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Myome, Endometriose

Zielführende Diagnostik und Therapie

Myome, Endometriose

Zielführende Diagnostik und Therapie

Wucherungen und Geschwulste in der Gebärmutter kommen sehr häufig vor. Bei fast 70% der Frauen werden im Laufe ihres Lebens gutartige Veränderungen der Gebärmutter diagnostiziert. Zu den gutartigen Erkrankungen zählen z.B. Wucherungen und Geschwulste wie Myome oder die Endometriose.

Da viele Frauen im gebährfähigen Alter erkranken, ist die Diagnose am Anfang oft mit Unsicherheit und auch Angst verbunden. Daher klären wir unsere Patientinnen einfühlsam und genau über ihre Krankheit auf, beantworten alle Fragen inwieweit z.B. die Erkrankung den Kinderwunsch beeinträchtigen würde und wägen anhand Ihrer persönlichen Lebensumstände die für Sie optimale Therapie ab.

Behandlungsspektrum der Myome

Myome sind zwar gutartige Wucherungen in der Muskelschicht der Gebärmutter, doch können sie Blutungsstörungen und heftige, zum Teil sogar wehen-artige Schmerzen auslösen.

Zudem führen sie unter Umständen zu Komplikationen während einer späteren Schwangerschaft, weshalb eine frühzeitige Behandlung bei bestehendem Kinderwunsch in der Regel ratsam erscheint.  

Diagnose: Ultraschall und Gebärmutterspiegelungen

Nach einer ausgiebigen Befragung und einer Tastuntersuchung führen wir eine Ultraschalluntersuchung über die Scheide (Vaginalsonographie) durch, die uns hilft, Lage und Größe der Myome zu bestimmen.

Vermuten wir, dass das Myom in der Gebärmutterhöhle liegt, dann nehmen wir zusätzlich eine Gebärmutterspiegelung vor, bei der eine Präzisionskamera mittels eines kleinen Schlauchs eingeführt wird.

Therapie-Optionen zum Erhalt der Gebärmutter

Im Anschluss an die Untersuchungen besprechen wir die sich daraus ergebenden Therapie-Optionen ausführlich mit Ihnen.

Wir operieren nur Myome, wenn sie starke Beschwerden verursachen oder wenn Komplikationen drohen. Im überwiegenden Teil der Fälle können wir die Eingriffe so gestalten, dass die Gebärmutter erhalten bleibt.

Als Operationsmethoden wählen wir endoskopische Eingriffe, bei denen kein Bauchschnitt notwendig ist, sondern die Wucherungen entweder durch die Gebärmutterhöhle oder über die Bauchhöhle mittels etwa ein Zentimeter langer Hautschnitte entfernt werden.

Behandlungsspektrum der Endometriose

Eine Endometriose ist eine chronische Wucherung der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter. Häufig finden sich die Zellen außen an der Gebärmutter und den Eierstöcken, aber auch im Bauchfell oder der Blase.

Da diese Zellwucherungen ebenfalls dem monatlichen Zyklus unterworfen sind, bluten sie in die Bauchhöhle, was z.B. zu Entzündungen oder Vernarbungen führen kann. Je nachdem, wo die Endometriose auftritt, kann sie z.B. auch die Ursache für eine eingeschränkte Fruchtbarkeit sein.

Eine Endometriose-Erkrankung kann starke Unterbauchschmerzen und krampfartige, andauernde Schmerzen während der Menstruationsblutung sowie beim Geschlechtsverkehr verursachen.

Was ist Endometriose? Entstehung & Symptome

Während des monatlichen Zyklus baut sich die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) auf. Kommt es zu keiner Schwangerschaft, wird sie mit der Menstruationsblutung wieder abgestoßen: Gesteuert wird dieser Vorgang von den Geschlechtshormonen Östrogen und Progesteron.

Endometriose ist eine chronische Wucherung der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter; d.h. es siedeln sich kleine Inseln oder Herde dieser Schleimhautzellen außerhalb der Gebärmutter an. Die kommt besonders häufig außen an der Gebärmutterwand, an den Eierstöcken oder Eileitern vor, aber auch an Bauchfell, Blase oder Darm.

