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Kinderklinik Harlaching

Neuropädiatrie: Gehirn, Nervensystem, Muskulatur

Wenn Symptome auf eine Erkrankung des Gehirns oder des Nervensystems hinweisen, dann überweisen Kinderärzte ihre kleinen Patienten an unsere Neuropädiatrie. Manche Kinder kommen auch mit dem Notarzt, beispielsweise aufgrund eines epileptischen Anfalls zu uns.

Wir behandeln das gesamte Spektrum der kindlichen Neurologie, auch Neuropädiatrie genannt. Dazu zählen auch Erkrankungen der Muskulatur und komplexe Systemerkrankungen, die oft einer aufwändigen stufenweisen Diagnostik bedürfen, bei der viele Spezialisten unserer Kinderklinik zusammenarbeiten.

Wir können als Kinder-Neurologen die altersgemäße Entwicklung einordnen

Neurologische Erkrankungen im Kindesalter zeigen sich durch eine Bandbreite völlig unterschiedlicher Symptome.

Ebenso vielfältig wie die Auffälligkeiten können die Ursachen für die zugrunde liegenden Erkrankungen sein: Fehlbildungen, genetische Schäden, Entzündungen, diverse Erkrankungen, aber auch Unfälle oder Tumore können neurologische Erkrankungen hervorrufen.

Um die Erkrankungen einordnen zu können, benötigen wir in unserer Neuropädiatrie nicht nur das Spezialwissen über die Krankheiten, sondern auch eine detaillierte Kenntnis der normalen altersgemäßen Entwicklung.

Stufenweise Diagnostik, um der Erkrankung Schritt für Schritt auf die Spur zu kommen

Wenn wir die oftmals komplexen und seltenen Erkrankungen untersuchen, können wir auf viele Spezialisten in unserem großen Klinikum zurückgreifen.

Unsere Harlachinger Klinik bietet das gesamte Spektrum der elektrophysiologischen Funktionsdiagnostik (EEG) und wir arbeiten bei den bildgebenden Verfahren eng mit unseren erfahrenen Kinderradiologen zusammen. Selbst die Magnetresonanztomografie (MRT) steht uns Tag und Nacht zur Verfügung.

Zudem nutzen wir sämtliche Optionen, die eine moderne genetische Diagnostik eröffnet. Aufgrund unserer Erfahrung können wir die Diagnose-Phase so gestalten, dass Ihr Kind möglichst wenig Untersuchungen aushalten muss: Zielgerichtet arbeiten wir uns stufenweise an eine Erklärung für die Symptome heran.

Therapie, bei der viele Berufsgruppen koordiniert zusammenarbeiten müssen

In manchen Fällen können wir neurologische Erkrankungen durch Medikamente so behandeln, dass einer altersgemäßen Entwicklung des Kindes nichts im Wege steht. Bei anderen Diagnosen wissen wir aber leider, dass die Kinder sich nicht so entwickeln werden, wie man sich das als Eltern wünscht, und möglicherweise kein normales Leben führen können.

Doch können vielfältige Therapien die Entwicklung gut fördern und die Einschränkungen so in einem Rahmen halten, dass eine gute Lebensqualität erreicht wird. Diese Therapien werden nicht nur von Medizinern und engagierte Pflegekräften, sondern während des Klinikaufenthalts auch von Physiotherapeuten durchgeführt, die in enger Abstimmung auf vorher festgelegte Therapie-Ziele zusteuern.

Bei der ambulanten Betreuung, die sich in vielen Fällen anschließt, arbeiten wir eng mit dem Kinderzentrum des Bezirks Oberbayern (kbo) und dessen Sozialpädiatrischem Zentrum zusammen.

