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Endokrinologie, Diabetologie & Angiologie - Neuperlach

Gefäßerkrankungen

Zertifiziertes Gefäßzentrum: moderne Untersuchungsmethoden und Therapiekonzepte.

Gefäßerkrankungen sind oft schmerzhaft und schränken die Lebensqualität erheblich ein. Häufig sind die blutzuführenden Gefäße (Arterien) betroffen, in denen durch Arterioklerose – also die Ablagerung von Cholesterin, Bindegewebe und Kalk in den Gefäßwänden – Engstellen entstehen. Aber auch Gefäßentzündungen, anfallsartig auftretende Durchblutungsstörungen mit starker Kälteempfindlichkeit, Venenerkrankungen wie Thrombosen und Krampfadern sowie Lymphabflussstörungen zählen zu den Erkrankungen, die dem medizinischen Fachgebiet der Angiologie zugeordnet werden.

Unsere Klinik gehört zum DGG-, DRG- und DGA-zertifizierten interdisziplinären Gefäßzentrum Neuperlach.

Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

Viele Patienten leiden unter einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK). Dabei sind die blutzuführenden Gefäße der Beine verengt, was zur Folge hat, dass beim Gehen Schmerzen auftreten.

Typischerweise lassen diese wieder nach, wenn die Patienten kurz stehen bleiben. Daher hat die Erkrankung auch den Namen Schaufensterkrankheit erhalten, da es wirkt, als gingen die Betroffenen von einem Schaufenster zum nächsten, um die Auslagen zu betrachten.

Der ebenfalls geläufige Name Raucherbein resultiert aus der Tatsache, dass das Rauchen eine der häufigsten Ursache für die Gefäßverengungen ist. Aber auch Diabetes, Bluthochdruck und erhöhte Cholesterinwerte sind Risikofaktoren für die Entstehung einer pAVK.

Wir klären Beinschmerzen ab, auch wenn die Ursache nicht offensichtlich ist

Nicht in allen Fällen sind Schmerzen in den Beinen durch eine pAVK bedingt. Unsere Aufgabe ist es, eine Gefäßerkrankung als Ursache für Beschwerden in den Beinen nachzuweisen oder auszuschließen.

Durch ein genaues Gespräch mit unseren Patienten und gezielte Untersuchungen können wir meist eingrenzen, ob Wirbelsäulenprobleme, Nervenstörungen, orthopädische Erkrankungen oder eben doch eine Gefäßerkrankung für die Probleme verantwortlich sind.

„Unsere Aufgabe ist es, eine Gefäßerkrankung als Ursache für Beschwerden in den Beinen nachzuweisen oder auszuschließen.“
Dr. Michael Bührlen, Oberarzt

Verengungen, Erweiterungen, Entzündungen der Arterien gezielt untersuchen

Wir können durch verschiedene moderne Untersuchungsmethoden nicht nur Gefäßverengungen, sondern auch krankhafte Gefäßerweiterungen (Aneurysmen) und Gefäßentzündungen nachweisen.

Dies ist nicht nur bei den großen Gefäßen wie den hirnversorgenden Arterien im Halsbereich und Schädel, der Hauptschlagader (Aorta), den Arterien der Bauchorgane und den Arterien der Arme und Beine möglich, sondern auch bei kleinsten Blutgefäßen wie den Kapillaren in den Fingern und Zehen.

Veränderungen dieser Gefäße verursachen beim Raynaud-Syndrom beispielsweise eine ausgesprochene Kälteempfindlichkeit, die wir erkennen und mit gefäßerweiternden Medikamenten lindern können.

Schwerpunkt Venenerkrankungen: Krampfadern, Thrombosen

Aufgrund einer angeborenen Bindegewebs- oder Venenwandschwäche neigen manche Menschen zu Krampfadern. Schwangerschaft, Übergewicht und zunehmendes Alter können deren Entwicklung weiter begünstigen.

Wir untersuchen die Venen sorgfältig und leiten die richtige Behandlung ein, da aus Krampfadern Venenentzündungen, Wassereinlagerungen und dauerhaft offene Wunden resultieren können.

