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Osteochondrose, Bandscheibenverschleiß

Manche unserer Patienten, bei denen der Bandscheibenverschleiß und dessen negative Folgeerscheinungen wie die Osteochondrose weit fortgeschritten sind, versuchen im Sitzen zu schlafen, weil sie es im Liegen vor Schmerzen nicht aushalten können. Andere stehen nachts mehrfach auf und gehen umher, damit der Rückenschmerz wieder nachlässt. An sportliche Aktivitäten ist schon seit längerem nicht mehr zu denken. Die meisten Patienten, die unter den massiven Folgen ihrer Osteochondrose leiden, haben eine lange Krankheitsgeschichte mit immer stärker auftretenden Rückenschmerzen hinter sich.

Folgen des Bandscheibenverschleißes

Mit zunehmendem Alter und bei starken, eventuell gar einseitigen Belastungen verliert die Bandscheibe ihre Elastizität und wird immer flacher. Sie kann ihre wichtige Pufferfunktion nicht mehr ausüben. Als Folge des Bandscheibenverschleißes kann es zu mehreren Folgeprozessen kommen, die Schmerzen auslösen:

  • es tritt ein Bandscheibenvorfall auf
  • es kommt zu schmerzhaften Entzündungen und Verschleißerscheinungen an den Wirbelkörpern sowie Ödemen in den Knochen
  • es kommt zu einer Osteochondrose
  • es entsteht eine Arthrose der kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenks-Arthrose)
  • es tritt eine Spinalkanalstenose auf
  • es entsteht eine Instabilität der Wirbelsäule
  • Die zunehmend schlechter versorgten Zellen im Bandscheibenkern geben hormonelle Notsignale ab, die dazu führen, dass Blutgefäße und schmerzleitende Nervenzellen in die Wand der Bandscheibe einwachsen. Somit kann die Bandscheibe, die im gesunden Zustand nicht mit Nervenleitungen durchzogen ist, selbst Schmerzen verursachen

 

Eingehende Untersuchung im Rahmen der Sprechstunde

Da der massive Bandscheibenverschleiß mit ganz unterschiedlichen Begleiterscheinungen verbunden sein kann, benötigen unsere Wirbelsäulenspezialisten für Osteochondrose-Patienten eine ausführliche Diagnostik.

Durch die sorgsame körperliche Untersuchung können wir in der Regel erkennen, welches Segment der Wirbelsäule betroffen ist und an welchen Stellen die Nerven eingeengt sind.

Stets führen wir eine Kernspin-Untersuchung (Magnetresonanztomographie / MRT) durch und röntgen die Wirbelsäule in bestimmten Funktionsstellungen, um eine mögliche Instabilität erkennen zu können.

Liegt der Verdacht vor, dass der Spinalkanal oder die Nervenaustrittslöcher eingeengt sind, führen wir zudem neurologische Untersuchungen durch.

Durch die Elektromyografie (EMG) können wir Aufschlüsse über die Muskelaktivität gewinnen. Mit Hilfe einer Elektroneurographie messen wir die Nervenleitgeschwindigkeiten (NLG).

In manchen Fällen, vor allem wenn eine Bandscheibenprothese als Therapie-Option in Frage kommt, führen wir zudem noch eine Computertomographie (CT) durch. Somit vergewissern wir uns, dass die Facettengelenke noch nicht betroffen sind.

Die Spezialisten erforschen die Ursache im Rahmen einer eingehenden Untersuchung und erarbeiten die für Sie individuell geeignete Lösung während unserer Spezial-Sprechstunden. Wir bitten um eine Terminvereinbarung vorab - per Telefon oder per Online-Anfrage.  

Nicht-operative (konservative) Möglichkeiten bei Bandscheibenverschleiß

Obwohl die meisten unserer Patienten unter starken Schmerzen leiden und mit einer langen Vorgeschichte von Behandlungen in unsere Klinik kommen, versuchen wir stets, die nicht-operativen Therapien möglichst weit auszuschöpfen.

„Niemals operieren wir aufgrund dessen, was wir auf Röntgenbildern sehen. Sondern unser Wegweiser ist immer der Leidensdruck, den die Patienten verspüren“, betont Prof. Georg Gradl, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Er und seine Mitarbeiter legen sehr viel Wert darauf, den Patienten ihre Krankheitssituation in verständlichen Worten zu erklären und sie bei den Entscheidungen einzubeziehen.

Rückenkonferenz zur OP-Entscheidung

In einigen Fällen, vor allem wenn die Osteochondrose das zentrale Problem darstellt, ist die Schmerzsituation nur durch eine Wirbelsäulen-Operation nachhaltig zu verbessern. Die Entscheidung über die Operations-Empfehlung fällt aber nicht ein Arzt alleine, sondern stets ein interdisziplinäres Team.

Orthopäden, Unfallchirurgen und Neurochirurgen besprechen die Befunde gemeinsam und suchen nach einer optimalen Lösung für jeden individuellen Patienten mit fortgeschrittenem Bandscheibenverschleiß und Osteochondrose. 

Operative Möglichkeiten bei Bandscheibenverschleiß

Wir führen in unserer Klinik ein aufwändiges präoperatives Assessment durch, um aus der Vielzahl der von uns angebotenen Techniken und Implantate das Beste für den jeweiligen Patienten auszuwählen“, schildert Chefarzt Prof. Georg Gradl.

Das Wirbelsäulen-Team geht nach einer Checkliste vor und greift unter Umständen auch auf die weitreichenden Kompetenzen der großen Klinik zurück.

„Wir haben beispielsweise sogar einen speziellen Neuroradiologen in unserer Klinik und können somit bei Bedarf neuronale Strukturen dezidiert untersuchen lassen.“

Bei schweren Bandscheibenschäden können wir sowohl Bandscheiben-Prothesen als auch die Wirbelsäulen-Versteifung (Spondylodese) mit unterschiedlichen Methoden und Implantaten anbieten.

Unsere Pluspunkte: Sicherheit und komplettes Spektrum

Als großes Krankenhaus können wir nicht nur eine große Auswahl an speziellen Techniken und Materialien bei Wirbelsäulenoperationen bieten, sondern auch die Sicherheit einer Maximalversorger-Klinik. Auch Patienten mit internistischen Vorerkrankungen können wir operieren, da wir unsere Kardiologen und viele andere Spezialisten zu Rate ziehen können.

Unsere Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie verfügt über eine eigene Intensivstation, so dass wir auch Patienten mit Vorerkrankungen sicher operieren können.     

Wir arbeiten eng mit unseren Schwesterkliniken in Neuperlach und Schwabing zusammen, die eine geriatrische Rehabilitation anbieten, die wir unseren Patienten im Anschluss an die OP empfehlen.