegen die meisten Symptome einer klassischen Magersucht vor, nur nicht das Untergewicht. Häufig hatten Betroffene zuvor Übergewicht.

Bulimia nervosa

Betroffene einer Bulimie haben regelmäßig ein unkontrollierbares Verlangen nach Essen. Anfallweise nehmen sie sehr viel zu sich. Im Anschluss versuchen sie dann dieses Essen durch Erbrechen oder die Einnahme von Abführmitteln möglichst bald wieder loszuwerden, weshalb man umgangssprachlich auch von Ess-Brech-Sucht spricht.

Binge-Eating-Störung

BED (Binge Eating Disorder) ist eine Essstörung, die durch Essattacken gekennzeichnet ist. Man spricht umgangssprachlich auch von Esssucht, da sich die Essanfällen der eigenen Kontrolle entziehen. Diese Heißhungerattacken führen oft zu Übergewicht.

Fütterungsstörung im frühen Kindesalter

Bei einer Fütterungsstörung gestaltet sich das Füttern mehrmals am Tag schwierig ist über einen längeren Zeitraum hinweg. Es beherrscht den Alltag.

Kann das Kinder bereits selbst essen, spricht man von einer Essstörung im frühen Kindesalter.

Behandlungsoptionen & Therapie bei einer Essstörung

Neben Einzelpsychotherapie und Gruppengesprächen wird die Behandlung durch eine Vielzahl von weiteren Therapie-Angeboten ergänzt.

Im Bereich Essstörungen bieten wir Therapie-Bausteine wie:

  • Psychotherapie in Einzel- und Gruppensitzungen
  • Ernährungstherapie, Ernährungsberatung, Kochgruppen
  • Pflege- und Erziehungsdienst, Bezugspflege
  • Heil- und Sozialpädagogik
  • Erlebnistherapie
  • Bewegungs- und Tanztherapie
  • Entspannungsverfahren
  • Musik- und Kunsttherapie
  • Training der sozialen Kompetenz
  • Sozialdienst
  • Therapie-Gespräche mit Eltern und Geschwistern; Elterngruppe

Behandlungsmöglichkeiten in unseren Klinik bei Esstörungen nach Alter:

  • Kinder von 0 bis 6 Jahren auf der Eltern-Kind-Station bei Fütterungsstörung
  • Kinder von 9 bis 12 Jahren auf der Pre-Teens-Station
  • Jugendliche von 13 bis 18 Jahren auf der Schwerpunktstation Essstörungen oder in der Tagesklinik für Jugendliche
  • Junge Erwachsene von 18 bis 28 sowie Erwachsene auf der Schwerpunktstation Essstörungen oder der psychosomatischen Institutsambulanz

Behandlungsdauer:

  • Vollstationäre Behandlung einer Essstörung bei Kindern und Jugendlichen: ca. 12 Wochen
  • Vollstationäre Behandlung bei Erwachsenen: zwei Behandlungszyklen à fünf Wochen
  • Im Anschluss ist in der Regel eine ambulante Weiterbehandlung notwendig.

Essverhalten normalisieren mit Kochgruppe und Essbegleitung

Neben der Ernährungstherapie und Ernährungsberatung werden ggf. spezielle Kochgruppen angeboten, in denen die Patientinnen und Patienten den Umgang mit Lebensmitteln erlernen. Was sich banal anhört, ist für Essgestörte eine Herausforderung: Sie haben viele Zutaten seit Jahren gemieden und oftmals keine Vorstellung von Portionsgrößen.

In der Kochgruppe erfahren sie, was ausgewogene Ernährung bedeutet, lernen die Zubereitung und auch das gemeinsame Essen der Mahlzeiten.

Die Essbegleitung während der Mahlzeiten im Speisesaal hilft den Betroffenen, wieder eine geregelte Mahlzeitenstruktur zu erlernen. Denn Essen soll wieder ein Teil des Alltags werden und nicht mehr so stark das Denken bestimmen.

Gemeinsam Freude am Essen entdecken

Von einer Essstörung betroffene Personen benötigen intensive psychologische Unterstützung zur Linderung oder Bewältigung der Essstörung. Wichtig ist eine erste Motivation des Betroffenen selbst, der Essstörung entgegenzuwirken zu wollen.

Ambulante oder stationäre Therapien mit Elementen aus Verhaltenstherapie, kognitiver und psycho-dynamisch orientierter Therapie können Hilfe bringen. Auch ein normales Essverhalten wird dabei praxisnah eingeübt. Bei Essstörungen wie der Magersucht muss oft vorsichtig das Gewicht wieder aufgebaut werden.

Oft kostet es große Überwindung, sich mit den Ängsten und Unsicherheiten zu beschäftigen. Deshalb kommt es in den ersten Wochen der Behandlung teils zu einer gefühlten Stimmungsverschlechterung. Durch erste Erfolgserlebnisse und das Erfahren von Selbstwirksamkeit geht es dann im Therapieprozess jedoch stetig bergauf.

In manchen Fällen erfordern die Schwere der Erkrankung beziehungsweise das Auftreten von Begleiterkrankungen wie z.B. einer Depression auch eine medikamentöse Behandlung.

Unterstützung durch die Angehörigen

Wichtig ist auch, dass Angehörige lernen, mit der Essstörung umzugehen und die bzw. den Betroffenen soweit möglich auf die richtige Art und Weise beim Kampf gegen die Essstörungen zu unterstützen. Dafür bieten wir Beratung und Elterngruppen an.

Ihr Spezialist (Arzt, Psychologe) bei schweren Essstörungen

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