Als weitere wichtige Erkrankung sind wir auf die Diagnose und Therapie von Thrombosen spezialisiert, bei denen Venen durch Blutgerinnsel verstopft sind. Eine schnelle Abklärung und Behandlung ist hier besonders wichtig, da die Gefahr besteht, dass sich das Gerinnsel löst und mit dem Blutstrom in die Lunge geschwemmt wird, wo es eine Lungenembolie hervorruft.

Schwerpunkt Lymphödeme. Die Ursachen sorgfältig abklären

Obwohl sie sehr filigran und unscheinbar sind, sind Lymphgefäße für den Körper unverzichtbar, um Flüssigkeit aus dem Gewebe zurück in den Blutstrom zu bringen. Wenn sich in den Lymphgefäßen Flüssigkeit staut, sprechen Mediziner von einem Lymphödem, dessen Ursachen wir abklären können.

Die Therapie erfolgt oftmals ohne Operation mittels regelmäßiger Lymphdrainage und Kompressionstherapie.

Schwerpunkt chronische Wunden und diabetischer Fuß

Chronische Wunden, wie sie bei Gefäßerkrankungen und dem diabetischen Fußsyndrom auftreten, stellen einen weiteren Schwerpunkt unserer Klinik dar. Wir klären und behandeln die Ursachen für eine ausbleibende Wundheilung.

Durch moderne Wundtherapie und wenn nötig chirurgische Behandlung können wir die Wundheilung in vielen Fällen voranbringen und eine Abheilung erreichen.

In unserer interdisziplinären Wundtagesklinik behandeln wir chronische Wunden auf neuestem Stand der Medizin und Pflege.

Zur Tagesklinik für chronische Wunden

Von der Bauchschlagader bis zu den kleinsten Kapillaren: Sorgfältige Diagnostik

Eine moderne technische Ausstattung ermöglicht es uns, sämtliche Gefäßerkrankungen – von der Bauchschlagader bis hin zu den kleinsten Kapillaren – erkennen und erfassen zu können.

In der differenzierenden Diagnostik sehen wir eine unserer Stärken. Wir beginnen mit einem ausführlichen Patientengespräch und einer körperlichen Untersuchung. Je nach beschriebenen Symptomen und Ergebnis der körperlichen Untersuchung setzen wir gezielte Untersuchungen ein.

Mittels der Angiographie kann eine exakte Darstellung der Blutgefäße erreicht werden.

Die modernen Untersuchungsverfahren, auf die wir in unserer Angiologie zählen können

