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Kinderchirurgie am Kindercampus Schwabing

Fetale Chirurgie

Risikoreduzierte OP der Spina bifida in unserem fetalchirurgischen Zentrum

Als einzige Klinik in Süddeutschland, und eines von weltweit bislang nur wenigen Zentren operieren wir die Spina bifida mit einer hybriden OP-Methode während der Schwangerschaft. Die Methode reduziert die Risiken der bisherigen pränatalen Techniken deutlich und gibt Kindern mit einem offenen Rücken neue Chancen.

Telefonische Kontaktaufnahme, Sprechstundentermine

Sie erreichen uns werktags zu Bürozeiten von 9:00 - 17:00 Uhr

(089) 3068-2583 

Bringen Sie bitte die Befunde der pränatalen Ultraschalluntersuchung und der genetischen Untersuchung (wenn vorhanden) mit.

Online-Kontakt. Ihre E-Mail an uns

Zur Entlastung der Telefonleitungen nutzen Sie bitte auch unseren Online-Fragebogen.Das Formular hilft uns den für Sie geeigneten Ansprechpartner gezielt auszuwählen. Wir melden uns schnellstmöglich mit einer Antwort bei Ihnen.

Online: Termine & Anfragen an uns
Prof. Dr. med. Stuart
Chefarzt Kinderchirurgie
Prof. Dr. med. Stuart Hosie

Individuelle & persönliche Beratung durch unseren Experten

Unser Chefarzt bespricht frühzeitig mit Ihnen als Eltern, welche Schritte für Ihr Kind ratsam sind. Auch die möglichen Auswirkungen dieser Fehlbildung kommen in einem solchen Gespräch zur Sprache.

Warum empfehlen wir eine frühe OP?

Um fortschreitende Schädigungen des offenen Rückenmarks durch das Fruchtwasser zu vermeiden, muss die Fehbildung möglichst früh operiert werden, idealerweise im zweiten Trimester der Schwangerschaft. So können sekundäre Schäden des exponierten Rückenmarks vermieden und die neurologische Funktionen der Kinder verbessert werden. Auch ein Wasserkopf (Hydrozephalus) sowie die Chiari-Malformation, die in über 90 Prozent der Fälle mit dem offenen Rücken einhergehen, können oftmals bereits während der Schwangerschaft ohne zusätzlichen chirurgischen Eingriff korrigiert werden. 

Die Hybridtechnik: Das Verfahren im Überblick

Eine Kombination aus offener und minimal-invasiver Technik

Das Hybridverfahren wird idealerweise zwischen der 20. und 26. Schwangerschaftswoche durchgeführt, das ungeborene Kind wiegt zu dem Zeitpunkt zwischen 250 und 750 Gramm. Beim Verfahren wird zunächst die Gebärmutter operativ freigelegt und angehoben. Um sie vor Austrocknung zu schützen, wird die Gebärmutter während des Eingriffs mit einem feuchten Tuch umhüllt. Die Operation am narkotisierten Fötus erfolgt dann über eine minimalinvasive Technik. Durch minimale Einstiche in der Gebärmutter werden eine Videokamera und Instrumente im Durchmesser von 2 Millimetern eingeführt. Um die Sicht und den Arbeitsraum für die Operateur*innen zu verbessern, wird zuvor Fruchtwasser abgesaugt und Gas in die Fruchtblase gefüllt.

Bei Bedarf wird das Kind über die Gebärmutter flexibel in die benötigte Position gedreht und im Anschluss das Rückenmark und die Nerven operativ Schicht für Schicht von der Haut getrennt. Abschließend können der Rückendefekt mit einem „Patch“ (Flicken) aus Kollagen, die Haut ebenfalls mit einem Flicken oder durch Naht, verschlossen, das Fruchtwasser wieder aufgefüllt und die Gebärmutter wieder in ihre ursprüngliche Position zurückverlagert werden. Mit einer kurzen Eingriffsdauer von etwa zwei Stunden ist das Risiko eines Blasensprungs oder einer operationsbedingten Frühgeburt sehr reduziert.

Bisherige Techniken sind mit erhöhten Risiken verbunden

Die beiden bislang gängigen, pränatalen OP-Methoden sind beide mit einem hohen Risiko für einen Blasensprung und in der Folge für eine Frühgeburt verbunden. Bei der „offenen Technik“ wird die Gebärmutter invasiv eröffnet und mit konventionellen Techniken operiert. Bei der „perkutan-fetoskopischen Technik“ werden Röhren (Trokare) durch die Bauchdecke und die Gebärmutter eingebracht, durch die mit Instrumenten operiert wird – hier ist der Zugriff zum Fötus oft nur erschwert möglich, die Eingriffszeiten sind entsprechend lang. Die andere Option ist ein Eingriff nicht während der Schwangerschaft, sondern frühzeitig nach der Geburt. Hier sind die chirurgischen Risiken zwar deutlich reduziert, zu diesem Zeitpunkt die Schädigungen des Kindes aber womöglich stark vorangeschritten, im äußersten Fall bis hin zur Querschnittslähmung.

Vorteile der Hybridtechnik

  • sehr gute Darstellbarkeit und Korrektur des Defektes
  • kurze Operationsdauer auch in Fällen, in denen das Kind oder auch der Mutterkuchen ungünstig liegen
  • sehr reduziertes Risiko eines Blasensprunges oder einer operationsbedingten Frühgeburt

Großes fetales Behandlungsteam

Das fetale Behandlungsteam ist in der MüK interdisziplinär und interprofessionell und umfasst Spezialist*innen aus der Kinderchirurgie, Kinderneurochirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Anästhesiologie, Kinderradiologie und Neonatologie. Das Schwabinger OP-Team kooperiert hier eng mit der Klinik für Neurochirurgie und pädiatrische Neurochirurgie in Schwabing und Bogenhausen unter Leitung von Chefarzt Prof. Jens Lehmberg.

Das verantwortliche interdisziplinäre Team: Chefarzt Dr. Olaf Neumann, Chefarzt Prof. Dr. Stuart Hosie, Chefarzt Prof. Dr. Jens Lehmberg, Leit. Oberarzt Ralf Heigermoser (v.l.n.r.)

Mit der Erweiterung ihres operativen Spektrums um die Hybridtechnik haben wir unser neues fetalchirurgisches Zentrum etabliert. Die fetalen Eingriffe wurden in einer zweijährigen Aufbauphase im Rahmen von Trainingskursen, Hospitationen und Fallkonferenzen intensiv vorbereitet. Basis für unsere Expertise ist auch der internationale Austausch und die enge Kooperation mit führenden Referenzzentren in Spanien und den USA. 

Unsere Kooperationsklinik in den USA

Cincinnati Children's Fetal Care Center

Unsere kinderchirurgische Klinik: Medizin, Leitungsteam, Anmeldung