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München Klinik Bogenhausen
Meldung
06.10.201608:51 Uhr

Lebensrettender Herzklappen-Ersatz

Gütesiegel für den kathetergestützten Aortenklappenersatz (TAVI)

Immer mehr Menschen leiden an Herzklappen-Erkrankungen. Vor allem ältere Menschen über 75 Jahren sind betroffen; bei rund 3 Prozent ist die Aortenklappe und damit die Ausflussbahn in die Hauptschlagader stark verengt. Eine Schädigung der Aortenklappe gehört zu den häufigsten Herzklappenerkrankungen in Deutschland und Europa. Unbehandelt führt die hochgradige symptomatische Aortenklappenstenose bei etwa der Hälfte der Patienten innerhalb von zwei Jahren zum Tod.

Ein erfolgreicher Ersatz der Herzklappe bedeutet für die Patienten weitere Lebensjahre mit oft hoher Lebensqualität. Die konventionelle Herzoperation birgt jedoch bei Menschen ab etwa 75 Jahren Risiken, insbesondere beim Vorliegen schwerer Begleiterkrankungen. Dies betrifft etwa ein Drittel der Patienten. Deshalb hat der kathetergestütze Aortenklappenersatz (=TAVI) die Behandlung der Aortenklappen-Erkrankung bei diesen Patienten revolutioniert.

Bei einem TAVI-Eingriff wird eine passgerechte, zusammengefaltete Herzklappe aus Biomaterial über einen Katheter über die Leistenarterie in die Aortenwurzel vorgeschoben und dort entfaltet. Die Klappe kann alternativ über die Herzspitze eingebracht werden. Die Herzklappe über einen Katheter zu ersetzen ist ein besonders schonender Eingriff, weil keine Herz-Lungen-Maschine benötigt wird denn der Eingriff erfolgt am schlagenden Herzen. Auch wird der Brustkorb nicht geöffnet und der Patient ist schneller wieder auf den Beinen.

Angesichts der stetig wachsenden TAVI-Implantationen, hat die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie Qualitätsstandards definiert, mit dem Ziel, eine hochwertige und standardisierte Versorgung von TAVI-Patienten in Deutschland sicherzustellen. Insgesamt erfüllen aktuell 27 Zentren in Deutschland die personellen, technischen, strukturellen und organisatorische Anforderungen. In München haben derzeit das Deutsche Herzzentrum, das Klinikum der Universität München wie auch die München Klinik Bogenhausen gegenüber der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie nachgewiesen, dass sie den strengen Anforderungen der aktuellen Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über Maßnahmen zur Qualitätssicherung entsprechen.

Gemeinsame Therapie-Empfehlungen nach standardisierten Leitlinien

Die Zusammenarbeit zwischen Kardiologen, Herzchirurgen und Anästhesisten in der München Klinik Bogenhausen ist vorbildlich – zum Nutzen der Patienten mit hochgradiger, symptomatischer Aortenklappenstenose und Begleiterkrankungen, die ohne das TAVI-Verfahren nur geringe Überlebenschancen hätten. Die Entscheidung zwischen TAVI und chirurgischer Klappenprothese wird gemeinsam im Herz-Team anhand standardisierter Kriterien getroffen.

Umfangreiche Erfahrung und modernste Ausstattung

Zum Herzteam gehören erfahrene Kardiologen und Herzchirurgen, die mindestens 25 Operationen im Jahr und mindestens 50 im Zentrum durchführen – eine weltweit erst- und einmalige Anforderung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Die München Klinik Bogenhausen führt die Methode seit 2007 durch und gehört damit zu den Wegbereitern dieser Technologie. Pro Jahr werden derzeit etwa 100 Patienten mit dem schonenden Verfahren behandelt. Der Eingriff findet in einem modernen Herzkatheterlabor mit OP Standard statt. Der Eingriff wird immer zusammen von Kardiologen und Herzchirurgen im Team durchgeführt, so dass notfalls noch während des Eingriffs das Verfahren in eine offene Operation geändert werden könnte. Die Erreichbarkeit der Ärzte über 24 Stunden ist gewährleistet und die Teilnahme an Qualitätsregistern im Rahmen der Qualitätssicherung obligatorisch.

Ausblick

Für TAVI-Eingriffe liegen mittlerweile Studien vor, die einen Zeitraum von ca. 10 Jahren überblicken. Die Qualität der Behandlung der Aortenklappenstenose wird zudem kontinuierlich von einem Register überprüft, in dem bundesweit alle Eingriffe -operative wie TAVI-Verfahren- erfasst werden und das gemeinsam von Kardiologen und Herzchirurgen betrieben wird. Im Vergleich zum natürlichen Verlauf der Erkrankung haben die Patienten durch den Transkatheterersatz eine signifikant verlängerte Lebenserwartung und eine bessere Lebensqualität, da die Belastungsfähigkeit verbessert und die von den Patienten oft beklagte typische Luftnot bei Belastung reduziert wird. Es ist daher vorstellbar, dass zukünftig dieses schonende, kathetergestützte Verfahren auch bei Patienten mit nur mittelgradig erhöhtem OP-Risiko eingesetzt wird, was aktuell Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen ist

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