  • Duplexsonographie des gesamten arteriellen und venösen Gefäßsystems: Bei der Duplexsonographie können wir Ultraschallbilder der Gefäße mit der farblichen Darstellung des Blutflusses kombinieren. Unsere hochauflösenden Geräte geben uns dadurch einen genauen Aufschluss über Gefäßerweiterungen, -verengungen oder -verschlüsse.
  • Knöchel- und Großzehendruckmessung: Mittels der Knöchel- und Großzehendruckmessung können wir – vor allem bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) und dem diabetischen Fuß – erkennen, wie viel Blut noch zu den Knöcheln und in den Fuß gelangt.
  • Laufband-Ergometrie zur Gehstreckenbestimmung: Um bei Schmerzen in den Beinen erkennen zu können, welche Strecken der Patienten tatsächlich noch zurückzulegen kann und welche Symptome dabei auftreten, setzen wir ein speziell programmiertes Laufband ein.
  • Messung der arteriellen Durchblutung an Händen, Beinen und Füßen (Oszillographie): Die Oszillographie liefert uns Aufschlüsse über mögliche Durchblutungsstörungen an Händen, Beinen und Füßen: Luftgefüllte Manschetten, die wir um die Gliedmaßen legen, zeichnen auf, wie sich deren Volumen bei jedem Pulsschlag verändert.
  • Messung der Sauerstoffversorgung des Gewebes (Oxygen to see): Das so genannte Oxygen-to-see-Verfahren ermöglicht uns, die Sauerstoffversorgung des durchbluteten Gewebes zu überprüfen. Eine Glasfaser-Sonde durchleuchtet völlig schmerzfrei das betroffene Gewebe und liefert Informationen über Sauerstoffsättigung und Blutflussgeschwindigkeit.
  • Kapillarmikroskopie: Mittels leistungsfähiger Mikroskope und digitaler Bildverarbeitung können wir die kleinen Gefäße an den Fingern betrachten und dadurch Bindegewebs- und Gefäßerkrankungen erkennen.
  • Radiologische Gefäßdarstellung (Angiographie): Bei der Diagnostik können wir auf die modernen Verfahren unseres Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin zurückgreifen: Die Röntgendarstellung der Gefäße, Angiographie genannt, kann mittels mehrerer moderner Verfahren erfolgen: Die digitale Subtraktionsangiographie erstellt Röntgenbilder, bevor und nachdem ein Kontrastmittel in die untersuchten Blutgefäße gespritzt wird. So erreichen die Radiologen eine exakte Darstellung der Blutgefäße. Zudem sind Angiographien mittels Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographien (MRT) möglich.
  • Venen-Verschluss-Plethysmographie: Bei der Venen-Verschluss-Plethysmographie wird mittels automatisch aufgepumpter Manschetten zunächst der Blutfluss unterbunden und anschließend wieder freigegeben. Dabei wird gemessen, wie schnell das Blut aus dem Bein abfließen kann. So erhalten wir Hinweise auf einen möglichen Verschluss oder eine Verengung der Beinvenen.
  • Analyse der Pulswellengeschwindigkeit: Indem wir untersuchen, wie schnell sich die Druckwelle, die mit jedem Herzschlag entsteht, in den Gefäßen fortbewegt, erhalten wir Aufschlüsse über Elastizität der untersuchten Gefäße und mögliche Schäden an den Gefäßwänden.
  • Licht-Reflexions-Rheographie: Mittels der Licht-Reflexions-Reographie können wir den Bluttransport in den Venen beurteilen: Während die Patienten ihre Beine bewegen, untersuchen wir mit einem Sensor und Infrarotlicht, wie schnell sich die Venen leeren und wieder füllen. Dies lässt uns erkennen, ob die Venenklappen funktionieren und welche Schäden Krampfadern hervorgerufen haben.

In Gefäßkonferenzen entwickeln mehrere Experten gemeinsam ein Therapiekonzept

Sobald wir uns ein genaues Bild Ihrer Gefäßerkrankung gemacht haben, unterbreiten wir Ihnen unsere Therapie-Vorschläge. Vielen Patienten können wir mit blutverdünnenden oder gefäßerweiternden Medikamenten helfen, raten dann aber zu regelmäßigen Kontrollen.

Wenn weiterreichende Behandlungen erforderlich sind, können Sie als Patienten nicht nur auf die Expertise unserer Gefäßexperten in der Angiologie, sondern auch auf die der Radiologen und der Gefäßchirurgen zurückgreifen. Denn regelmäßig treffen wir uns in einer Gefäßkonferenz und besprechen Behandlungsstrategien für unsere Patienten.

Wir wägen genau ab, ob konservative Methoden (etwa Kompressionsbehandlungen oder Wundtherapie), Eingriffe unter Röntgenbeobachtung, die unsere Radiologen ausführen, oder eine Operation die besten Heilungsaussichten versprechen.

Langjährige Expertise der interventionellen Radiologie und der Gefäßchirurgie

Unsere Radiologen sind Experten in der sogenannten interventionellen Radiologie, wie Eingriffe unter Röntgenkontrolle genannt werden. Sie können Engstellen oder Verschlüsse der Arterien mit einem Ballonkatheter erweitern und, wenn nötig, mit einer Gefäßstütze aus flexiblem Metall, einem so genannten Stent, stabilisieren. Diese Eingriffe erfordern nur eine lokale Betäubung und einen kurzen Krankenhausaufenthalt.

Durch Einsatz spezieller Verfahren können auch Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion optimal behandelt werden. Operative Eingriffe nehmen unsere erfahrenen Gefäßchirurgen vor, die nicht nur hervorragende Ergebnisse bei der offenen Operation erzielen, sondern auch besonders schonende Verfahren anwenden, bei denen über das Innere des Gefäßsystems umfangreiche Eingriffe möglich sind.

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