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Kuscheln mit Pauli

Auf der Station K9 ist der Krake los. Denn Pauli ist ein ganz besonderer Krake. Eingekuschelt im Inkubator leistet Pauli unseren Frühchen beim Schlafen Gesellschaft.

Wenn die Nabelschnur fehlt

Wohin man auch auf der Station blickt, überall stechen die farbenfrohen Kraken einem sofort ins Auge. Jedes Frühchen hat seinen eigenen. Und das hat seinen Grund: Die Kleinen halten sich oft an den lebenswichtigen Schläuchen fest, die sie mit Sauerstoff und Nahrung versorgen. Vor allem die Magensonde wird oft hergenommen.

Normalerweise würden sie sich ja noch im Mutterleib befinden und nach der Nabelschnur greifen. Das Fatale an dem Greifreflex ist aber, dass sie sich dabei teilweise die Schläuche und Sonden selber ziehen. Das ist nicht nur gefährlich, sondern auch schmerzhaft. Bei frühgeborenen Kindern ist der Greifreflex besonders stark ausgebildet.

Tentakel für den Greifreflex

Die Lösung für den Greifreflex sind die kleinen Häkel-Oktopusse. Dank ihrer acht Häkel-Arme haben die Frühchen viele Greifmöglichkeiten.  So auch der kleine Fabian. Ohne Vorwarnung hatte er es plötzlich ganz eilig und kam in der 25. Schwangerschaftswoche per Notkaiserschnitt auf die Welt. Gerade mal 550 Gramm wog er bei seiner Geburt und war nur 31 cm groß. Ein Schock für die jungen Eltern. 

 

Fabian wog bei der Geburt nur 550 Gramm.

Die Kraken beruhigen die Kleinen

Auch Fabian hat einen eigenen Kraken. Pauli ist jeden Tag bei ihm. Nur zum Säubern wird er kurz aus dem Inkubator entfernt , desinfiziert und gleich wieder zu seinem Frühchen gelegt. Schläft der kleine Lebenskämpfer, klammert er die Tentakel ganz fest an sich. Man sieht es Fabian an, dass er sich mit Pauli in seinem Inkubator-Bettchen sicher und geborgen fühlt.     

„Wir konnten feststellen, dass unsere Frühchen durch die Oktopusse viel ruhiger sind. Ihre Atmung ist stabiler und der Herzschlag regelmäßiger“, erklärt Sabrina Weigel, Leitung der Frühchenstation. 

Jeder erhält seinen eigenen Kraken

Die Kraken werden privat von Weigels Mutter gehäkelt. Nur so können sie die strengen Sicherheitsvorschriften einhalten. Würden sie von anderen Personen Privatspenden annehmen, müssten die Pflegekräfte aufwendige Materialtests durchführen, die die Station nicht leisten kann.

Jedes Frühchen erhält seinen eigenen individuell gefertigten Oktopus, den er dann später mit nach Hause nehmen darf. Auch Fabian.   

Sicherheit & Geborgenheit für Frühgeborene

Als Perinatalzentrum Level 1 erhalten Frühgeborene eine umfassende intensivmedizinische Versorgung. Kinder-Intensivpflegekräfte mit spezieller Ausbildung für Frühgeborene kümmern sich um die Babys und wenden fördernde Pflegetechnicken an, um sie in ihrer Entwicklung zu fördern.

Neonatologie München Klinik Harlaching

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