Frau Böttrich, wie viele Babys haben Sie auf die Welt gebracht?
Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen in den elf Jahren, die ich mittlerweile als Hebamme arbeite. Aber ich habe viele Geburten betreut. Durch meine neue Funktion als leitende Hebamme ist das jetzt ein bisschen weniger geworden, aber ich vermisse natürlich die Geburten. Für eine Hebamme ist und bleibt der Moment, wenn ein Kind auf die Welt kommt, etwas ganz Besonderes.
Stimmt es, dass man Babys hört, bevor man sie sieht?
Das kann höchstens für die Mutter gelten. Den ersten Atemzug machen Babys ja erst, wenn sie sich voll entfalten können und der Brustkorb nicht mehr im Geburtskanal steckt. Ein wichtiger Impuls für die Atmung ist das Dreieck zwischen Mund und Nase. Wenn dieser Bereich noch mit Fruchtwasser bedeckt ist, dann atmen die Babys nicht. Deshalb funktionieren auch Wassergeburten. Wenn der Kopf aber schon draußen ist, kann es sein, dass die Babys leise Geräusche von sich geben. Aber der berühmte erste Schrei kommt – wenn überhaupt – erst, wenn das Baby komplett geboren ist.