Schwerpunktmäßig behandeln wir die folgenden Erkrankungen aus dem weiten Spektrum der Neuropädiatrie

Epilepsien – medikamentöse Einstellung und langfristige Begleitung

Epileptische Anfälle können ganz unterschiedlich ausfallen: Die Bandbreite besteht aus kaum merklichen Zuckungen bis hin zu großen schweren Anfällen mit Bewusstlosigkeit. Sie bedeuten aber immer einen Schock für die betroffenen Familien, weil die Anfälle oftmals aus dem Nichts entstehen und so gar nicht einzuordnen sind. Das Leben wird stark eingeschränkt durch die Ungewissheit, ob und wann ein nächster Anfall bevorsteht.

Die betroffenen Kinder erhalten in unserer Kinderklinik eine umfassende Diagnostik, die meist aus EEG, Schlaf-EEG und einer Kernspin-Untersuchung (MRT) besteht. In unserer Neupädiatrie beraten wir die Familien anschließend in einem ausführlichen Gespräch über die möglichen Therapie-Optionen.

Wir erarbeiten medikamentöse Therapien, die langsam bei den Kindern eingeführt werden – Mediziner sprechen dann von „Einschleichen“. Auch bei als schwer einstellbar geltenden Epilepsien können wir mit unserem weitreichenden Know how oftmals Besserungen erreichen.

Zudem können wir auf Erfahrungen mit ketogenen Ernährungstherapien verweisen: Durch Diäten kann sich in einigen Fällen die Anfallshäufigkeit reduzieren, vor allem dann wenn Medikamente nicht die gewünschte Wirkung erreichten.

„Das Leben wird stark eingeschränkt durch die Ungewissheit, ob und wann ein nächster Anfall bevorsteht. Wir beraten zu den möglichen Therapie-Optionen.“
Dr. med. Angela Olze, Oberärztin mit Schwerpunkt Neuropädiatrie

Multiple Sklerose – Akute und langfristige Betreuung

Am Anfang unserer Behandlung steht  immer eine sorgfältige Diagnostik, um andere Erkrankungen als Ursache auszuschließen. Medikamente, die stets weiterentwickelt werden, können helfen, den Verlauf der Multiplen Sklerose im positiven Sinne einzudämmen.

Die betroffenen Familien erhalten von uns eine kompetente Beratung für die Akutmaßnahmen und die langfristige Therapie.

Dabei kooperieren wir ganz eng mit dem Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) des Kinderzentrums bdo. Im SPZ arbeiten eine Vielzahl von Therapeuten, Sozialarbeitern und Psychologen mit den Medizinern zusammen und unterstützen die Familien umfassend. Diese koordinierten Therapien vermeiden oder verringern die Langzeitschäden durch die Multiple Sklerose (MS).

Multiple Sklerose erkennen

Verstreut auftretende Entzündungen in Gehirn und Rückenmark lösen bei manchen Kindern eine Multiple Sklerose (MS) aus. Typische Warnsignale, die auf eine MS-Erkrankung – aber auch auf viele andere neurologische Erkrankungen – hinweisen können, sind:

  • Taubheit in den Fingern
  • Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen
  • Schwindelgefühle
  • Sehbeeinträchtigungen

Kindliche Schlaganfälle - erkennen und zielgerichtet versorgen

Zeigen sich Lähmungszeichen im Gesicht, meist am besten erkennbar durch einen nach unten gezogenen Mundwinkel, hängt plötzlich der Arm an einer Seite schlaff herab oder kann das Kind nicht mehr wie gewohnt sprechen oder sehen, dann könnten diese Symptome auf einen Schlaganfall hindeuten.

Auch plötzliche Kopfschmerzen und extreme Müdigkeit sind Warnsignale: Sie sollten in diesen Fällen sofort einen Notarzt rufen, da beim Schlaganfall jede Minute zählt. Wenn die betroffenen Hirnareale möglichst bald wieder mit Sauerstoff versorgt werden, bleiben die Folgeschäden gering.

In unserer Klink werden kindliche Schlaganfälle schnell und umfassend mit Hilfe unserer Neurochirurgen versorgt. Unter einem Dach können wir eine zielgerichtete Diagnostik, bei der das Kernspin (MRT) eine bedeutende Rolle einnimmt, und sofortige Therapie anbieten.