Auch diese versprengten Gebärmutterschleimhautzellen unterliegen der zyklischen Steuerung der Geschlechtshormone. Da sie aber nicht abbluten können, bluten sie in die Bauchhöhle. Es kommt zu Entzündungen, Verklebungen und Vernarbungen. Passiert das z.B. an Eileitern oder Eierstöcken, kann Unfruchtbarkeit die Folge sein.

Symptome der Endometriose

  • Regelschmerzen (Dysmenorrhoe)
  • Starke Blutungen (Hypermenorrhoe)
  • Unterbauchschmerzen, chronisch wiederkehrend (zyklisch) und unregelmäßig (azyklisch)
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Schmerzen beim Stuhlgang und/oder Wasserlassen
  • Unfruchtbarkeit
Starke Schmerzen sind nicht normal!
Denn Endometriose ist eine chronisch-inflammatorischen (entzündlichen) Erkrankungsformen. Schmerzen sind ein Leitsymptom. Wichtig ist, frühzeitig zu reagieren, bevor der Schmerz chronisch wird.

Regelschmerzen, die zu Schul- oder Arbeitsunfähigkeit führen, sind nie normal. Eine Abklärung auf Endometriose ist anzuraten.

Diagnose: Endometriose

Tast- und Sichtbefunde sowie ein Ultraschall bringen erste Hinweise auf eine Endometriose. Endgültig wird die Diagnose durch eine Bauchspiegelung gesichert.

Die Endometriose hat verschiedene Erscheinungsformen und somit ein komplexes Beschwerdebild. Deshalb ist sie häufig nur schwer zu diagnostizieren. Die Untersuchung sollte daher von Experten durchgeführt werden.

Einen ersten Hinweis auf die Erkrankung sind Tast- und Sichtbefunde sowie eine Ultraschalluntersuchung. Zur endgültigen Sicherung der Diagnose muss eine Bauchspiegelung mit Entnahme von Probegewebe durchgeführt werden.

Im Anschluss an die Untersuchung besprechen wir die weiteren Therapieoptionen ausführlich mit Ihnen.

ICD-Schlüssel

Endometriose ist mit folgenden ICD-Codes für medizinische Diagnosen verschlüsselt (Auswahl):

ICD-10 N80.0 Endometriose des Uterus
ICD-10 N80.1 Endometriose des Ovars
ICD-10 N80.2 Endometriose der Tuba uterina (Eileiter)
ICD-10 N80.3 Endometriose des Beckenperitoneums
ICD-10 N80.4 Endometriose des Septum rectovaginale und der Vagina
ICD-10 N80.5 Endometriose des Darmes
ICD-10 N80.6 Endometriose in Hautnarbe
ICD-10 N80.8 Sonstige Endometriose Inkl.: Thorakale Endometriose
ICD-10 N80.9 Endometriose, nicht näher bezeichne

ICD-11 GA10 Endometriose
ICD-11 GA11 Adenomyosis

Therapie der Endometriose

Die Behandlung von Endometriose ist sehr individuell und reicht von medikamentöser Therapie mit Hormonen bis operativer Entfernung der Wucherungen mit Skalpell Laser oder Strom.

Medikamentöse Therapie durch Hormongaben

Die hormonelle Therapie zielt darauf ab, das Wachstum und die Neubildung von Endometriosezellen zu verhindern sowie bereits bestehende zu verkleinern. Dieses Ziel wird durch das Absenken des Östrogenspiegels erreicht, da das Hormon Östrogen der wesentliche Faktor für die Entstehung der Endometriose ist.

Allerdings muss die hormonelle Therapie über einen längeren Zeit, oft über sechs Monate hinweg, durchgeführt werden, mit den entsprechenden vorübergehenden Begleiterscheinungen, wie sie auch in den Wechseljahren auftreten.

Operation mittels Bauchspiegelung

Bei einer schweren Endometriose ist die Operation das Mittel der Wahl. Per Strom, Laser oder Skalpell wird versucht, die einzelnen Wucherungen möglichst komplett zu entfernen. Der Eingriff erfolgt im Rahmen der Bauchspiegelung. Häufig erhalten die Patientinnen nach der OP noch eine hormonelle Therapie, um ein weiteres Auftreten der Wucherungen zu verhindern.

Erfolgskontrolle nach der Behandlung

Ist die hormonelle Therapie beendet, wird eine weitere Bauchspiegelung durchgeführt, um eventuell verbliebene Endometrioseherde zu entfernen und den bisherigen Therapieerfolg zu beurteilen.

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