Das Hybridverfahren wird idealerweise zwischen der 20. und 26. Schwangerschaftswoche durchgeführt, das ungeborene Kind wiegt zu dem Zeitpunkt zwischen 250 und 750 Gramm. Beim Verfahren wird zunächst die Gebärmutter operativ freigelegt und angehoben. Um sie vor Austrocknung zu schützen, wird die Gebärmutter während des Eingriffs mit einem feuchten Tuch umhüllt. Die Operation am narkotisierten Fötus erfolgt dann über eine minimalinvasive Technik. Durch minimale Einstiche in der Gebärmutter werden eine Videokamera und Instrumente im Durchmesser von 2 Millimetern eingeführt. Um die Sicht und den Arbeitsraum für die Operateur*innen zu verbessern, wird zuvor Fruchtwasser abgesaugt und Gas in die Fruchtblase gefüllt.
Bei Bedarf wird das Kind über die Gebärmutter flexibel in die benötigte Position gedreht und im Anschluss das Rückenmark und die Nerven operativ Schicht für Schicht von der Haut getrennt. Abschließend können der Rückendefekt mit einem „Patch“ (Flicken) aus Kollagen, die Haut ebenfalls mit einem Flicken oder durch Naht, verschlossen, das Fruchtwasser wieder aufgefüllt und die Gebärmutter wieder in ihre ursprüngliche Position zurückverlagert werden. Mit einer kurzen Eingriffsdauer von etwa zwei Stunden ist das Risiko eines Blasensprungs oder einer operationsbedingten Frühgeburt sehr reduziert.