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Von der Verbrennungsstation zu WM-Silber

Der 31.10.2004 wird der Familie Schwaiger für immer im Gedächtnis bleiben. Ihre damals dreijährige Tochter Antonia hatte sich schon den ganzen Tag darauf gefreut, endlich ihr neues Kostüm anzuziehen und Halloween zu feiern. Ausgehöhlte Kürbisse und die dazugehörigen Kerzen sollten für eine schöne gruselige Atmosphäre sorgen. Doch ein kurzer Moment der Unachtsamkeit sorgte für die Katastrophe: Das Kostüm von Antonia entzündete sich an einer Kerze.

Schwerverletzt ins Münchner Spezialzentrum

Mit starken Verbrennungen am linken Arm wurde das dreijährige Mädchen aus Burghausen in die Kinderchirurgie der München Klinik Schwabing eingeliefert. Die Kinderchirurgie ist eines von 19 Spezialzentren in Deutschland für schwerbrandverletzte Kinder. 

Unser heute leitender Oberarzt Dr. Carsten Krohn war damals bereits als Arzt in der Kinderchirurgie tätig und behandelte das schwerverletzte Kind. „Die Finger waren besonders schwer betroffen“, erinnert sich Dr. Krohn. „Zunächst sah es nicht danach aus, dass wir sie retten können.“

Trotz langer Krankenhausaufenthalte immer positiv

Dem Hoffen und Bangen der Eltern folgten in den darauf folgenden Wochen viele Hauttransplantationen und Verbandswechsel, die das kleine Mädchen mit stoischer Gelassenheit und viel positiver Energie tapfer ertrug. Selbst zu kleinen Scherzen war sie immer aufgelegt.

Ein Kämpferherz ward geboren

Dank der Expertise der Ärzte konnten die Finger gerettet werden. In den folgenden Jahren mussten noch einige Nachoperationen durchgeführt werden, aber alles verlief ohne Komplikationen. Mit ca. sechs Jahren fing Antonia mit Ju-Jutsu an, einer Kampfsportart.    

Sie konnte ihren Arm wieder so bewegen und belasten, als hätte es den Vorfall vor drei Jahren gar nicht gegeben. Sie eilte von einem Erfolg zum anderen und wurde mit 14 Jahren in den Bundeskader berufen.

„Ohne meine Ärzte hätte ich das alles vielleicht nicht geschafft.“

Den Höhepunkt ihrer noch jungen Karriere erreichte die 16-jährige dieses Jahr im März bei der U18-Weltmeisterschaft in Athen. Mit ihrer Partnerin im Duo Classic gewann Antonia (links im Bild) die Silbermedaille.

„Nur die Narben erinnern mich noch an den Vorfall. Ich denke, die Silbermedaille habe ich auch meinen damaligen Ärzten zu verdanken, ohne die ich vielleicht nicht heute hier stehen würde“, meint Antonia gedankenversunken.

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